Ein König für Deutschland by Andreas Eschbach


Ein König für Deutschland
Title : Ein König für Deutschland
Author :
Rating :
ISBN : 3785723741
ISBN-10 : 9783785723746
Language : German
Format Type : Hardcover
Number of Pages : 491
Publication : First published September 15, 2009

Wir schreiben das Jahr 2009. Im Dom zu Aachen soll ein neuer deutscher König gekrönt werden. Und niemand versteht, wie es soweit kommen konnte.

Einmal König sein – die Macht haben, Dinge zu verändern. Mit gesundem Menschenverstand die Welt geraderücken. Was wäre, wenn man tatsächlich plötzlich die Möglichkeit dazu hätte?
Könnten Sie der Versuchung widerstehen? Kann Simon König es? Die Frage stellt sich ihm, als er in den Besitz eines Computer-Programmes kommt, mit dem sich die Resultate von Wahlmaschinen manipulieren lassen. Was dann geschieht, hätte er sich in seinen wildesten Träumen nicht vorzustellen gewagt…


Ein König für Deutschland Reviews


  • Peter

    Man hat keine Wahl

    Es geht um Wahlmaschinen, einige Nerds die eben die Fehlbarkeit dieser Computer propagieren, den Gymnasiallehrer Simon König und einen Plan der zeigen soll, das Computer dafür geschaffen sind, Daten zu manipulieren - in welche Richtung auch immer.

    Die Geschichte beginnt mit einem der wichtigsten Dinge der Welt: der schwäbischen Kehrwoche. Und eben der Verweigerung dieser. Der Autor hat mich somit bereits zu Anfang seines Buches voll und ganz auf seiner Seite. Selbst in der süddeutschen Provinz lebend, freue ich mich über sämtliches, im Buch verstreutes, kritisches und witziges Lokalkolorit.

    Eschbach nimmt, wie so oft, eine reale Situation auf und spinnt sie weiter. Dies macht er sprachlich sehr gekonnt und führ den Leser oft Augenzwinkernd durch die Geschichte. Auch der Protagonist bekommt die nötige Tiefe und Substanz. Lediglich zum Schluss bleiben einige Fragen ungeklärt - aber, dies fällt nur auf, stört aber nicht weiter. Eschbachs Resümee, das sich manche Dinge einfach nicht verändern wollen, ist gekonnt eingeflochten. Er ist ein Meister der letzten Sätze.

    Lange ist man am nachdenken, in welchem Genre man Eschbachs Roman verorten könnte. Es ist weder ein richtiger Thriller noch ein Krimi. Eine Komödie vielleicht, weil die Geschichte oft zum schmunzeln anregt. Oder, und das soll meine Einordnung sein: ein Sachbuch, dessen Weitergabe ich jedem Gemeinschaftskundelehrer empfehlen würde. Lernen sollte Spass machen und eben diesen Spass schafft es Andreas Eschbach, der mit diesem Buch einen neuen “Fan“ gewonnen hat, zu vermitteln.

    4,5*

  • Susu

    Einmal konsequent zu Ende gedacht, was beim Einsatz von Wahl-Maschinen alles so passieren könnte. Elegant verpackt mit realen Wahlereignissen - von den amerikanischen Präsidentschaftswahlen, bis zur hessischen Landtagswahl - unterfüttert mit Artikeln, Gesetzestexten. Man kann gleich noch was lernen.

    Aktuell (27. Juni 2011) interessant, wenn man bedenkt, dass bis Ende Juni 2011 eigentlich eine Überarbeitung des Wahlgesetzes in Deutschland vom Verfassungsgericht verordnet war - und es bisher der Koalition noch nicht einmal gelungen ist, mit einem groben Vorschlag um die Ecke zu kommen. Demnach gibt es im Falle einer Kanzler-Vertrauensfrage dann erst mal kein gültiges Wahlrecht. - man wüsste dann wenigstens aktuell auch nicht, wie man schummeln müsste.

    Detailliert recherchiert und beängstigend, wenn man sich vor Augen führt, wie naheliegend das ganze Szenario erscheint. Man sollte sich viel häufiger fragen, wer wo welche Daten sammelt und was damit passiert. Sehr lesenswert.

  • Moritz

    Das Thema Wahlbetrug mit Wahlautomaten ist interessant umgesetzt und wird sehr genau beschrieben. Leider sind viele Charaktere zu sehr typische Nerds mit fast allen völlig übertrieben Eigenschaften. Ansonsten ist es eine nett zu lesende Geschichte, die aber keine großen Überraschungen bereit hält. Der Titel ist eigentlich der größte Spoiler im Buch :)
    Ist bisher das schwächste Buch von Andreas Eschbach in meinen Augen.

  • Sebastian Haeutle

    Inhalt:
    „Die Leute, die die Stimmen abgeben, entscheiden nichts. Die Leute, die die Stimmen zählen, entscheiden alles.“ ~ Josef Stalin

    Vincent Merrit, Programmierer bei einer Softwareschmiede in Philadelphia, erhält von seiner Chefin einen neuen Auftrag: „Schreibe ein Programm zur Manipulation von Wahlergebnissen auf Wahlcomputern.“ Leicht irritiert macht sich Vincent an die Arbeit, doch schnell kommen ihm ethische und moralische Zweifel über die Rechtmäßigkeit der Arbeit. Er liefert das Programm trotzdem bei seinem Auftraggeber ab, doch kurz darauf gewinnt der als chancenlos geltende Gegenkandidat die Wahl. Vincent gibt seine Anstellung auf und zieht sich zurück, bis eines Tages ein alter Bekannter vor der Tür steht und beginnt ihn mit der alten Geschichte zu erpressen.

    Szenenwechsel, Deutschland einige Zeit später: Die Landtagswahl endete mit einer noch nie da gewesenen Pat Situation, keine der vorher denkbaren Koalitionen ist mehr möglich. Und das wo doch die Bundestagswahl relativ zeitnah bevorsteht. Wer ist diese VWM Partei, die auf einmal auf der Bildfläche erscheint? Was hat Herr König mit der ganzen Sache zu tun, und warum interessieren sich auf einmal so viele Hacker für Wahlcomputer?

    Meinung:
    „Wir schreiben das Jahr 2009. Im Dom zu Aachen soll ein neuer deutscher König gekrönt werden. Und niemand versteht, wie es soweit kommen konnte.“ Soweit der Verlag zum Buch. Niemand kann verstehen, wie es soweit kommen konnte? Wirklich niemand? DOCH. Der aufmerksame Leser von Eschbachs Roman „Ein König für Deutschland“ kann es. Der Roman führt den Leser erst einmal ausführlich in die Hintergründe von Programmierung und Wahlmanipulation ein. Den Abgeordneten Frank Hill beispielsweise, lässt Eschbach als den Unwissenden in der Handlung einführen, dem erst einmal ausführlich das Konzept von Programmierung erklärt wird. Nach und nach erfährt der Leser, angereichert auch durch dutzende Referenzlinks, welche Länder Wahlcomputer einsetzen, wie sich diese auf die US Wahl 2001 auswirkten und wie Wahlen und die dazugehörigen Prognosen berechnet werden. Die Romanhandlung eskaliert so weit, dass die „Volksbewegung zur Wiedereinführung der Monarchie“ schließlich ihr Ziel erreicht, und der Hauptprotagonist tatsächlich zum König gekrönt werden soll.

    Mein Fazit: Eschbach in Reinform. Hervorragend recherchiert, sauber mit Quellen dokumentiert und spannend. Für mich als ITler spannend und nachvollziehbar, aber meiner Meinung nach auch für nicht-IT-affine Menschen gut zu verstehen. Noch während der Schreibphase des Buches wurden glücklicherweise Wahlcomputer bei der Bundestagswahl 2009 in Deutschland vorerst untersagt. Doch ganz gebannt ist die Gefahr leider bis heute nicht, Gesetzgeber und Rechtssystem ließen leider Möglichkeiten für ein come back von Wahlcomputern offen.

  • Michael

    Irgendwie unbefriedigend - was daran liegen dürfte, dass aus einem politisch-gesellschaftlichen Statement noch lange kein guter Roman werden muss. Eschbach gibt sich zu viel Mühe, seine Kritik an Wahlmaschinen durch Links zu belegen (wobei ich Links in die Wikipedia als "Beleg" ein bisschen schwach finde) und schlabbert dann auf der anderen Seite wieder Details (am schlimmsten die Schilderung der Interviewaufzeichnung für die Landesschau - als ob ein derartiger Aufwand für solche Sendungen getrieben würde). Da kontrastieren gewollt extrem authentisch gebaute Szenen mit erkennbar fiktiv-unrealistischem. Leider kein politisches Buch, wenn auch ein klares Statement gegen den Einsatz von Wahlmaschinen - das kann man nur unterstützen!

  • Michael Bohli

    Eschbach überzeugt nicht nur mit seinem lockeren Schreibstil, sondern durch die intensiven und genauen Recherchen. Das Buch ist somit nicht nur ein Thriller über Wahlmanipulation, sondern ein beeindruckendes Werk über aktuelle Probleme in der Politik und Technik. Wie weit darf man sich den Computern hingeben, wer kontrolliert wen?
    Sicherlich ist einiges überspitzt gezeichnet und besonders die handelnden Figuren nicht immer glaubhaft, aber Eschbach schafft es den Leser wach zu rütteln und misstrauisch zu machen. Ohne dabei in die trüben Gewässer der Verschwörungstheorien zu fallen. Ein starkes Werk.

  • Patrick R

    Als mein Lieblingsautor enttäuscht Eschbach hier leider auf ganzer Linie. Der sonst in seinen Büchern so angenehme Wink mit dem Zaunpfahl auf ein kulturelles, politisches oder ethisches Thema wird hier zwar angedeutet, aber im Gegensatz zu vielen seiner Werke meiner Meinung nach nicht hinreichend ausgeführt. Abseits vom Hauptcharakter hat keine Nebenrolle eine nennenswerte Tiefe.
    Aber ich bin überzeugt, dass jedem einem Ausrutscher passieren können. Fast alle anderen Bücher von Eschbach kann ich ohne wenn und aber empfehlen.

  • Susanne Van Wagensveld

    No thriller, rather funny however. A good premise ruined by a nonsensical ending.

  • Sarah

    Ist es möglich, dass in Deutschland wieder eine Krönungszeremonie stattfindet und ein neuer deutscher König gekrönt wird? Das Buch von Andreas Eschbach bejaht das und erklärt auch gleich wie das theoretisch möglich sein könnte.
    Ich habe noch nie ein sorgfältiger recherchiertes Buch gelesen und ich, die ich Fußnoten (bis auf die in Bücher von Terry Pratchett) eigentlich langweilig und unnütz finde, habe gespannt alle Fußnoten in "Ein König für Deutschland" gelesen, da sie eben doch interessant waren und Hintergrundwissen zur Geschichte vermittelt haben.

    Alles fängt für Simon König damit an, dass er eine CD und einen Brief von seinem unehelichen Sohn aus Amerika bekommt, den er noch nie gesehen hat. Vincent hat ein Computerprogramm geschrieben, mit dem Wahlmaschinen manipuliert werden können. Die CD wird Simon allerdings von den Leuten gleich wieder abgenommen, die die nächste Bundestagswahl maipulieren wollen. Um dieses Verbrechen beweisen zu können, gründet Simon zusammen mit ein paar Freunden die Partei VWM - die "Volkspartei für die Wiedereinführung der Monarchie", eine Partei, die ganz sicher nicht die Wahl gewinnen kann und werben mit dem möglicherweise zukünftigen König Simon. Doch nach der Bundestagswahl läuft alles anders, als Simon es erwartet hätte...

    Das Buch war sehr spannend und hat mir wirklich gut gefallen! Sehr empfehlenswert!

  • Lesemonster

    Was würdest du tun, wenn du König von Deutschland wärst?

    Im Roman Ein König für Deutschland von Andreas Eschbach entwickelt der Programmierer Vincent ein Programm zur Manipulation von Wahlcomputern. Er baut allerdings eine Hintertür in das Programm ein, mit der gezeigt werden kann, dass die Wahl manipuliert wurde. Hierfür muss eine Partei mit einer bestimmten Abkürzung an der Wahl teilnehmen. Als diese Wahlcomputer für die Bundestagswahl in Deutschland eingesetzt werden, formiert sich eine Gruppe rund um Simon König, Vincents Vater, um die Manipulation aufzudecken. in dem sie eine Partei gründen, die in Deutschland die Monarchie wieder einsetzen möchte.

    Zuallererst muss ich sagen, dass ich durch dieses Buch unheimlich viel gelernt habe. Ich habe mich zuvor noch nie mit dem Thema Wahlcomputer beschäftigt, da ich dachte, dass das bei uns in Deutschland überhaupt keine Rolle spielt, weil Computer immer eine Möglichkeit bieten sie zu manipulieren. Durch zahlreiche Fußnoten (ganze 100 Stück!) belegt Andreas Eschbach die Grundlagen seines Romans sehr glaubwürdig. Mich hat vor allem erschrocken, dass auch in Deutschland für Landtagswahlen Wahlcomputer eingesetzt wurden. Diese sind aber mittlerweile aufgrund der Möglichkeit zur Manipulation wieder verboten.

    Im ersten Teil der Geschichte erfahren wir wie Vincent den Programmcode für die Wahlmaschinen entwickelt (für mich als Informatik-Nerd ein Pluspunkt, weil die technischen Details auch sehr genau ausgeführt wurden), während der zweite Teil sich um die Ereignisse rund um die Bundestagswahl dreht. Die Geschichte wird sowohl aus der Perspektive von Vincent, als auch von Simon König erzählt. Gerade in der Mitte des Buches waren diese Perspektivwechsel sehr häufig, was mich beim Lesen etwas gestört hat. Außerdem habe ich irgendwie einfach keinen Zugang zu den Charakteren gefunden und konnte mich nicht gut in sie hinein fühlen. Vor allem den Sinneswandel von Simon König und wie er das Spiel als neuer potentieller Monarch mitmacht, konnte ich nicht mit dem Charakter in Verbindung bringen, den ich zuvor kennen gelernt habe.

    Auch entwickelt sich die Handlung gegen Ende in eine Richtung, die ich nicht ganz verstanden habe. Es war kein Showdown abzusehen und ich wusste nicht so genau wo der Roman hinführt. Ich war zwischenzeitlich sehr verwirrt und konnte das Ende nicht nachvollziehen.

    Alles in allem finde ich die Thematik von Ein König für Deutschland sehr wichtig und finde die prinzipielle Idee und den Aufbau des Buches (Belege gemischt mit Fiktion) sehr gut, auch wenn mich die Umsetzung nicht begeistern konnte.

  • NAT.orious reads ☾

    Generell eine interessante Idee aber irgendwie hat mich das Hörbuch gar nicht gepackt. Eventuell war es die Aufmachung, vielleicht haben sie auch einfach ein paar gute Details weggelassen beim Schneiden für das Hörbuch.

    Simon König, seines Zeichens Lehrer und verheirateter, aber allein lebender Vater, hat so gar nichts hoheitliches an sich. Denkt er zumindest, bis sein Sohn in ein Schlammassel verwickelt, dass erstmal katastrophal wirkt, nach und nach aber seine guten Seiten zu entwickeln scheint; denn Simons unfreiwillige Mission lautet, publik zu machen, wie einfach es ist, Wahlcomputer mit einer fiesen Software zu manipulieren. Simon bleibt augenscheinlich keine andere wahl, als ein möglichst absurdes Wahlprogramm auf die Beine zu stellen und die dazugehörige Partei dann als Sieger der kommenden Bundestagswahlen aus dem Rennen gehen zu lassen, um zu beweisen, dass die Demokratie mit den Wahlcomputer stark gefährdet wird. Also gründet er zusammen mit ein paar Alternate Reality Game Fans die VWM. Na, wenn das mal gut geht? ach ja, VWM = Vereinigung zur Wiedereinführung der Monarchie.

  • Mars Dorian

    An interesting novel about manipulating voting machines as means to sell guaranteed election wins to the highest bidder.

    The characters come across as cartoony (especially the antagonist). The writing is so-so. There are no thrilling elements but lots of footnotes, explaining the technology, laws of voting etc.

    I enjoyed reading the novel for the unique and contemporary premise, but characters and story couldn't compel me.

    Still worth a read if you want to learn more about voting machines and their (possible) impact on elections.

  • Shanoe

    Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn ich mir etwas schwer getan habe, mich in der Story zurecht zu finden, weil es zu Beginn dann doch in den USA und nicht in Deutschland gespielt hat und dieser Teil etwas trocken war. Sobald die Handlung aber dann auch in Deutschland Fahrt aufnimmt, hat mich das Buch sehr in seinen Bann gezogen und ich mochte den Humor auch sehr gerne und musste mehrmals laut auflachen. Das Ende wiederum hat mich dann auch nicht ganz überzeugt, deswegen gibt es insgesamt gesehen drei Sterne von mir.

  • Kai Detmers

    The pacing is off. The final is way too short and not really clearing things up. The topic is great, the writing is awesome and the characters are believable and relatable.

    Andreas Eschbach is clearly one of the best authors in Germany. The topics are always well researched and even tho it was not so obvious in this book, normally he goes well into detail and teaching the reader a thing or two about a certain topic.

  • Tessa Barding

    Dieses Buch habe ich mir als Hörbuch heruntergeladen. Die Geschichte lässt sich etwas dröge an, nimmt dann aber Fahrt auf und es macht richtig Spaß, sich in diese irrwitzige Idee hineinziehen zu lassen. Eine Partei zur Wiedereinführung der Monarchie in Deutschland? Warum eigentlich nicht? Ich könnte mir den einen oder anderen Politiker vorstellen, der sich mit Krone auf dem Haupt sicher sehr gefallen würde...

    Gut durchdacht und sauber abgerundet - hat mir wirklich Spaß gemacht!

  • Petra Sell

    it sounds so surreal: how could it ever happen that Germany has a king again? the answer is very simple: by manipulating the vote machines. a lot of fantasy combined with great technical and historical research made this a very entertaining book to read.

  • WallofText

    Interesting idea, but the execution falls flat. The text is too meandering and the characters only scratch the surface of greatness.

  • Michael Reiter

    Sehr unterhaltsam. Ein bissl CosPlay, ein bissl Verschwörungstheorien, ein bissl Monarchie und ein Zauberer. Schade nur, dass das Ende ziemlich bemüht gewirkt hat.

  • July

    Sehr amüsante Idee von Politik... Wieder mit ganz viel Wissen und Humor verfasst und für mich mit vielen Gedanken zum grübeln gespickt...

  • Aleshanee

    Klappentext

    Wir schreiben das Jahr 2009. Im Dom zu Aachen soll ein neuer deutscher König gekrönt werden. Und niemand versteht, wie es soweit kommen konnte.

    Einmal König sein - die Macht haben, Dinge zu verändern. Mit gesundem Menschenverstand die Welt geraderücken. Was wäre, wenn man tatsächlich plötzlich die Möglichkeit dazu hätte?

    Könnten Sie der Versuchung widerstehen?

    Kann Simon König es? Die Frage stellt sich ihm, als er in den Besitz eines Computer-Programmes kommt, mit dem sich die Resultate von Wahlmaschinen manipulieren lassen. Was dann geschieht, hätte er sich in seinen wildesten Träumen nicht vorzustellen gewagt ...

    Meine Meinung

    Der Klappentext greift hier schon etwas vor, denn eigentlich beginnt die Handlung im Jahr 2000 - und nicht in Deutschland, sondern in den USA: Der junge Amerikaner Vincent Wayne Merrit kommt mit 20 Jahren zum ersten Mal mit dem Gesetz wegen Betrügereien in Konflikt. Durch einen von ihm programmierten Trojaner konnten Kreditkartennummern geknackt und viele Menschen um ihr Geld betrogen werden. Er sitzt seine Haftstrafe ab und kommt danach an einen Job, den er sich immer erträumt hat.

    Die Herausforderungen als Programmierer sind sein Steckenpferd und so gerät er schon bald an den Auftrag eines Regierungsabgeordneten. Dass es darum geht, wie man ein Programm für die Präsidentschaftswahl, also die Wahlcomputer, manipulieren kann, bereitet Vincent dennoch ein schlechtes Gewissen, denn welche Auswirkungen das Ganze hat, wird ihm erst bewusst, als es schon zu spät ist. Seine Ängste, dass ihm oder seiner Firma jemand auf die Schliche kommt, scheint jedoch unbegründet – bis eines Tages jemand vor seiner Tür steht, der das Ganze groß aufziehen möchte; und zwar in Deutschland. Hier wird der Geschichtslehrer Simon König in die ganze Sache verwickelt und findet sich plötzlich als "Anwärter" auf den Thron von Deutschland wieder.

    Ich finde es immer unglaublich, wie Andreas Eschbach fundierte Tatsachen so geschickt in seine fiktiven Geschichten einflicht, dass man am Ende glaubt: Ja, das könnte tatsächlich so gewesen sein! Anfangs musste ich mich ein bisschen durchbeißen, weil es viele Infos zum Thema Wahlpolitik und vor allem dem Programmieren und Manipulieren von Daten geht, alle Quellen dazu findet man in den Fußnoten. Trotzdem war es nicht langweilig und ein guter Aufbau zur Geschichte, die in Teil 2 dann so richtig Fahrt aufnimmt.
    Die Handlung gliedert sich in vier Teile
    1 - Das Programm, das Vincent entwickelt
    2 - Das Spiel, das in Deutschland damit beginnt
    3 - Die Wahl, die das Programm herausfordert
    4 - Der König, der das Spiel gewonnen hat

    Kurze Kapitel und die schnörkellose Schreibweise trösten schnell über die Detailverliebtheit weg, die der Autor hier vor allem in der ersten Hälfte auslebt. Für PC-Freaks sicher interessant, für mich ein aufschlussreicher Einblick. Der komplette erste Teil wird aus Vincents Perspektive beschrieben, ab dann wechseln sich die Sichtweisen ab. Ein weiterer Hauptprotagonist ist natürlich Simon König, Mitte 50 und Geschichtslehrer eines Gymnasiums. Durch eine unbedachte Aktion steht er plötzlich im Mittelpunkt eines Wahlkampfes zum König für Deutschland, der eigentlich für ganz andere Zwecke ins Leben gerufen worden war. Zusammen mit einem bunt zusammen gewürfelten Haufen junger "Rebellen" lebt er plötzlich einen Traum, den er so nie erwartet hatte.

    Eschbach greift hier wieder sehr gekonnt gesellschaftliche und politische Probleme auf, die sich durch die ganze Entwicklung von Bildung, Computer und Machtspielchen ziehen. Mich hat es auf jeden Fall fasziniert, obwohl, oder vielleicht gerade weil ich mich damit bisher kaum beschäftigt habe.

    Fazit

    Ein gelungenes Gedankenexperiment über die Möglichkeiten der Manipulation und der Glaubwürdigkeit der Reformen. Mit sympathisch echten Charakteren und einem unglaublich glaubwürdigen Clou, über den man erstmal nachdenken muss.

    © Aleshanee

    Weltenwanderer

  • Sadie

    It's a funny coincidence I read this book during the week before the local election in my state. I wasn't thinking of that fact when I chose the book, I just wanted to read another Eschbach novel, and while I was reading it and the electional campaigns reached their peaks, it gave it all an even more real and enjoyable spin.

    So, yes, this is about elections. And the manipulations of elections, or rather: the manipulation of voting machines/computers. As usual, it's told in a very interesting way that just pleases me. And, as usual, it's Eschbach: You know he tells a story that is not real, but you also think, well, it could be real. The whole topic/story is really blurring the lines here. Starting from the last few US elections (the "Bush elections" and their, well, doubts in some places or the other), ending with the 2009 federal election in Germany which ended up in reinstalling the monarchy and King Simon I (which, obviously, is where the really obvious fictional part sets in).

    The research is flawless - proven by the ton of footnotes (footnotes! In a fictional story! And I swallowed them all and might even check some of the numerous links!). The characters are interesting and well shaped enough - there's a bunch of geeky computer freaks (obviously), some un-geeky and thus rather naive "normal" everyday people, and even a tiny bunch of freaks that reminded me of this one old X-files episode set in a circus world - if anybody remembers that one. This book also features a fully tattooed man (plus a furry lady, a dwarf and a magician). Sounds weird? Weird enough: It actually isn't.

    Did I forget anything? Oh yeah: Long live the King, Simon I. LOL.

    P.S.: Within this book, one character is reading and shortly talking about "Das zweite Königreich" by one of my favourite authors Rebecca Gablé aka the Queen of Historical Fiction. What a fantastic fandom collision - I loved it!

  • Dokusha

    Wahlmaschinen sind Computer. Und Computer können manipuliert werden - gegebenenfalls so, daß die Manipulation praktisch nicht nachzuweisen ist. Dies beweist Vincent Merritt, ein amerikanischer Computerhacker mit deutschen Wurzeln, der für eine kleine Firma als Programmierer arbeitet - einer Firma, die bei der Auswahl ihrer Aufträbe nicht allzu genau auf deren Rechtmäßigkeit schaut.
    Nachdem ein erster Probeeinsatz in den USA zu Konsequenzen geführt hat, die eine Wiederholung des Experiments ausschließen, wird er genötigt, dasselbe Spielchen für die nächste Bundestagswahl in Deutschland zu wiederholen. Er erfüllt seine Aufgabe, baut aber in das manipulierte Programm eine Art Signatur ein, die es ermöglichen soll, diese festzustellen. Allerdings läuft dann plötzlich alles ganz anders, als sein Vater und ein paar Hackerbekannte von dieser Möglichkeit erfahren...
    Ein sehr gut geschriebenes Buch, das beklemmend dicht an der Realität ist. Die Probe in den USA wird anhand des Wahlsiegs von George W. Bush inszeniert, desen Wahlsieg in Florida ja bis heute unter dem Verdacht von Unregelmäßigkeiten steht. Hierzu bietet Eschbach eine Mange Internet-Links an, in denen die verschiedenen Probleme und Kalamitäten nachgelesen werden können. Diese verwebt er so geschickt mit seinen Romanfiguren, daß man förmlich den Beweis für den Betrug in Händen zu halten glaubt.
    Andreas Eschbach hat mit diesem Buch ein Ziel verfolgt: vor Wahlmaschinen zu warnen. Und dieses Ziel dürfte er gut erreicht haben - und gleichzeitig hat er ein spannendes Buch geschrieben. Nur selten kommt der moralische Zeigefinger zum Vorschein - daß dieser Finger aber durchaus bewußt erhoben wird, erklärt er im Nachwort.