Barbara Isn't Dying Yet by Alina Bronsky


Barbara Isn't Dying Yet
Title : Barbara Isn't Dying Yet
Author :
Rating :
ISBN : 1787704505
ISBN-10 : 9781787704503
Language : English
Format Type : Kindle Edition
Number of Pages : -
Publication : First published September 9, 2021

Walter Schmidt has lived his whole life within the narrow, “comfortable” confines of traditional gender roles: he has made it to retirement without learning how to fry an egg or use a vacuum cleaner. After all, he could always count on his wife, Barbara. But when one morning she can’t get up from bed anymore, everything changes.

With biting humour and great warmth, Alina Bronsky writes about how Walter, nearing the end of his life, is suddenly forced to reinvent himself as a caregiver and house-husband, and become the caring partner he never was in all his years with Barbara. Little by little, Walter’s rough facade begins to crumble—and with it his old certainties about his life and family.


Barbara Isn't Dying Yet Reviews


  • Nadine Schrott

    Was für ein vielschichtiger Roman...!

    Barbara stirbt nicht....Punkt.... sie kann nicht sterben, denn ihr Ehemann, Herr Schmidt, käme einfach ohne sie nicht zurecht....glaubt er jedenfalls....Anfangs...

    Ich kenne genau solche Ehepaare noch....streng reglementiert....streng sauber....streng sich selbst und den anderen gegenüber... und doch verbunden in unausgespochener Zuneigung.
    In diesen Ehen wird gekittet und repariert, totgeschwiegen und doch auf vielen Ebenen kommuniziert....

    Zum Ende dieser Geschichte fehlte mir noch etwas Tiefe...und ein eindeutigeres Ende hätte mir schon gefallen...aber in der Zwischenzeit habe ich mich wirklich köstlich amüsiert!

    Wirklich lesenswert!

  • Alexandra

    Heuer habe ich mir zufällig sehr viele Bücher mit traditionellen Männerfiguren ausgesucht, und ich muss sagen, dieser Roman hat mir gut gefallen, vor allem weil der Protagonist sich im Laufe der Geschichte als vielschichtiger erweist, als ich erwartet habe.

    Barbara und Walter Schmidt führen eine sehr eingefahrene Ehe mit extrem traditionellen Rollenmustern, in denen der Herr des Hauses so gut wie noch nie in der Küche stehengeblieben ist und nicht einmal weiß, wie man eine Tütensuppe aufschneidet, geschweige denn wie man sich einen Kaffee kocht. Auch nach Herrn Schmidts Berufstätigkeit während der Pension hat sich an diesen Routinen nichts geändert. Für Barbara gibt es keinen Ruhestand und keine Ferien sie muss Walter von hinten bis vorne täglich bedienen und ihre Arbeit beurteilen lassen. So stellt sich das Ausgangssetting dieses Romans dar.

    Die gute Seele Barbara steht eines Tages einfach nicht mehr aus dem Bett auf, sie ist irgendwie krank und müde, sogar gestürzt und will tagelang gar nichts mehr essen. Ehemann Walter Schmidt ist mehr konsterniert und genervt ob des ausbleibenden Services des Hauspersonals, als dass er besorgt wäre. Er muss sich nun den ersten Kaffee seines Lebens kochen, den Hund und seine Frau versorgen. Das macht er sehr unwillig. Der Arzt kommt von selbst auf Betreiben der Kinder und stellt eine vernichtende Diagnose, die Walter aber weder hören will, noch dass er überhaupt danach fragt. Das Schreckensgespenst Krebs droht unterschwellig aus jedem Satz des Romans, wird aber mit keinem einzigen Wort je beim Namen genannt.

    Irgendwann dämmert es Walter, dass die Situation ernster ist, als er geglaubt hat und seine Frau nicht wieder ihre Aufgaben übernehmen kann. Er fügt sich in sein Schicksal, gibt seinen genervten Groll gegen die nicht funktionierende Ehefrau auf und krempelt sein Leben um. Es ist rührend, wie er im hohen Alter plötzlich auf sich allein gestellt lernt, seine todkranke Frau Barbara zu versorgen. Die in der Geschichte dargestellten Situationen der Überforderung des Protagonisten sind mit sehr viel Witz erzählt. Mit Barbaras Facebook Account begibt er sich erstmals ins Internet, lernt durch die Tipps und Anleitungen von der Facebookseite eines Fernsehkochs seine ersten Schritte zu einem selbstgekochten Essen und stellt viele Fragen.

    Herzzerreißend ist auch, wie Walter noch immer verdrängt, dass Barbara sterben wird. Von seinen beiden erwachsenen Kindern will er sich nicht helfen lassen und er möchte seine Frau auch nicht einer Pflegeeinrichtung überantworten. Das ist sehr sympathisch, dass er sich für Barbara verantwortlich fühlt und versucht, sie optimal vor allem mit Essen zu versorgen. Irgendwann bekommt er durch die Hilfe einer ehemaligen Bäckereiverkäuferin, die ihm bei der Zubereitung seines ersten Kaffees Tipps gegeben hat und die gekündigt wurde, sogar den Haushalt unter Kontrolle. Indem er Luna als Haushaltshilfe anstellt, hilft er ihr, das Leben in den Griff zu bekommen, beziehungsweise beide helfen einander. Zudem ist er mittlerweile als Mann von Barbara, da er noch immer ihren Facebook-Account benutzt, mit seinen Kochanfängerfragen und Diskussionen ein kleiner Internetstar geworden, der sich zu einem veritablen und im Netz anerkannten Kochkünstler entwickelt hat. Auch die Beziehung zu seiner Frau ist plötzlich von Wertschätzung und liebevollem respektvollem Umgang geprägt. Vor allem die Leistung seiner Frau in der Vergangenheit wird nun von Walter völlig neu bewertet, wie auch andere verkrustete Ansichten auf dem Prüfstand stehen und revidiert werden.

    Hier würde jetzt eine rührende, warmherzige, ein bisschen witzige Komödie ihrem doch sehr angenehmen, erträglichen Ende zusteuern. Als urkomisches Portrait einer Ehe, wie auf der Buchrückseite angekündigt, würde ich den Roman letztendlich überhaupt nicht bezeichnen. Die Autorin Alina Bronski hat der Leserschaft nämlich auf den letzten Seiten noch einen Plottwist beschert, der die ein bisschen eindimensionale Figur Walter Schmidts tiefer beleuchtet und die Geschichte am Ende noch sehr interessant macht. Ich habe mich die ganze Zeit gewundert, warum die Beziehung Walters zu seinen Kindern gar so zerrüttet ist. Einige Andeutungen gab es bereits von der wahrscheinlich lesbischen Tochter (in der Familie wird ja wirklich alles unter den Teppich gekehrt, weshalb das nicht ganz eindeutig hervorgeht). Am Ende kommt aber raus, dass Walter früher nicht nur ein etwas nerviger intoleranter Ehemann traditionellen Stils mit ein paar fremdenfeindlichen Ansichten war, sondern dass er als despotischer Herrscher über seine Familie richtig viel verbockt und enorme Schuld auf sich geladen hat, was er kurz vor dem Lebensende Barbaras noch in Ordnung zu bringen versucht. Was das Geheimnis der Familie ist, werde ich nicht verraten, lasst Euch überraschen. Diese Wendung hat mir fast am besten am Roman gefallen, weil sie verhindert, dass die Geschichte zu einem Rührstück verkommt.

    Fazit: Ein sehr guter Roman der von der sensationellen Figurenentwicklung des Protagonisten lebt. Leseempfehlung!

  • Jill

    As we age, we often discover that what’s most essential in life is what we most take for granted. It’s not a new theme. But Alina Bronsky breathes so much life into it that we can’t help but empathize with Walter Schmidt, a curmudgeon if there ever were one, and his denial that his wife, Barbara, is in the process of dying.

    What isn’t said is every bit as poignant as what is revealed. We know that Walter is the epitome of an authoritarian German, stamping out all the Russian vestiges of his frailer wife. Her favorite comfort foods are banned, and her Russian accent and habits are carefully replaced. And then one day, decades into the marriage, he finds Barbara on the floor and bleeding from a head wound. Suddenly, Walter’s carefully controlled world is no longer working.

    Poor Walter can’t even cook an egg or figure out the coffee machine. His two adult children are mostly fed up with him and his stubbornness. There appears to be a dark underside to his life with Barbara, but we’re not quite sure what it is. The one thing we are sure of is that Walter depends on and loves his wife but does not have the ability to express it. His life falls into a pattern of denial: Barbara isn’t dying. Of course she’s not – even though everyone in the town knows she is, and the evidence is right before his eyes.

    As Walter discovers Barbara’s favorite online chef and becomes part of his Facebook community to learn how to cook Barbara’s favorite recipes, we see the power of resilience in action. As Walter begins to reinvent himself and question some of his most deeply-held “truths”, his world begins to expand – despite himself. This is a novel filled with warmth, compassion, humor, and the need for connection. I’m grateful to Europa Editions for enabling me to be an early reader in exchange for an honest review.

  • Jin

    Mein Vater und Herr Schmidt kann man vielleicht nicht direkt so vergleichen, aber doch haben sich Herr Schmidt und seine Frau, Babara, mit meinen Eltern überlappt. Herr Schmidt, ein alter Herr, der als den urdeutschen Nörgler par excellence abgebildet wird, ist definitiv kein Sympathieträger und von alter Schule. Die Rolle von Mann und Frau ist klar getrennt, so kenne ich es auch von meinem Elternhaus. Vielleicht ist das auch der Grund gewesen, dass mich die Geschichte unerwartet getroffen und mich tief berührt hat?

    Und dann wird Babara auf einmal krank und die Welt steht auf dem Kopf.

    Die ersten Seiten ließen mich schmunzeln, wie Herr Schmidt sich durch die alltäglichen Hausarbeiten kämpft; es war auch ein bisschen Schadenfreude dabei, als Barbara dann plötzlich krank wird und Herr Schmidt leiden musste. Die Handlung selbst ist relativ geradlinig, aber die Autorin streut so viele Pointen zwischen den Zeilen, sei es in einem Nebensatz oder in den Gedanken von Herr Schmidt, dass die Geschichte tiefgründiger war als anfangs vermutet. Ganz beiläufig wird die Geschichte von Zugezogenen erzählt, das Alltagsleben von alten Menschen und ihrer Umgebung, und die Beziehung von einem Patriarchat zum Rest seiner Familie. Die unterschwelligen Details, die zusätzlich eingestreut sind, bereichern die Geschichte und geben dem Ganzen mehr Farbe und Glanz. Am besten fand ich aber Herr Schmidt selbst, der nicht mehr politisch korrekt und zeitgemäß handelt und komplett überfordert ist.

    Hand auf's Herz: Kann man das Buch als Teil der Weltliteratur sehen? Nein, wahrscheinlich eher nicht. Aber die Geschichte unterhält einen sehr, packt das Herz des Lesers und es floss auch mal eine Träne während der Lektüre. Wie oben erwählt, kann man trotz des leichten, scharfzüngigen Tons die Tiefe der Geschichte erkennen und auch mit wieviel Liebe der Charakter von Herrn Schmidt entworfen wurde. Die kleine Überraschung am Ende hätte zwar nicht sein müssen, aber trotzdem hat mir auch das Ende so gefallen. Insgesamt ein rundes Buch, was mich unterhalten und berührt hat, daher 5 Sterne.

    ** Dieses Buch wurde mir über NetGalley als E-Book zur Verfügung gestellt **

  • Mary Lins

    “Barbara Isn’t Dying”, by Alina Bronsky, is a thoroughly absorbing short novel that left me feeling “happy sad”!

    Walter Schmidt wakes up one morning to discover that his wife of many years, Barbara, has failed to make the coffee. His first thought it to assume she’s died in the night.

    But Barbara hasn’t died, and Walter learns to navigate the kitchen via trial and error (a lot of error), and in so doing he grows to appreciate Barbara for the first time in their lives.

    Walter seems heartless at first, but like the Grinch, his heart grows as he learns to navigate the world outside of his natural selfishness.

    Bronsky has done a masterful job creating the curmudgeonly character of Walter. We see everything through his eyes, so things are revealed about Walter and Barbara’s family and their 52-year marriage through the action of the novel or via conversations among characters. Bronsky doesn’t spell it all out for us but allows the story to unfold to its unexpected conclusion.

    Thank you, Europa, for this little gem of a story, originally published in German and beautifully translated by Tim Mohr.

  • yexxo

    Normalerweise sind die Hauptfiguren in Filmen und Büchern Sympathieträger – nicht so in dem neuen Buch von Alina Bronsky. Herr Schmidt, wie er konsequenterweise die gesamten 251 Seiten genannt wird, mag die Menschen nicht. Und sie ihn genauso wenig – bis vielleicht auf Lydia. Und Hanne. Und vielleicht Heike. Aber egal, Herr Schmidt ist am liebsten für sich, zusammen mit seiner Frau Barbara, die seine geliebte Ordnung für ihn aufrecht hält. Doch eines Morgens wacht er auf – und da ist nichts und niemand. Kein Kaffeeduft und keine Barbara, es

    "... schien ihm plötzlich am wahrscheinlichsten, dass Barbara auf dem Weg in die Küche tot umgefallen war."

    Umgefallen ist sie, doch sie lebt und liegt im Bad. Mühsam bringt er sie ins Bett, wo sie die nächsten Tage und Wochen verbringen wird. Und für Herrn Schmidt brechen neue Zeiten an. Er ist davon überzeugt, dass er sie wieder auf die Beine bringen wird (im Gegensatz zu seinem Umfeld) und übernimmt nun die Verantwortung für Küche und Haushalt. Und dass, wo er nicht einmal weiß, wie man Kaffee oder Kartoffeln kocht.

    „Ach, Walter. In Wasser, im Topf.“ Er mochte es nicht, wie sie ihm Sachen erklärte. „Wo sind die Kartoffeln denn?“ „In der Speisekammer. Im Korb. Schälen brauchst du nicht.“ „Wie heiß soll das Wasser sein? Wie viel Grad?“ „Ach, Walter.“ „Wie lange drin lassen?“ „Bis es fertig ist.“ Er begann selbst innerlich zu kochen. „Wann weiß ich, dass sie fertig ist?“ „Piks sie mit der Gabel an.“

    Doch wider Erwarten findet er sich allmählich zurecht und zu seiner eigenen Überraschung scheint es ihm sogar Freude zu bereiten.

    Sicherlich kann man das Buch als leichte und immer wieder humorvolle (wenn auch nicht urkomische) Lektüre einer Wandlung vom miesepetrigen Egozentriker hin zum offeneren mitfühlenden alten Herrn lesen, aber das würde dieser Geschichte nicht gerecht werden. Denn fast schon nebenbei lässt Alina Bronsky immer wieder einfließen, dass es für diese mürrische und grollende Art des Herrn Schmidt durchaus einen guten Grund gibt. Die Zeit, die er als Russlanddeutscher, geboren während des 2. Weltkrieges in der Sowjetunion verbrachte, war wahrscheinlich sehr schwierig. Dort als potentielle Spione und Verräter gebrandmarkt, wurde diese Volksgruppe schikaniert, ausgebeutet und lebte in den erbärmlichsten Verhältnissen. Kein Wunder, dass sich Herr Schmidt einen Panzer zulegte, um nie mehr Schwäche zu zeigen.

    „Du kannst mir gar nicht wehtun“, sagte er langsam und deutlich. „Niemand von euch kann mir wehtun.“

    „Wir waren doch gerade erst weg von den Russen, und seien wir ehrlich, Barbara war damals eine von denen.“

    Es ist ein Buch, dass nur vordergründig humorvoll erscheint, tatsächlich aber voller Tragik über ein recht verkorkstes Leben ist sowie ein Plädoyer, Menschen nicht nur nach dem ersten Augenschein zu beurteilen (und Anderes natürlich auch nicht ;-)).

  • Ellinor

    Herr Schmidt ist ein sehr traditionsbewusster Mensch: bei ihm hat alles seine klare Ordnung, die Dinge haben so zu sein, wie es diese Ordnung sagt und nicht anders. Das bedeutet bei ihm auch, dass seine Frau Barbara für den gesamten Haushalt zuständig ist. Nur liegt Barbara eines Tages plötzlich krank im Bett und steht nicht mehr auf. Herr Schmidt weigert sich, den tatsächlichen Ernst der Lage zu erkennen und lehnt daher auch alle Hilfe ab.
    Da Barbara sehr schwach ist, ist Herrn Schmidts größtes Anliegen, dass sie etwas isst. Er macht sich daher daran, dass Kochen zu lernen und ist tatsächlich bald besser daran als Barbara. Nach und nach findet er sich in die neue Situation und kommt langsam zu neuen Erkenntnissen.
    Barbara stirbt nicht ist ein äußerst amüsantes Buch, dass ich in einem Rutsch durchgelesen haben. Dabei gelingt es Alina Bronsky, mit Herrn Schmidt eine Figur zu schaffen, die eigentlich recht unsympathisch ist (fest gefahrene Meinungen, Rassismus, Intoleranz, ständiges Genörgel etc.), die mir aber doch am Schluss sehr ans Herz gewachsen ist. In seiner Hilflosigkeit (er kann am Anfang wirklich gar nichts im Haushalt) und seiner Realitätsverweigerung, die aber gleichzeitig das unbedingte Aufrechterhalten des Scheins nach außen mit sich zieht, tat er mir fast leid. Es gibt immer noch viele dieser Ehepaare, die genau nach diesem traditionellen Rollenmuster funktionieren und bei denen durch den Tod der Ehefrau alles aus dem Ruder kommt.
    Der Schluss des Buchs kam mir zwar ein wenig zu abrupt, dennoch war es ein schönes Leseerlebnis, das ich gerne weiterempfehle.

  • auserlesenes

    Walter Schmidt hat sich in seinem Alltag gemütlich eingerichtet. Der Rentner lebt mit seiner russischstämmigen Frau Barbara ein einfaches, aber komfortables Leben im eigenen Häuschen. Die Ehe hält schon mehr als 50 Jahre, die Kinder sind längst erwachsen. Eines Morgens kippt seine Gattin im Bad um und will nicht mehr das Bett verlassen. Für Herrn Schmidt, der noch nicht einmal selbst eine Tasse Kaffee kochen kann, beginnt plötzlich eine schwierige Zeit…

    „Barbara stirbt nicht“ ist ein Roman von Alina Bronsky.

    Meine Meinung:
    Der Aufbau ist schlicht: Der Roman ist in unzählige Abschnitte unterteilt. Erzählt wird in chronologischer Reihenfolge aus der Perspektive von Walter, allerdings mit mehreren Zeitsprüngen.

    Der Schreibstil ist auf den ersten Blick unspektakulär. Jedoch ist es der Autorin wunderbar gelungen, viel Atmosphäre zu transportieren und zwischen den Zeilen zu erzählen. Der Roman ist gekennzeichnet durch zahlreiche Dialoge.

    Mit Herrn Schmidt steht ein älterer Protagonist im Vordergrund. Seine beleidigende, nörglerische, oft unverschämte Art qualifiziert ihn nicht zum Sympathieträger. Dennoch kommt man ihm recht nahe, sodass ich Mitgefühl mit ihm empfinden konnte. Walter ist extrem alltagsuntauglich, vor allem was den Haushalt angeht. Mit solchem „Frauenkram“ wollte er sich nie auskennen. Auch seine ablehnende Haltung in Bezug auf Andersartigkeit verschafft ihm keine Pluspunkte bei mir. Seine Schwächen werden Stück für Stück entlarvt. Tatsächlich gibt es aber solche Exemplare Mann im wahren Leben, weshalb ich die Charakterzeichnung nicht übertrieben finde. Die übrigen Figuren inklusive Barbara bleiben dagegen eher blass.

    Inhaltlich bringt der Roman ernste Themen wie Krankheit und Tod mit Humor in Verbindung. Nicht nur einmal blieb mir beim Lesen jedoch das Lachen im Hals stecken. Die Geschichte hat es geschafft, auf rund 250 Seiten unterschiedliche Emotionen bei mir zu wecken - obwohl und manchmal auch gerade weil sich der Protagonist seinen Gefühlen nur sehr schwer stellen kann.

    Die Handlung an sich ist im Grunde ziemlich übersichtlich. Dennoch hat mich der Roman keineswegs gelangweilt. Die Frage nach dem Zustand Barbaras baut eine gewisse Spannung auf. Zum Ende hin gibt es zudem eine überraschende Enthüllung. Nur in ein oder zwei Aspekten ist mir die Geschichte zu sehr drüber, was dem positiven Gesamteindruck aber keinen Abbruch tut.

    Das knallige Cover passt zum Inhalt des Romans. Beim Titel bin ich ein wenig zwiegespalten, was ich an dieser Stelle aber lieber nicht ausführen möchte.

    Mein Fazit:
    „Barbara stirbt nicht“ von Alina Bronsky ist ein unterhaltsamer und anrührender Roman, der Tragik und Komik vereint. Eine empfehlenswerte Lektüre mit Charme.

  • Eva Lavrikova

    Toto bolo veľmi vydarené. Nie úplna láska ako baba Duňa, ale rozhodne stále veľmi vydarené. Je to kniha, ktorá ma nečakane dojímala. S postavami, ktoré sú frustrujúco nedokonalé, ale predsa svojím zvláštnym spôsobom pochopiteľné. Príbeh silný vo všetkých nevypovedaných komplikovaných interakciách a vzťahoch, silný v bezmocnosti, ktorú toto zamlčiavanie a neschopnosť komunikácie so sebou prinášajú. A predsa ide o svojím spôsobom pekný príbeh zmierenia a akejsi zvláštnej, nenápadnej formy lásky.

  • Ashleys Bücherkabinett

    Seit dem ersten Buch von #alinabronsky bin ich Fan dieser Autorin und #barbarastirbt nicht ist nun schon das dritte Werk, was ich lesen durfte.
    Auch hier punktet die Autorin mit ihrem Schreibstil, der doch sehr "alltägliche" Geschichten einnehmend gestaltet und mit einer guten Brise trockenem Humor zu was besonderem macht.
    Ausserdem hat sie es wiedermal geschafft mir eine doch anfangs recht unsympathische Person im Laufe der Story ans Herz wachsen zu lassen.
    Denn unser Protagonist Walter ist hier alles andere als liebenswürdig 😅 Er ist der typische mürrische "Opa" der alten Schule und dementsprechend mit viel Bitterkeit, Trotz und politisch unkorrekten Denkweisen gesegnet. Und trotzdem merkt man einfach den Wandel, den seine Person durch die gegebenen Umstände vollzieht und er wächst einem immer mehr ans Herz.
    Der unbändige Wille die Umstände um seine Frau Barbara nicht akzeptieren zu wollen hat mich einerseits fasziniert, aber auch oftmals sehr traurig gemacht.
    Auch diesmal hat es Alina Bronsky geschafft mein Herz zu berühren und zum Schluss auch ein paar Tränchen in den Augen zu haben. Eine wundervolle und zugleich traurige Geschichte, die dem Leser aber auch Hoffnung gibt. Hoffnung in der Hinsicht, dass auch ein eingefahrener Mensch in der Not aus sich herauswachsen kann ❤️

  • SusanneH

    Ließ sich flott lesen. Locker und leicht erzählt, amüsant und doch ernst. Das Ende kam mir zu aprupt.

  • Hannah

    Liest sich schnell und einfach. Jeder kennt wohl eine Familie Schmidt. Manchmal zum Schmunzeln- manchmal zum Weinen- in weiten Teilen einfach unterhaltsam.

  • Royce

    Walter Schmidt, Barbara’s husband, learns many valuable lessons about living a compassionate life upon his wife’s cancer diagnosis. Herr Schmidt, is to put it bluntly, a “clueless” curmudgeonly husband and father until he awakens one morning to find his wife had fallen on the bathroom floor. Slowly, Walter learns how to make coffee and cook. He realizes how many people in his community know and love his wife, from the young clerk at the bakery to a homeless man on the street. He doesn’t necessarily transform into a different person, yet he opens his eyes and actually looks at his family. It’s a touching story with a small dose of dark humor thrown in to make it a very satisfying read.

  • Karschtl

    Wie schon so oft, habe ich den Klappentext nicht komplett gelesen. Die ersten 4 Zeilen zusammen mit dem Autorinnenamen haben für meine Leseentscheidung schon gereicht. Doch gingen meine Erwartungen an die Geschichte deshalb auch ein bisschen in eine andere Richtung: ich nahm an, dass der Protagonist einfach ignoriert, dass sein Frau im Bett liegt und längst tot ist.

    Ganz so ist es nicht, aber dennoch muss sich Herr Schmidt (wieso wird er von Alina Bronsky eigentlich durchgehend nur so bezeichnet, während seine Frau bei ihr und allen anderen Barbara ist?) vielen alltäglichen Dingen widmen, um die er sich sein Lebtag lang nie zu kümmern brauchte. Meine Gefühle ihm gegenüber waren ziemlich wechselhaft. Einerseits zeigen seine Bemühungen, seiner Frau etwas zu kochen was sie dann auch isst, seine liebevolle und fürsorgliche Ader. Die scheint auch im Umgang mit 'Heike' durch. Dann aber ist er auch ein totaler Sturkopf (es ist schade, welches Verhältnis er zu Sebastian und auch Karin hat) und manchmal sogar regelrecht griesgrämig (im Supermarkt zum Beispiel).

    Doch trotz meiner recht unbeständigen Gemütslage Walter Schmidt gegenüber, war ich durchgehend begeistert von der ganzen Geschichte - und wie Alina Bronsky sie erzählt hat. Ich konnte die Personen regelrecht sehen, und so manche Probleme, die Walter zu lösen hatte, haben meinen Vater auch herausgefordert als meine Mutter starb. So hatte ich wohl auch immer ein kleines bisschen ihn vor Augen.

    Für meine Begriffe war das Ende ein bisschen zu offen, da hätte ich mir mindestens noch ein weiteres Kapitel gewünscht. Aber die Autorin lässt die LeserInnen wahrscheinlich lieber selbst überlegen, was noch so geschehen könnte. Oder sie lässt Spielraum für eine Fortsetzung?

  • Christina

    This book was a solid three stars for me: I enjoyed it enough while I was reading it, but I didn't miss or think about it when I didn't have it in front of me, and I wasn't sorry when it ended.

    I was originally drawn to Barbara Isn't Dying for its vibrant cover, intriguing description, and the publisher's comparison of the author to Shirley Jackson, one of my all-time favorites. (To be honest, I'm not sure what that's based on - I don't see meaningful overlap in their writing styles, genre preferences, or storytelling choices.)

    Ultimately, I felt that the characters fell semi-flat for me, despite the book being a character study. While I felt some sympathy (along with a good deal of irritation) towards Walter, I didn't feel particularly connected to or invested in him. This is a controversial opinion, but the book left me feeling the same way as Bonnie Garmus's breakout novel Lessons in Chemistry - I know most people adored that book, but I felt it was frustratingly surface-level and that the story it conveyed would be far better served in a TV format. (So I'm excited for the Hulu adaptation!) Along the same lines, I could see Barbara Isn't Dying being adapted into a compelling mini-series - I really like the idea behind it, but I wasn't a big fan of its book-based execution.

    Thanks to Europa Editions and NetGalley for an ARC in exchange for my honest review.

  • Sonja Bee

    Dieses Buch war für mich ein zweischneidiges Schwert.
    Einerseits war da der patriachaische, fremdenfeindliche (tatsächlich ist er für mich sogar ein Nazi) und sexistische Herr Schmidt über dessen Unwissenheit und Hilflosigkeit im Haushalt ich mich herrlich beömmeln konnte.
    Andererseits waren da auch die leisen, nachdenklich machenden Töne die mit der Zeit immer stärker durchdrangen. Die Bäckereiangestellte, der Obdachlose, Hanne. Vor allem Arthur hat mich hart getroffen...
    Es wird so einiges nicht erklärt, vieles liegt zwischen den Zeilen. Nicht einmal Barbaras Diagnose (wahrscheinlich Krebs) erfährt man oder wird tiefer besprochen.
    Dieses Buch hat mich sehr beeindruckt. Hier lagen Humor und Trauer direkt nebeneinander. Einzig das halboffene und abrupte Ende hindert mich an einer 5-Sterne Bewertung.

  • Torsten

    Ein tolles (Hör)buch!

    Herr Schmidt ist ein nicht gerade sympathischer älterer Herr, dessen Weltbild sehr von patriarchalen Ansichten und Vorurteilen gegenüber eigentlich Allem geprägt ist. Wenn jemand etwas richtig macht, dann er! Als er zu Beginn des Romans seine Frau Barbara, mittlerweile sind sie über 50 Jahre verheiratet, im Bad findet - gestürzt und leicht verletzt - ändert sich sein ganzes weiteres Leben. Barbara kann seitdem die ihr zugeteilten Aufgaben - damit handelt es sich um so gut wie alles, was in einem Haushalt anfällt, nicht mehr erfüllen. Herr Schmidt ist auf sich allein gestellt, eine Zäsur für ihn, der nicht ein mal einen Kaffee gekocht bekommt ohne Hilfe. Zudem muss er sich nun auch noch um seine Frau kümmern, was für ein Drama!

    Ob Herr Schmidt das schafft, ob und wie er vielleicht doch an seinen grundsätzlichen Überzeugungen zweifelt, was eine gute Ehe, eine Familie, ja ein glückliches Leben ausmacht - das alles ist sehr amüsant und ohne Zeigefinger geschrieben. An ein und der anderen Ecke im Leben des Herrn Schmidt tut sich auch etwas Schatten auf ... Dadurch und weil die Geschichte insgesamt eine gute Balance zwischen Tiefgang und Vergnüglichkeit hält, hat mir das Buch sehr gut gefallen.

    An die tiefe und sonore Stimme des Sprechers musste ich mich erst gewöhnen, aber mit der Zeit passte es sehr gut, da die Geschichte ja auch aus Herrn Schmidts Blick erzählt wird. Kann ich gut und gerne weiterempfehlen 🙂

  • Phyllis

    A poignant novel of a marriage. Walter and Barbara have been married for 52 years. Barbara isn't dying, and Walter isn't learning to cook & clean & do everything in his power to save her. Except both of them are.

    I have sincerely loved every single novel I've read by Bronsky. If she writes it, I will read it.

    This was published in German in 2021, and I read it in its 2023 English translation.

  • Elena

    Walter und Barbara Schmidt sind ein älteres Ehepaar, so wie es vielleicht unsere Großeltern sind oder waren. Eine Generation mit einer Rollenverteilung, die wir heute nicht mehr häufig finden. Herr Schmidt kennt seine Barbara schon lange, gemeinsam sind sie alt geworden und haben Kinder aufgezogen. Herr Schmidt war dabei stets derjenige, der zur Arbeit ging und das Geld nach Hause brachte. Der Ernährer eben. Barbara kümmerte sich um den Haushalt, den Einkauf, die Kinder und wenn Herr Schmidt abends von der Arbeit kam, dann stand das Essen schon auf dem Tisch.

    Doch plötzlich ändert sich alles, Herr Schmidt wird aus seiner Routine gerissen und steht vor neuen Herausforderungen: Denn Barbara fällt ohne jede Vorwarnung aus. Und nun muss Herr Schmidt sich seinen Kaffee selbst kochen, für Essen sorgen und all das Schultern, das bisher ohne eine Bemerkung von seiner Ehefrau erledigt wurde.

    „Barbara stirbt nicht“ von Alina Bronsky ist ein Buch, das mich an den ein oder anderen älteren Herren aus meinem Bekanntenkreis erinnert. Das macht dieses Thema greifbar und so realitätsnah. Es ist eine Geschichte über einen Mann, der an seinen Herausforderungen wächst, sich beginnt zur reflektieren, sich entwickelt und Neuem öffnet. Diese Charakterentwicklung, die das gesamte Buch trägt, war großartig umgesetzt. Ich hatte Mitleid mit den Figuren, grinste manchmal über Herrn Schmidts verbohrte, brummige Art und wunderte mich über sein Talent einfach die Augen vor der Realität zu verschließen. Er will nicht sympathisch sein, er war auch bisher kein auffällig liebenswürdiger Ehemann und Vater, aber seine Geschichte fasziniert und fesselt. Einzig das Ende kam sehr abrupt und lässt für mich wichtige Fragen offen.

    Insgesamt ist Alina Bronskys „Barbara stirbt nicht“ ein Buch, das sich schnell liest und sich perfekt anbietet für ein verregnetes Wochenende auf dem Sofa. Kurzweilig, gekonnt erzählt, manchmal humorvoll, aber immer dicht am Leben.

  • Birgit

    Der Titel macht aufmerksam, die Inhaltsangabe klingt sehr interessant und auch am Anfang scheint der Roman potenzial zu haben.
    Der Stil ist zwar von Beginn an etwas flach, darüber kann man jedoch bei der geringen Seitenanzahl gut darüber hinwegsehen. Anfangs sorgt die Unwissenheit und Hilflosigkeit von Herrn Schmidt auch noch für lustige Spitzen in der Handlung, auch wenn es etwas entfremdet, dass jeder Charakter mit Vornamen angesprochen wird, nur eben unser Protagonist Herr Schmidt nicht. Dadurch fällt es den Leser:innen schon mal schwerer, sich im emotional zu nähern - später ist man froh darüber, wenn man mehr über seine Einstellung zum Leben, zu Frauen, zu Erziehung und was noch nicht alles erfährt. Spätestens bei dem Satz: "Sie lachte, und er erinnerte sich daran, wie es war eine Frau schlagen zu wollen.", habe ich mich gefragt, wieso ich dieses Buch überhaupt noch lese - aber da waren es nur noch rund fünfzig Seiten, die leider auch nicht besser wurden.
    Am Ende verließ mich die Konzentration und die Nebenhandlung, die auf den letzten Seiten noch eingeflochten wurde, schien nicht ganz schlüssig und noch dazu gezwungen, um einfach noch ein paar Seiten mehr zu füllen.
    Leider hat das Buch sehr enttäuscht - es hatte das Potenzial, zu einem angenehmen, aber zum nachdenken anregenden Buch für zwischendurch zu werden, wurde aber zu einem Albtraum, für den ich mich selber hasste, dass ich es noch weiter lese.

  • Zuzulivres

    Nezvyknem písať o knihách, ktoré ma prilíš nezaujali, ale niekedy je to potrebné. Alina, nehnevaj sa, ale napísala si túto knihu naozaj ty?

    Po Poslednej láske Baby Dune som mala asi nejaké príliš veľké očakávania a nevedela som sa vôbec napojiť na tento text. Ak bolo snahou autorky vytvoriť najotravnejšiu postavu v dejinách literatúry, tak sa jej to zaručene podarilo. Walter Schmidt je zastúpca mužského pokolenia v tej najnemožnejšej forme, a po tom ako mu ochorie žena Barbara, tak prekvapivo zistí, že mu nemá kto variť, prať a starať sa o domácnosť...déjà vu? Ok, snaží sa naučiť sa variť, z mne neznámych dôvodov sa stáva hviezdou na sociálnej sieti, ale nelepší sa to.

    Toľko zaujímavých načatých tém ako vykorenenie, imigrácia, začlenenie sa do spoločnosti, postihnuté dieťa v rodine, nezvladnutá výchova, zomieranie blízkej osoby a mnohé iné, no všetko kĺže iba po povrchu a chýba akákoľvek motivácia alebo dôvod, prečo sa všetky nesympatické postavy chovajú ako sa chovajú. Naše správanie nie je náhodné, vždy ho niečo podmieňuje. Mne sa osobne páči, ak aj postava vzbudzuje negatívne emócie (hlavne, že nejaké vzbudzuje), ale chcem vedieť viac. Zrejme mala mať kniha 2x viac strán alebo pokračovanie.

    Prepáč Alina, nevyšlo to. Tentoraz nie. Možno nabudúce.

  • Aus Liebe zum Lesen

    Als Barbara stürzt und sich infolgedessen nicht mehr um den Haushalt kümmern kann, steht Walter Schmidt vor der Aufgabe seines Lebens. Die erste große Herausforderung stellt das Kaffeekochen dar. Mithilfe einer jungen Bäckereiverkäuferin schafft er diese Hürde und begibt sich auch auf weiteres neues Metier, wie das Internet und Kochen.

    Alina Bronsky hat in „Barbara stirbt nicht” den Prototypen eines Mannes gezeichnet, der die Brötchen nach Hause bringt und sich ansonsten ziemlich rarmacht. Während man Walter zu Beginn ständig an den Schultern packen und schütteln möchte, ist die Entwicklung, die er macht, schön anzuschauen.

    Mit viel schwarzem Humor, aber auch mit Einfühlungsvermögen erzählt die Autorin ihre Geschichte. Die Figuren sind absolut authentisch gezeichnet und man muss sogar Herrn Schmidt ins Herz schließen. Die ein oder andere Wendung verläuft mir ein bisschen sehr glücklich und der Schluss konnte mich leider nicht ganz überzeugen.

    Dennoch ist Alina Bronskys Roman sehr unterhaltsam und hat es wirklich geschafft mich oft zum Lachen oder Schmunzeln zu bringen.

  • Barbara

    What I am about to say is meant as a huge compliment to three authors: Alina Brodsky, the author of this slim, extremely funny, deeply intuitive novel; Frederick Backman, if he had written a prequel to A Man Called Ove; and Marion Coutts, whose shatteringly beautiful and heartbreaking The Iceberg is one exquisite account of watching over the death of a beloved. Any one of them could be a sibling, a co-writer for one or another of those mentioned, or a fellow adult who is along for this ride we call life.

    I adored this book because it felt so true…there is a way of communicating between people in long term relationships that is opaque, if not frustrating, to those around them. There is a way of growing during the worst of times. And there are partners who show their feeling through actions and not through words. I get it, and if you are old enough and lucky enough to be in a partnership such as Herr Schmidt’s and Barbara’s, you will get it too.

    Hallelujah that publishing houses like Europa exist. I don’t see myself going down the ‘romantasy’ road as long as books like this are still being published.

  • Cherryandginger

    Was soll ich sagen. Zum einen ein sehr tolles Buch, da ein grosses Problem der heutigen Gesellschaft thematisiert wird. Was eine Krankheit oder ein Schicksalsschlag mit einer Familie macht, bzw. Was die Pflege und Betreuung des Betroffenen bedeutet.

    Einzig die doch teilweise sehr ungehobelte Art von Herr Schmidt hat meinen Lesespass gebremst.

  • Inge

    Eigentlich ist es eine schlimme Geschichte. Alina Bronsky erzählt sie mit Humor.
    Es geht um Geschlechterrollen, vor allem um den überforderten Mann.
    Hier bekommen Männer und Frauen ihr Fett weg, die Männer ein bisschen mehr.
    Walter, der Ehemann von Barbara, macht einen unverzeihlichen Fehler nach dem anderen. Aber: auch ein alter Brummbär verdient eine Chance.

  • miss.mesmerized mesmerized

    Barbara geht es nicht gut, das gab es doch noch nie. In 52 Ehejahren war sie ihrem Mann Walter Schmidt immer zu Diensten, hat morgens den Kaffee aufgebrüht und sich um Haus, Hund und die beiden Kinder gekümmert. Jetzt stimmt etwas nicht und Herr Schmidts Welt gerät aus den Fugen. Weder weiß er, wie er zu seinem Kaffee kommt, noch kann er irgendetwas aus der gut gefüllten Tiefkühltruhe auftauen und zubereiten. Langsam tastete er sich heran, an den Frauenjob, den er jetzt wohl übernehmen muss. Aber das ist ja nur vorübergehend, denn Barbara ist bestimmt bald wieder auf den Beinen. Warum alle um ihn herum deswegen so komisch reagieren, kann er nicht nachvollziehen. Sie muss nur wieder ein wenig Essen und dann ist alles wieder gut. Glaubt er.

    Auch in Alina Bronskys vorherigen Romanen „Der Zopf meiner Großmutter“ und „Baba Dunjas letzte Liebe“ standen die Erfahrungen älterer Menschen im Zentrum der Handlung. Mit Walter Schmidt hat sie dieses Mal einen mustergültigen urdeutschen Senior geschaffen, der nach Jahrzehnten in geordneten Verhältnissen unerwartet damit konfrontiert wird, dass seine Frau die Erwartungen nicht mehr erfüllen kann. Mühsam muss er sich seine Normalität erkämpfen und plötzlich öffnet dies ihm die Augen vor der Leistung von Barbara, für die er nie viel übrig hatte. Erst einmal in Gang gesetzt, kommen noch mehr Reflexionen, die ihn so manches anders sehen lassen.

    Der Protagonist ist zunächst kein wirklicher Sympathieträger, aber man hat doch auch ein wenig Mitleid ob seiner Hilflosigkeit und Überforderung. Liebevoll neckisch werden seine Unzulänglichkeiten offengelegt und man beobachtet amüsiert seine Koch- und Haushaltsorganisationsversuche. Er ist ein Mann seiner Zeit und kann sich von alten Rollenmustern kaum lösen. Aber er erkennt, dass so manches Urteil vielleicht voreilig und nicht gerecht war und gerade noch, bevor es zu spät ist, wird ihm auch klar, was er für tolle Jahrzehnte mit Barbara verleben durfte.

    Kein einfacher Erkenntnisgewinn, der jedoch immer wieder auch zum Schmunzeln einlädt und für Verständnis für jene wirbt, die nicht wirklich auch ihrer Haut können. Das Ende war mir ein wenig zu rabiat und offen, bis dahin jedoch gewohnt souverän von Alina Bronsky erzählt.

  • Kathrin

    "Barbara stirbt nicht“ von Alina Bronsky war nicht mein erstes Werk der Autorin und dementsprechend hoch waren meine Erwartungen, da mir „Baba Dunjas letzte Liebe“ unglaublich gut gefallen hat.
    Ich war sehr froh darüber, diesen Roman in einem Lesekreis gelesen zu haben, da es sehr viel zu diskutieren gab.
    Herr Schmidt muss sich, nachdem seine Frau Barbara gefallen und nun tagelang im Bett vor sich hinvegetiert, um sich, seine Frau und den Hund kümmern. Er, der nicht mal weiß, wie man Kaffee kocht. Unterhaltsam und humorvoll begleiten wir Herrn Schmidt dabei, wie er sich immer mehr Kochkünste aneignet und versucht die neuen Lebensumstände zu akzeptieren und zu meistern.
    Während dem Lesen haben wir im Lesekreis unterschiedliche Gefühle durchlebt, wir haben geschmunzelt, waren wütend und teilweise auch traurig.
    Ein gelungener Roman, der sich mit seinen knapp 250 Seiten gut weglesen lässt.

  • Heidi

    Hörbuch, gelesen von Thomas Anzenhofer

    Herr Schmidt ist seit 52 Jahren mit Barbara verheiratet und Mann der alten Schule, in der Frauen sich um Haushalt und Küche kümmern, und Männer sich ums Geldverdienen. Mit den Ausländern will man nichts zu schaffen haben und Kinder mit neumodischen Namen sind einem suspekt. Ebenso, dass die Tochter mit einer Frau liiert ist. Sehr merkwürdig, das alles.
    Dann wird Barbara von einen Tag auf den anderen bettlägerig krank und Herr Schmidt wird mit einer Welt konfrontiert, von der er nichts weiß: wie bedient man eine Kaffeemaschine? Wie kocht man ein Essen? Wie funktioniert die Waschmaschine? Herr Schmidt ist überfordert. Von Dingen, von denen er nichts weiß, nie etwas wissen wollte, weil seine Frau sie machte. Und mit Barbara's Zustand, den er nicht wahrhaben will. All das zwingt ihn aus seinem Panzer heraus. Wenn er nicht verhungern und sich um seine Frau kümmern will, muss er neue Wege gehen. Sich zum Beispiel mit diesem merkwürdigen Internet beschäftigen. Oder mit Bäckereiverkäuferinnen reden, die komische Frisuren und Haarfarben haben. Und er muss beginnen, über den eigenen engstirnigen Tellerrand hinauszusehen. All dies führt zu einigen bizarren Situationen, die von der Autorin witzig, aber nie albern geschildert werden. Herr Schmidt ist unsympatisch. Spießig. Humorlos. Rassistisch. Emphatielos. Abweisend. Der Prototyp eines furchtbaren Grantlers. Er macht es einem fast unmöglich, ihn zu mögen, diesen Miesepeter. Und doch... und doch sind da diese kleinen Momente. Diese winzigen Lichtblicke hier und da, die einen hoffen lassen, dass nicht alles verloren ist, mit Herrn Schmidt.
    Langsam, fast schon widerwillig, findet er Dinge über Barbara's Leben heraus, ihre Vorlieben, ihre Freunde, von denen er kaum wusste, sich nie gekümmert hat. Immer wieder zwischendurch eingestreut erfahren wir, wie das so war, mit Barbara und Walter Schmidt. Durch seine Gedanken erfahren wir in Andeutungen, dass nicht immer alles rosig war in dieser Ehe. Dass Barbara einiges ausgehalten hat mit ihrem Mann. Aber sie blieb an seiner Seite. Und egal, was für ein Mensch Walter Schmidt auch gewesen sein mochte, eines wird klar: er hat seine Barbara trotz allem geliebt. Er liebt sie immer noch abgöttisch. Auch wenn er eine merkwürdige Art hat, dies zu zeigen. Ob Herr Schmidt doch noch die Kurve kriegt und zu einem besseren Menschen wird, und ob Barbara stirbt oder nicht, sei an dieser Stelle nicht verraten. Das Ende des Romans kommt sehr schnell. Und auch wenn es irgendwie offen bleibt, blieben für mich keine Fragen mehr offen.

    Thomas Anzenhofer liest fantastisch und fängt den Charakter von Herrn Schmidt perfekt ein.

  • Barbara Benton

    I had hopes that this book would have some sort of redeeming ending, something that made me glad I had finished it and not abandoned it when I first began. However, that was not to be. In fact if possible, the ending, to me, was the worst part of the book. This was after I read about a completely unlikable main character, along with equally dull subcharacters. Maybe something was lost in translation? All I lost was my time.

  • Evaczyk

    Tragikomischer Lernprozess eines alten weißen Mannes

    Das Leben des Rentners Walter Schmidt läuft seit Jahrzehnten in eingespielten Bahnen. Die Rollenverteilung zwischen ihm und Ehefrau Barbara war stets klar - Er ging arbeiten, sie versorgte Haushalt und Kinder. Seit er in Rente ist, mäht er vielleicht den Rasen, macht kleinere Reparaturen und geht mit dem Hund - ist es ein Wunder, dass es sich um einen deutschen Schäferhund handelt? - Gassi, während Barbara putzt, kocht und für den Haushalt zuständig ist. Bis zu jenem Morgen, als er Barbara im Bad vorfindet, mit einer blutenden Wunde und merkwürdig schlaffen Gesichtszügen.

    Normal wäre es vermutlich, nun einen Schlaganfall zu vermuten und den Notarzt zu rufen. Nicht so in Alina Bronskys tragikomischen Roman "Barbara stirbt nicht". Walter verdrängt die Krise - später wird sich herausstellen, dass er noch ganz andere Dinge verdrängt hat, , fühlt sich nur als Opfer, weil kein Kaffee gekocht ist. Er weiß nämlich nicht, wie das geht. Und wenn er mal ein Brötchen schmieren muss, lässt das Ergebnis auch zu wünschen übrig. Barbara legt sich ins Bett, und Walter tut erst einmal so, als sei dies nur eine kleine Störung der täglichen Routine.

    Doch während Walter über die Preise von Kaffee in der Bäckerei wütet und versucht, den Alltag fortzusetzen, bessert sich Barbaras Zustand nicht. Walter tut vor den Nachbarn, als sei alles okay, seine erwachsenen Kinder finden eher zufällig heraus, dass die Mutter krank ist, schwer krank, und zum Pflegefall wird.

    Im Arbeitszimmer findet Walter den Computer, den er stets gemieden hat, auf dem Barbara aber noch auf ihrer Facebook-Seite eingeloggt ist. Dort ist sie unter anderem in der Fan-Gruppe eines Fernsehkochs, auf den Haushaltsignorant Walter mittlerweile auch aufmerksam geworden ist. Obwohl er von sozialen Medien keine Ahnung hat, wird er mit seinen hilflosen Fragen nach Rezepten, Zubereitungsarten und den Tücken des Alltags als unfreiwilliger Hausmann zu einer kleinen Internet-Berühmtheit, ohne dass ihm dies überhaupt bewusst wird.

    Es ist ein Lernprozess für einen alten weißen Mann, der ebenso verärgern wie Mitleid erregen kann. Denn die Ansichten Walters sind schon starker Tobak. Wenn er andere verletzt, den eigenen Sohn eingeschlossen, merkt er es meist entweder gar nicht oder viel zu spät. Walter platzt in so ziemlich jedes Fettnäpfchen der Gender-, Identitäts- und Rassismusdebatten, und er findet auch nicht, dass er sich für irgendetwas entschuldigen muss.

    Und doch - während es Barbara immer schlechter geht und Walter vehement ablehnt, sie in ein Pflegeheim zu geben, während er nach und nach lernt, Barbaras Arbeit zu schätzen und über seinen Schatten zu springen, verändert die Krise auch Walter und das Verhältnis zu seinen Kindern.

    Alina Bronsky lässt ihr Buch zum Glück nicht auf ein zuckersüßes Friede-Freude-Eierkuchen Finale zusteuern. Walter bleibt ein herber Typ. Doch auf seine Weise versucht er, Fehler der Vergangenheit wieder gut zu machen. Walter ist nicht der Knuddel-Opa aus der Fernsehwerbung, aber auf seine Weise ein aufrichtiger Charakter, dessen Kanten nicht immer gefallen mögen und dessen Sprache alles andere als politisch korrekt ist. Aber er steht auch für den Glauben daran, dass jeder sich ändern kann, zumindest ein bißchen, und eine Chance verdient. Bronsky lässt den Roman ergebnisoffen, aber mit einer versöhnlichen Note ausklingen. Eine Krise kann auch ein neue Anfang sein.