Schallplattensommer by Alina Bronsky


Schallplattensommer
Title : Schallplattensommer
Author :
Rating :
ISBN : 3423763701
ISBN-10 : 9783423763707
Language : German
Format Type : Hardcover
Number of Pages : 192
Publication : Published April 13, 2022

Als einziges Mädchen im Umkreis von 13 Kilometern ist Maserati Aufmerksamkeit gewohnt. Dabei will sie nur eines: Den Feriengästen selbstgemachte Limonade ihrer Oma servieren und die Tage bis zur Volljährigkeit zählen. Mit der Liebe will sie nichts zu tun haben – und schon gar nichts mit den Annäherungsversuchen der Söhne der reichen Familie, die gerade die Villa im Dorf gekauft hat.

Doch dann stellen Caspar und Theo verbotene Fragen: Warum hat Maserati kein Smartphone? Wovor hat sie solche Angst? Und wie kann es sein, dass ihr Gesicht das Cover einer alten Schallplatte ziert? Plötzlich steckt Maserati bis zum Hals in Geheimnissen zweier Familien und im eigenen Gefühlschaos.


Schallplattensommer Reviews


  • Nadine Schrott

    Ein neues Buch einer meiner Lieblings Schriftstellerinnen....mit "Schallplattensommer" stellt Bronsky ihr neuestes Jugendbuch vor....

    Maserati lebt bei ihrer Großmutter ein einfaches, anstrenges Leben in einem unbenannten Kaff am Ende der Welt. In der grossmütterlichen Kneipe serviert die 17jährige selbstgemachte Speisen....und betreut Ihre immer seltsamer werdende Oma.....
    Maseratis Leben ändert sich, als in die zuvor unbewohnt Villa im Dorf eine Familie mit zwei Söhnen einzieht....

    Eigentlich habe ich auch dieses Buch geliebt....stimmungsvoll und voller Andeutungen bleiben für meinen Geschmack allerdings zu viele Fragen ungeklärt....

    Trotzdem wieder ein wirklich lesenswertes Buch für Menschen ab 14 Jahren...!

  • ~ emma ~

    “Manches muss man einfach so lassen, wie es ist. Ungeklärt, mit Lücken.“
    - - -

    In Schallplattensommer geht es um Maserati, die in einem kleinen Dorf mit ihrer Oma eine Gaststätte betreibt. Einen Sommer zieht eine Familie in die Villa nebenan und die beiden Söhne Theo und Caspar freunden sich mit ihr an.

    In diesem Buh geht es vor allem um eins, Geheimnisse. Denn weder Maseratis, noch Theos oder Caspars Leben ist so einfach wie es scheint. Maseratis Charakter hat mich sehr fasziniert. Teilweise war das Buch aber auch etwas undurchsichtig, mit den ganzen Andeutungen, die gemacht wurden.

    Insgesamt hat mir das Buch überraschend gut Gefallen, auch wenn es in mir eine Unruhe hinterlässt, denn ich wünschte alles hätte sich am Ende mehr aufgeklärt. Daher gebe ich dem Buch 3.5 Stern xD

  • pagesofmarie

    Eine kurze & sommersüße Geschichte, die gut geschrieben ist und eine wirklich tolle sommerliche Atmosphäre schafft. Nur leider fehlte mir insgesamt etwas die Tiefe, vieles wurde nur angerissen oder gar nicht erklärt. Irgendwie schade…

  • tomboy

    leider schwach :(
    blasse charaktere, in einer sehr verwirrenden story, bei der zu viele frage offen bleiben...

  • Anni K. Mars

    Eine coole, kurzweilige Geschichte mit interessanten Figuren. Hätte gern länger sein können. Es war manchmal sehr undurchsichtig, was gerade abgeht, aber dadurch musste man auch sehr gut aufpassen. Hab auch nicht alles durchblickt glaube ich 😆

  • madame des livres

    Wenn man das Gefühl von Sommer in ein Buch einfangen kann, dann hat es Alina Bronsky mit Schallplattensommer geschafft.

    Maserati lebt mit ihrer Oma in einem kleinen Ort, wo sei beiden eine Gaststätte betreiben. Sie ist das einzige Mädchen im Umkreis von 13 km, hat weißblonde Haare und ein Gesicht was den meisten Menschen sofort in Erinnerung bleibt. Als eine neue Familie, mit den zwei jungen Theo und Caspar in die alte Villa am Ende der Dorfstraße ziehen, suchen die beiden direkt Kontakt zu Maserati. Doch vor allem Theo beginnt bald Fragen zu stellen, die Maserati weder beantworten will oder kann.

    Coming of Age Romane lese ich gerne. Sie haben immer dieses ganz bestimmte Feeling, was sie von allen andern Genres unterscheidet. Auch ist der Schreibstill immer außergewöhnlich und auch umfassen die Bücher meist nie mehr als 400 Seiten.
    Bei Schallplattensommer war das nicht anders.

    Maserati ist ein eigensinniger und einzigartiger Charakter. Sie ist stark, ein bisschen verrückt. Ob sympathisch oder nicht ist sicher zu sagen, da sie vor allem ehrlich ist. Ihre Gedanken wirken ungefiltert. Maserati hat etwas an sich was wenige Buchcharaktere haben. Sie ist unglaublich authentisch. Mir fällt kein anderer fiktiver Charakter ein, der so ähnlich ist wie sie.

    Alina Bronsky erzählt eine Geschichte mit unglaublicher Liebe zum Detail. Nicht wird ausgelassen. So entsteht ein außergewöhnlich Charme, der durch die fehlende Kapitel und so lediglich vorhandenen Absätze verstärkt wird.

    Dieses Buch in eine Sternebewertung zu drängen fühlt sich falsch an. Aber da ich eine Entscheidung treffen muss, habe ich mich für 5 Sterne entschieden, dieses Bewertung fühlt sich noch am wenigsten falsch an.

    Wer sich jetzt fragt ob er dieses Buch lesen sollte oder nicht ( denn deswegen sind wir doch schließlich hier oder? ), sollte eines wissen: Dieses Buch ist einzigartig und gehört damit wohl zu der Gattung, man liebt es oder hasst es.

  • Scythe Rowan

    Dafür, dass das Buch so kurz ist, zieht es sich irgendwie stark in die Länge und die Offenbarungen werden auch nur spärlich rausgegeben.

  • buchstabensuppenleserin

    Kurz gesagt: Eigentlich echt tolle Idee und Geschichte, toller Anfang, leider aber zu viele kleine Hintergrundstorys und unerläuterte Beziehungen, sodass es einfach wirklich zu viel wird.

    ~

    Mir gefällt die generelle Idee des Buches, die Hintergrundstory mit Maseratis Mutter, das Geheimnis um Theos Vergangenheit, den aufkommenden Altzheimer ihrer Oma, den sie versucht zu vertuschen und die Beziehung zu Caspar ganz gut.

    Und tatsächlich konnte ich mich auch gerade am Anfang des Buchs gut in der story verlieren. Der Name von Maserati und die Einführung in die ersten Charaktere geben einem wirklich Lust weiter zu lesen.
    Zum Beispiel die Art wie Caspar Maserati durchgängig im Buch mit anderen Autonamen anspricht und die Witzeleien der Beiden die auf eine weitere Beziehung erhoffen lassen.

    Alina Bronsky schreibt allerdings aus einer Perspektive in der den Leser:innen sehr sehr viel vorenthalten wird. Das kombiniert mit all den Hintergrundgeschichten der Charaktere, mit denen man sich auseinandersetzt beim Lesen, hat bei mir allerdings dazu geführt, dass es mir ab ungefähr der Hälfte zu viel wurde.

    Mir wurden zu wenig die wirklichen Beziehungen und Gefühle die die einzelnden Charaktere zu- und miteinander hatten beschrieben, mehr wurden die ganzen Beziehungen und Handlungen einfach nur aufgelistet. Gerade ihre Beziehung zu Georg hätte viel mehr beschrieben werden müssen, um die Leserin/ den Leser mitzunehmen.
    Dabei haben die ganzen Hintergrundgeschichten eigentlich ein total tolles und spannendes Potential.

    Wie Maserati zum Beispiel die ganze Gaststätte am Laufen hält, um den Altzheimer ihrer Oma zu vertuschen, mit der Sorge sie müsste dann von ihr weg und ihr aktuelles Leben aufgeben.
    Oder das Gesicht ihrer Mutter auf einer von Theos Schallplatten, dessen Songtexte irgendwie in Zusammenhang mit Ereignissen seiner Vergangenheit stehen. Wie er versucht rauszukriegen, was es damit auf sich hat, während Maserati versucht die gesamte Existenz ihrer Mutter einfach zu leugnen bzw zu verschweigen.

    Alleine stehend könnten diese ganzen Geschichten total spannend sein, aber ich persönlich finde sie einfach zu viel und am Ende auch teilweise unnötig, da die Geschichte zum Beispiel auch funktioniert hätte, ohne das Theos Mutter Anabell jetzt plötzlich ihren Mann mit Georg betrügt.
    Auch die Beziehung mit Caspar, kommt zwar nicht unbedingt unvorhergesehen, aber die Chemie wird absolut nicht deutlich.

    "Manches muss man so lassen wie es ist. Ungeklärt, mit Lücken." ist ein Satz in dem Buch, von dem mir die Thematik gefallen hat, bei dem aber zu viele Lücken ungeklärt bleiben und ich zu viel zwischen den Zeilen lesen musste.

  • Mina Haven

    Den Großteil vom Buch passiert kaum was und die Geschichte plätschert nur vor sich hin. Die letzten 10% haben mich nur verwirrt. Der Leser soll sich hier selbst was zusammenpuzzlen aus kurzen Gesprächsfetzen, aber am Ende ist es eher komplett individuelle Interpretationssache. Im Endeffekt kriegt man halbgare Charaktere serviert und muss sich als Leser deren Hintergrundgeschichte komplett selbst ausdenken mit kaum Anhaltspunkten vom Buch, was das Buch an sich eigentlich nutzlos macht..?

    Grundsätzlich äußerst fragwürdiges Konzept..
    Ich bin froh das Buch einfach schnell vergessen zu können.
    Schade um das schöne Cover.

    Spoilers ahead:
    Kann mir jemand sagen wofür dieser taube Georg da ist in der Geschichte? Er trägt zur Handlung absolut nichts bei und das knutschen mit Annabell, am Ende des Buchs, ändert daran meiner Meinung nach auch nichts. 😅

  • Mutsammlerin

    Zum Inhalt:
    Die 17-jährige Maserati lebt zusammen mit ihrer Oma in einem kleinen Dorf und hilft ihr dabei, ein kleines Lokal zu führen. Vor allem im Sommer, wenn die Feriengäste kommen, ist sie durchgehend auf den Beinen und hat kaum eine freie Minute für sich. Eines Tages zieht eine reiche Familie in die Villa auf der Dorfstraße ein. Die beiden Söhne machen Maseratis Leben noch komplizierter. Denn alle drei haben ihre eigenen Probleme, die sie mit sich rumtragen.


    Meine Meinung:
    Der Schreibstil ist kurz und knapp gehalten. Einiges muss man zwischen den Zeilen lesen, um die Geschichte komplett zu verstehen. Maserati ist ein einzigartiger und starker Charakter und wirkt sehr authentisch. In der Geschichte werden auch schwere Themen angesprochen wie Traumata und Suizidalität. Spannung entsteht vor allem durch die Vergangenheit der Jugendlichen, über die sie zunächst nicht sprechen wollen.

  • Caroline


    Die siebzehnjährige Maserati lebt zusammen mit ihrer Oma in einem Dorf, wo die beiden ein kleines Lokal führen. Sie hat keine Ruhe und wird vor allem im Sommer von der vielen Arbeit überrannt und hat so gut wie keine Zeit. Eines Tages zieht eine reiche Familie mit zwei Söhnen in die alte Villa auf der Dorfstraße, die ihr Leben noch komplizierter machen. Wer braucht schon zwei Jungs, die ihre eigenen Probleme haben und die zudem beginnen unangenehme Fragen zu stellen. Schon bald wird Maserati mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert.

    Da das Buch nicht in Kapitel eingeteilt ist und nur knapp 200 Seiten hat, habe ich es einfach so in einem Rutsch durchgelesen. Was aber natürlich auch dazu führt das es schwer ist eine wirkliche Stelle zu finden wo man unterbrechen könnte, falls man es nicht am Stück lesen möchte.

    Alina Bronsky’s Schreibstiel ist sehr kurz angebunden. Sie schreibt kein Wort zu viel und oft muss man zwischen den Zeilen lesen, um das Geschriebene vollständig zu begreifen.

    Nichtsdestotrotz sind die Charaktere schön geschrieben. Vor allem Maserati ist ein einzigartiger Charakter. Sie ist stark, ein bisschen verrückt und immer sehr ehrlich. Ihre Gedanken kommen eher ungefiltert raus und für ihr Alter ist sie ein sehr kluges Mädchen, das aber einige Geheimnisse zu verbergen hat. Diese werden nach und nach gelüftet, sodass das Buch bis zum Ende spannend bleibt.

    Alles in allem ist es ein kurzer Jugendroman über das Erwachsenwerden und die Überwindung von Ängsten. Für meinen Geschmack war das Buch etwas zu kurz und ich finde man hätte die Geschichte noch weiter ausschöpfen können. Trotzdem kann ich diesen coming of age Roman allen nur empfehlen, insbesondere da man damit wunderbar ins Sommer feeling rein kommt.

  • Kea

    Hab den Inhalt des Buches teilweise überhaupt nicht verstanden. Es ist immer so viel zwischen den Zeilen passiert was man sich denken musste.

  • Alexandra

    „Schallplattensommer“ war mein erstes Buch von Alina Bronsky. Die Autorin liefert eine Coming-of-Age-Geschichte mit dem Sommer als Kulisse und einer starken Frauenfigur, die einem ans Herz wächst. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, Maserati und ihre Reise zu verfolgen, und ich denke, dass dieses Buch ein hervorragendes Buch für Teenager ist, die versuchen, die Dinge zu verstehen.

    Meine Meinung:

    Dieses Buch hat mir das Gefühl gegeben, dass der Sommer endlich beginnen kann. Mit einem außergewöhnlichen Schreibstil, stellt uns die Autorin Maserati vor, ein junges Mädchen, das versucht, ihr Leben zu gestalten. Maserati ist ein einzigartiger Character, stark und ein bisschen verrückt. Ich fand die unglaublich authentisch, ihre Gedanken ungefiltert, aber das hat den Charme der Geschichte ausgemacht.

    Eine Geschichte mit unglaublicher Liebe zum Detail, die perfekte Lektüre für diesen Sommer. Sie behandelt nicht nur beliebte Themen wie die erste Liebe und Urlaubsabenteuer, sondern schreckt auch vor komplizierteren Themen wie Trauma und Selbstmord nicht zurück. Manchmal muss man zwischen den Zeilen lesen, um ein vollständiges Bild zu erhalten. Ich hatte das Gefühl, dass Maserati nostalgisch über das schnelle Vergehen der Zeit dachte und es ihr schwerfiel, über ihre Gefühle zu sprechen. Die Geschichte entwickelte sich anders, als ich erwartet hatte, aber ich war angenehm überrascht. Ich mag Geschichten, die nicht vorhersehbar sind, mit vielen Wendungen und Überraschungen.

    Ich habe Maserati gerne auf ihrer Reise begleitet, und die Geschichte hat mich an meine eigene Jugendzeit und an die Sommer erinnert, in denen die Zeit unendlich zu sein schien. Ich mochte die Mischung aus Nostalgie und Hoffnung, die Ungewissheit, die die erste Liebe umgibt, aber auch die echte Art und Weise, in der ernstere Themen angesprochen werden.

    Fazit:

    Alles in allem ist dies eine tolle Sommerlektüre. Mir hat der Schreibstil der Autorin gefallen. Abgesehen von Maserati, der eindeutig der Star der Geschichte ist, fand ich die Nebenfiguren gut entwickelt und ebenso authentisch. Man kann viel aus dieser Geschichte lernen, die sehr bewegend ist. Und natürlich kann man sie nicht lesen, ohne die ganze Zeit an ein kaltes Glas Limonade zu denken.

  • Rina

    Das Buchcover ist schön und passt gut zu dem Buch.

    Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut, man kommt schnell in die Geschichte rein. Ganz toll fand ich die Atmosphäre bei diesem Buch, was unter anderem durch die sprunghafte Erzählung mit vielen Andeutungen erzeugt wird.
    Maserati, die Protagonistin, ist ein sehr starkes Mädchen, das, obwohl sie ein schweres Leben hat und viele schlimme Sachen erlebt hat, nicht verbittert wurde und sich um die anderen Menschen aus ihrem Umfeld kümmert. Ja, sie macht sicherlich Fehler, z.B. ihren Umgang mit Georg fand ich nicht in Ordnung, sie steht aber zu ihren Fehlern.
    Die anderen Charaktere sind ebenfalls authentisch und interessant.
    Bei diesem Buch handelt es sich zwar um eine Sommergeschichte und um die erste Liebe, doch das Buch hat auch traurige Themen, die nicht zu vernachlässigen sind. Wen das bei einem Sommerbuch nicht stört, dem würde ich Schallplattensommer empfehlen.

  • Anja | snap.piness ✨

    *Rezensionsexemplar via NetGalley (Hörbuch)

    Mich.. hat das Buch leider nicht gepackt. Ich hab den Sinn der Story nicht richtig verstanden und fand die Charaktere leider alle fad. Außerdem hab ich ständig alle Charaktere durcheinander geworfen. Ich mein, das Problem kann an der Stelle das Hörbuch sein, weil es mir da öfter schwerfällt, Charaktere auseinander zu halten.

    Das Ende hat es ein bisschen rausgerissen, aber sonst hab ich dem Hörbuch eher lustlos zugehört.

    Im Grunde ist es eine Story über ein Mädchen auf dem Land, dass nur von Jungs und Erwachsenen umgeben ist. Im Sommer zieht eine neue Familie ins Nachbarhaus und die Jungs, die in Maseratis Alter sind, freunden sich mit ihr an. Da war für mich jetzt nichts spektakuläres dabei, sodass ich das Buch wohl leider viel zu schnell wieder vergessen werde. Schade, wirklich schade.

  • Bärbel

    Bitter Lemon
    Ja, tatsächlich musste ich die ganze Zeit an Limonade denken, dann das ist ein Sommerroman, Ferienroman, Landluft, Gaststätte, Badeteich.
    Und dazwischen Jugendliche, deren bedrückende Themen erst so nach und nach klar waren und über die Klammer "Wohlstandsverwahrlosung" zusammengehaiten werden.
    Aber diese Zuordnung ist eher zu bürokratisch, fachwissenschaftlich, denn das Buch ist schon ziemlich leichtfüßig und schwebend erzählt und liest sich auch entsprechend flink und nett. Die Trauer der Protagonisten kam bei mir nicht so recht an, vielleicht weil die Jugendzeit sich eben doch unsterblich anfühlt, scheinbar!, denn so ist es ja nicht.
    Ich finde viele Motive aus Alina Bronskys Scherbenpark wieder (dazwischen habe ich höchstens Ausschnitte aus Bronsky-Büchern gelesen): Eine sehr wichtige, kauzige Oma vor allem. Scherbenpark ist aber in meiner Erinnerung härter, so kommt es mir vor - im Schallplattensommer schreiben sich Gewalt und Trauma eher in die Seelen ein.
    Ob das ein Jugendbuch ist, vermag ich nicht zu sagen, das gleiche wird ja auch oft für Scherbenpark oder auch Tschick behauptet. Der erwachsenen Leserin hat die Lektüre jedenfalls auch zugesagt und dass sie vielleicht ein wenig sehr tändelnd über größere Krisen hinweggeht und durch und durch unterhaltsam bleibt: Ist mir in diesen angespannten Tagen ganz Recht.

  • chiara

    Ok well, habe nicht gedacht, dass mir das Buch so gut gefällt!!! Aber so schön geschrieben - liebe einfach die Charaktere und wie jeder seine eigene Geschichte hat.

    Das ist eines der Bücher, wo man sich wünscht, man könnte es nochmal zum ersten Mal lesen 🫶🏼

  • Hannes Spitz

    Die 17-jährige Protagonistin führt kantig, kratzbürstig, einnehmend und abstoßend eine Gastwirtschaft, ihr Oma ist nur teilweise eine Hilfe. Da ziehen zwei Jungen in ihr Dorf. Mit weitreichenden Folgen... Bronsky versteht es, Gefühle, Stimmungen und die Unbestimmtheit des Heranwachsens in knackige Sprache zu gießen.

  • Sternenschein

    Maserati hat die Schule geschmissen und verkauft Pommes, Teigtaschen und die selbst gemachte Limonade ihrer Oma. Am Rande des Dorfes zieht eine fremde Familie ein, am Anfang möchte Maserati nichts mit ihnen zutuen haben. Die zwei Söhne scheinen jedoch mehr über Maserati zu wissen, als sie zugeben. Und als die drei gemeinsam auf mehrere Geheimnisse stoßen, beginnt das Abenteuer erst richtig.

    Das Cover ist echt schön und hat mich sofort begeistert! Der Einstieg in die Geschichte ist mir leicht gefallen. Vor allem weil der Schreibstil total locker, leicht und flüssig ist. Die sommerliche Atomsphäre hat mich sofort gepackt und auf die ganzen Geheimnisse, die der Klappentext versprach habe ich mich riesig gefreut.

    Ich habe diese Rezension die ganze Zeit vor mir her geschoben, da ich ziemlich zwiegespaltene Gefühle habe, was diesen Roman angeht. Zu erst einmal hatte ich ein sehr viel dickeres Buch erwartet und war dann schon leicht enttäuscht. Außerdem habe ich mich gefragt, wie die ganze Handlung denn in dieses dünne Buch passen soll. Die Antwort darauf ist: gar nicht. Zumindest für mich fühlte es sich so an als würde das Ende fehlen. Mir blieben einfach zu viele Fragen und Dinge offen.
    Leider konnten auch die Hauptprotagonisten, mich nicht überzeugen. Maserati fand ich eigentlich sympathisch, aber gleichzeitig konnte ich mich kaum in sie hineinversetzten. Ihre Gedanken und die Sachen die sie gemacht hat, konnte ich größtenteils einfach nicht nachvollziehen. Caspar und Theo, waren auch nicht viel besser. Es hat mir diese Einzigartigkeit an ihnen gefehlt.

    Die Geheimnisse auf die ich mich besonders gefreut habe, wurden leider überhaupt nicht alle gelüftet. Was ich ziemlich schade fand. Irgendwie war das Buch nicht das was ich mir erhofft habe. Vielleicht hatte ich einfach zu große Erwartungen an die Geschichte, vielleicht ist es einfach nicht so mein Fall. Fakt ist aber: ich wurde enttäuscht.

    2,5 Sterne für dieses Buch von mir.
    Es tut mir wirklich leid, das die Geschichte nur so wenige Sterne von mir bekommen hat, aber wirklich empfehlen kann ich "Schallplattensommer" leider nicht. Anderen mag dieser Roman aber gefallen.

  • Alina_liest07

    Sommergefühle in Buchform

    Die fast siebzehnjährige Maserati lebt gemeinsam mit ihrer Großmutter in einem kleinen Ferienort mit Badesee. Dort arbeitet Maserati im kleinen Restaurant ihrer Oma als Kellnerin und wartet sehnsüchtig auf die Volljährigkeit. Ihre genauen Familienumstände bleiben zunächst unklar - bis eine reiche Familie mit zwei Jungs in Maseratis Alter in die alte Villa am See zieht und der Sommer seinen Lauf nimmt…

    Alina Bronsky hat einen tollen Schreibstil voller feiner Beobachtungen und Charme. Mit Maserati hat sie eine sehr sympathische und starke junge Protagonistin geschaffen, die man sehr gerne in ihren „Schallplattensommer“ begleitet.
    Sehr häufig hat mich dieser berührende Coming-of-Age Roman zum Schmunzeln gebracht, es werden aber auch tiefgründige und schwerere Themen wie beispielsweise Demenz im Alter oder Traumata auf einfühlsame Weise in die Geschichte eingewoben. Für die nötige Spannung sorgen die verschiedenen (Familien-)Geheimnisse sowie Sorgen und Ängsten der Teenager, während die komplizierten Beziehungsdynamiken und aufkommenden Gefühle romantische Unterhaltung garantieren.

    Ich habe „Schallplattensommer“ innerhalb weniger Stunden verschlungen und hätte Maserati am Ende gerne noch weiter auf ihrem Weg begleitet. Wenn es einen Kritikpunkt meinerseits gibt, dann das die Geschichte gerne noch ein paar Seiten mehr hätte haben dürfen.

    Fazit: Eine wirklich tolle und warmherzige Coming-of-Age Story und ein sehr schöner Sommerroman, der die Magie der Sommerferien, des Erwachsenwerdens und der ersten Liebe wunderbar einfängt.
    Mich hat „Schallplattensommer“ begeistert und ich kann es nur jedem ans Herz legen, der dieses magische Sommergefühl in Buchform sucht - egal in welchem Alter!

  • Kaja

    Die Geschichte verlief anders, als ich erwartet hatte, aber auf eine gute und überraschende Art und Weise. Ich mochte, wie die Spannung stets aufrecht erhalten wurde, immer wieder kleine Dinge aufgedeckt wurden, aber bis zum Schluss einzelne Fragen offen blieben, die die Realitätsnähe des Buches steigerten. Was mich zudem überraschte, war die nicht vorhandene Kapitel Einteilung. Trotz oder vielleicht genau deswegen vergingen die Zeilen nur so in meinem Kopf. Eine Nacht, und ich hatte das Buch fertig gelesen und an meine Schwester weiter gegeben.
    Ich begleitete Maserati, die Protagonistin, durch ihren Sommer, in dem sie liebt, lernt und vielleicht abschließt. In dem sie enttäuscht, aber auch enttäuscht wird.
    Sie ist in ihrer eigenen Welt und versucht diese Aufrecht zu erhalten, bleibt dabei aber realistisch gegenüber sich selbst und denen, die sie umgeben.
    Trotz der Dinge, die ich über sie erfuhr, konnte ich nie ganz zu ihr durchdringen, was die Wirkung, die die Geschichte auf mich hatte noch verstärkte. Man ist mitten drinnen im Geschehen, hat aber trotzdem das Gefühl das da eine Glaswand zwischen sich und den Figuren ist, die Kleinigkeiten verbirgt.
    Maserati ist und bleibt eine nur halb aufgedeckte Karte, deren Kern noch nicht offenbart wurden ist, aber dennoch war ich während des Lesens in ihrem Kopf gefangen.

  • zeilen.vertraeumt

    Eine besonderes Buch, auf das man sich einlassen können muss.


    Ich habe eine Weile gebraucht, um in die Geschichte reinzukommen. Da dieses Buch insgesamt aber recht dünn ist, war die Einlesezeit trotzdem gar nicht so lange. Ich musste nur erst einmal mit dem Erzählstil, dem Storytelling und den Charakteren warm werden, denn an dieser Geschichte ist so einiges ungewöhnlich und besonders - Das hatte ich vorher aber auch schon erwartet und war dementsprechend darauf eingestellt.

    Ich hatte beim Lesen viele Fragezeichen im Kopf und "lange" gar keinen Durchblick, da man nur wenig bis gar nichts erfährt. Man merkt aber schon zeitig, dass es es ein Geheimnis bzw. eine tragende Hintergrundgeschichte gibt, die man bloß noch nicht kennt. Es schwingt unterschwellig immer mit. Obwohl in dieser Geschichte aktiv kaum etwas passiert, sie mehr so dahinplätschert und aus dem alltäglichen Leben der Protagonistin berichtet, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Ich musste weiterlesen, weil ich wissen wollte, was los ist.

    Mit der realen Enthüllung hatte ich zu Beginn überhaupt nicht gerechnet, im Verlauf der Geschichte aber immer mehr, da die Autorin mal mehr und mal weniger subtil kleine Hinweise streut. Jedoch werden am Ende längst nicht alle Fragen beantwortet, Vieles bleibt offen zur Interpretation, was einerseits sehr gut zur Geschichte passt, einen andererseits aber auch ziemlich unbefriedigt zurücklässt. Die Geschichte endet schließlich recht abrupt und hat generell nur wenig Struktur bzw. keine richtige Form oder einen erkennbaren roten Faden. Dass es keine Kapitel gibt, macht das Lesen in gewisser Weise anstrengender. Die Übergänge sind fließend und hart zugleich.

    Man wird einfach in Maserati's Alltag hineingeworfen, man findet sich inmitten eines fremden Lebens wieder, erhält keinerlei Erklärungen und muss sich mit teilweise sehr befremdlichen Situationen auseinandersetzen. Maserati ist nicht wirklich eine Sympathieträgerin und dadurch dass die Geschichte auch nicht aus ihrer Ich-Perspektive erzählt wird, habe ich mich ihr auch nur bedingt nahe gefühlt. Dennoch ging mir ihre Geschichte unter die Haut. Trotz Kälte und Distanz oder gerade auch deswegen ist dieses Buch sehr emotional. Es ist die Art von Buch, das nachhallt. Es lässt einen leer zurück, ist zugleich aber auch voller Möglichkeiten, weil nichts fest aber alles denkbar ist. Dieses Buch bietet sehr viel Raum zur Interpretation sowie Anregungen zum Nachdenken.

    Es werden einige ernste und sensible Themen angeschnitten, darüber hinaus aber nicht tiefergehend behandelt. Diesen Teil muss man sich selbst erschließen, weswegen ich dieses Buch auch nicht unbedingt ganz jungen Leser:innen empfehlen würde. Als Jugendliche hätte ich selbst sicherlich nicht einmal annähernd so viel aus dieser Geschichte mitgenommen wie jetzt. Es ist ein Buch, bei dem man zwischen den Zeilen lesen muss, weil dort ihr Wert und ihre Bedeutung liegen. "Schallplattensommer" ist auf unbestimmte bis verwirrende Art und Weise sehr bedrückend und aufwühlend, was es mit Sicherheit auch sein sollte, aber es ist für mich dadurch einfach keine Geschichte, die ich jedem:r empfehlen würde. Man muss sich darauf einlassen können, das ist zentral.

    Einerseits denke ich, dass ein paar mehr Seiten gut gewesen wären, um die Geschichte zumindest ein bisschen runder zu machen, anderseits soll sie wohl auch einfach nicht rund sein. Das Buch ist gut so wie es ist. Denn manchmal ist das, was nicht explizit geschrieben steht, schlimmer, aussagekräftiger und ergreifender als das, was für aller Augen ersichtlich und lesbar ist. Alina Bronsky ist ohne viel zu sagen sehr direkt und ehrlich. Sie schildert schnörkellos und unbeschönigt wie es ist bzw. wie es sein kann. Ihr Schreibstil ist klar, dabei aber auch sehr ausdrucksstark und passt damit perfekt zu dieser Geschichte.


    Fazit:

    Besondere Bücher zu bewerten ist immer schwierig. Ich erkenne sehr viel Bedeutung, Wert und Potenzial in diesem Buch - Einem Buch, das man nie vergisst, da bin ich mir jetzt schon sicher. Dennoch ist der Funke bei mir nicht hundertprozentig übergesprungen, woran genau das gelegen hat, kann ich jedoch nicht sagen. Ich kann dieses Buch definitiv weiterempfehlen, würde aber dabei bleiben, dass es nicht für jede:n gemacht ist. "Schallplattensommer" ist definitiv kein klassischer, fröhlicher Sommerroman, sondern eine ernsthafte und tiefgreifende Geschichte über Missstände, Schattenseiten, Ängste und vieles mehr. Vor allem ist dieses Buch auch sehr viel. Viele Themen werden zumindest kurz angeschnitten und prasseln damit auch auf uns Leser:innen ein, dafür muss man bereit sein.


    4/ 5 Sterne ⭐️

  • Annis-Bücherstapel

    Sehr authentische und bewegende Geschichte… (Hörbuch)

    Die sechszehnjährige Maserati lebt bei ihrer Oma auf dem Land. Gemeinsam arbeiten sie in einem Imbiss am Strand. Maserati ist im Grunde zufrieden mit sich allein. Doch in diesem Sommer ziehen die beiden Jungen Theo und Casper in den Ort, die in ihrem Alter sind. Nach und nach lernen sie sich besser kennen. Sie konfrontieren Maserati damit, dass sie sie von einem Plattencover kennen, doch mit diesem Teil ihrer Vergangenheit möchte sie sich nicht auseinandersetzen.

    Maserati ist ein sehr interessanter Charakter. Anfänglich könnte man denken, sie hat keinen Bock auf Schule und hilft ihrer Oma im Imbiss, weil sie auf nichts anderes Lust hat. Mit der Zeit erfährt man aber, was wirklich hinter ihrem Verhalten steckt und das ist richtig stark. Was dieses Mädchen in ihrem Alter schon aushalten musste und warum sie sich für dieses Leben entschieden hat, ist sehr bewegend. Maserati wirkt sehr ruhig und abgeklärt und lässt kaum jemanden an sich heran. Mit dem Wissen um den Hintergrund finde ich das sehr reif. Es ist wie aus dem Leben gegriffen, so authentisch. Mich hat sie begeistert.

    Auch Theo und Casper sind zwei besondere Jungs und auch deren Probleme ergeben sich erst im Laufe der Geschichte. Bei ihnen ist es ähnlich wie bei Maserati… jeder hat sein Geheimnis. Und wie man damit umgeht, muss man für sich selbst entscheiden.

    Die Nebenfiguren sind alle ebenfalls besonders und alles zusammen ergeben ein gelungenes Ganzes.

    Die Handlung hat mir gut gefallen. Es wird langsam Spannung aufgebaut und die vielen schwierigen Themen erschließen sich einem ganz sachte. Mir persönlich hat die Vielfalt dieser Themen gefallen und im Grunde auch der Umgang damit, denn es ist alles so realistisch. Dabei wird aus meiner Sicht Kritik an der heutigen Zeit, an der Oberflächlichkeit und an der Schnelllebigkeit geübt. Schicksale, die im Schatten der perfekten Welt der sozialen Medien stattfinden, werden einem vor Augen geführt und die Sinne dafür geschärft. Absolut genial. Und auch das Ende hat mich bewegt zurückgelassen. Es ist nicht spektakulär, aber es weckt Hoffnung.

    Das musste ich so auch erstmal sacken lassen.

    Das war mein erstes Buch von Alina Bronsky. Ihr Schreibstil gefällt mir sehr. Alles hört sich flüssig an. Die Dialoge sind absolut authentisch und passen zu dieser Geschichte. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen sind grandios. Und Jasna Fritzi Bauer ist es sowas von gelungen, alles perfekt rüberzubringen. Der warme Sommer, die Einsamkeit jedes Einzelnen, die Oberflächlichkeit der Gesellschaft, Verzweiflung, Wut… Mir fehlen die Worte. Ihre Stimme ist sehr angenehm und hat es mir so leicht gemacht, mich in Maserati hineinzuversetzen. Davon möchte ich gern mehr.

    Von mir erhält dieses Hörbuch eine ganz klare Kaufempfehlung (5/5 Sterne) weil es eine so authentische Geschichte ist, weil es sehr schwierige Themen sind, weil es für meinen Geschmack auch gesellschaftskritisch ist und weil es ein Genuss ist, Jasna Fritzi Bauer zuzuhören. Kritikpunkte habe ich keine.

    Vielen Dank an Alina Bronsky, Jasna Fritzi Bauer, an Tacheles! / Roof Music und den dtv-Verlag für diese Geschichte.

  • Lili

    Hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben

    Vor geraumer Zeit hatte ich „Barbara stirbt nicht“ der Autorin gelesen, wobei mir jener Roman ausnehmend gut gefallen hat, und nachdem dort ältere Personen im Mittelpunkt standen, war ich (da mich dereinst „Der Zopf meiner Großmutter“ auch schon recht angesprochen hatte) ganz besonders neugierig auf diese Geschichte rund um jugendliche Figuren, zumal mich eine zuvor erhaltene Leseprobe nicht nur aufgrund des ungewöhnlichen Vornamens der Protagonistin fasziniert hatte, sondern auch aufgrund des schwermütigen und doch dahintreibenden Stils: Die Geschichten sind grundsätzlich unterschiedlich, aber ich muss sagen, dass mich die Atmosphäre dieses Romans in ihrer Dichte von Anfang bis Ende sehr an den Film „Sommersturm“ von 2004 erinnert hat.

    „Schallplattensommer“ habe ich zudem auch eher als Momentaufnahme empfunden und gar nicht so sehr als Liebesgeschichte. Mich erinnerten Maserati und die neu Zugezogenen Caspar und Theo eher an drei, aus unterschiedlichen Gründen, teils sehr in sich gekehrten Eigenbrötler, die eine zarte Freundschaft aufbauen, in deren Rahmen sie sich etwas weniger introvertiert bewegen und sich einander gegenüber öffnen.
    Der erzählerische Fokus liegt dabei klar auf Maserati, die mit ihrer Oma zusammenlebt und –arbeitet, und deren Konterfei von Theo auf einer alten Schallplatte entdeckt wird, wobei es offensichtlich ist, dass Maserati selbst aufgrund ihres Alters dort nicht abgebildet ist, sie dem Covermodell aber derart aus dem Gesicht geschnitten ist, dass außer Frage steht, dass es dort ein verwandtschaftliches Verhältnis gibt. Im Verlauf des Romans sieht sich Maserati so auch immer wieder mit ihrer Mutter und der Vergangenheit konfrontiert und dem Lesenden wird Stück für Stück offenbart, dass und warum Maserati sich jeglicher Bezugnahme in Hinblick auf ihre Mutter sperrt. Letztlich zeigt sich auch noch eine oberflächliche, aber doch weitgreifende, Verbindung zur Familie der beiden neuen Freunde.
    Jene Verbindung war für mich auch das einzig überraschende Element, wobei es in meinen Augen aber nicht nötig gewesen wäre, hier noch eine Linie zwischen den beiden Familien zu ziehen; der ganz genaue Hintergrund von Maseratis Kindheit war ein kleiner „oh“-Moment, aber ich empfand „Schallplattensommer“ schon ein wenig vorhersehbar bzw. es interessierte mich ebenso wenig, was früher mit Maseratis Mutter gewesen war, wie es Maserati interessierte, was heute mit jener war.

    Aufgrund der Kürze, die „Schallplattensommer“ eher Novelle als Roman sein lässt, und Bronskys kurzweiligem Erzählstil ist die Geschichte auch sehr schnell ausgelesen; mir hat sie einen netten Nachmittag auf dem Balkon, bei dem ich mich zwar leicht schwermütig, aber durchaus gut, unterhalten gefühlt habe. Allerdings gehe ich nicht davon aus, dass mir dieser Jugendroman nun groß im Gedächtnis bleiben wird und ich hatte im Vorfeld definitiv erwartet, hier doch etwas beeindruckter zurückgelassen zu werden.

  • Wiebke

    Gewöhnungsbedürftig

    Als einziges Mädchen im Umkreis von 13 Kilometern ist Maserati Aufmerksamkeit gewohnt. Dabei will sie nur eines: Den Feriengästen selbstgemachte Limonade ihrer Oma servieren und die Tage bis zur Volljährigkeit zählen. Mit der Liebe will sie nichts zu tun haben – und schon gar nichts mit den Annäherungsversuchen der Söhne der reichen Familie, die gerade die Villa im Dorf gekauft hat.
    Doch dann stellen Caspar und Theo verbotene Fragen: Warum hat Maserati kein Smartphone? Wovor hat sie solche Angst? Und wie kann es sein, dass ihr Gesicht das Cover einer alten Schallplatte ziert? Plötzlich steckt Maserati bis zum Hals in Geheimnissen zweier Familien und im eigenen Gefühlschaos.

    „Schallplattensommer“ von Alina Bronsky macht schon durch das Cover neugierig. Der Klappentext hat mich dann zusätzlich angesprochen, denn ich finde er verspricht nicht nur eine schöne Sommergeschichte, sondern auch eine spannende Geschichte dahinter.
    An sich hält der Klappentext auch was er verspricht aber ich bin dennoch zwiegespalten, denn die Geschichte und der Schreibstil sind doch etwas gewöhnungsbedürftig.
    Wir begleiten vor allem Maserati in diesem Buch. Ab und zu auch mal die anderen Figuren.
    Sie lebt in einem kleinen Dorf und führt dort mit ihrer Oma ein Café. Sie hat die Schule abgebrochen und macht eigentlich nichts anderes mehr außer zu arbeiten und nach ihrer Oma zu sehen, die geistig nicht mehr ganz auf der Höhe ist. Dann zieht eine neue Familie ins Dorf und mit ihr zwei Jungs in ihrem Alter und die bringen sie ganz schön durcheinander.
    Der Schreibstil ist recht eigen. Wenig blumig, wenig Umschreibungen und alles ein bisschen hart. Ich hatte manchmal das Gefühl, als würde ich über eine heiße Asphaltstraße laufen. Es wird grade so viel beschrieben, dass man sich die Orte und die Figuren vorstellen kann aber mehr auch nicht. Grade zu den Figuren habe ich dadurch keine Bindung aufbauen können und ein Bild konnte ich mir auch nur schwer machen.
    Jeder hat irgendwie ein Geheimnis bzw. eine schwere Vergangenheit. Klar, ist im echten Leben auch so aber hier war es irgendwie komisch. Vor allem, weil alles so ein bisschen zusammenhängt. Maseratis Familiengeschichte und der Hintergrund der neuen Familie und alles wird irgendwann einfach so nebenbei mal erklärt und dann nicht weiter beachtet. Da habe ich mich manchmal gefragt, was das soll und worum es hier eigentlich geht.
    Trotzdem zieht die Geschichte den Leser mit und grade, weil es nur knapp 200 Seiten sind, liest man weiter und will wissen, wie es endet.
    Ich denke, dass dies ein Buch ist, welches die Leser spaltet aber trotzdem würde ich es dem ein oder anderen empfehlen. Das Buch ist auf keinen Fall schlecht. Es ist eben einfach gewöhnungsbedürftig und nicht für jeden was.

  • Von Beust

    Alina Bronsky hat eine Erzählnische gefunden, in der ihr keiner etwas vormacht: Großmütter und ihre Nachkommen. Diesmal ist es mehr die junge Maserati, um die sich eine Sommergeschichte entwickelt, weniger die Oma, auch wenn es diese freilich gibt: In ihrem Imbiss schuftet die sechzehnjährige Maserati, weil sie den Dämonen ihrer Vergangenheit entfliehen will und wegen ihres schwierigen Charakters eben nicht anders kann. Maserati ist störrisch, dickköpfig, selbstgerecht – und verletzt. Alles ganz normal also, auch wenn „ganz normal“ nicht so gut klingt.

    Die Coming-of-Age-Geschichte, die hier erzählt wird, ist allerdings ganz normal, auch wenn die Mutter Maseratis, aus deren Fehltritten der ganze Konflikt der drei Frauengenerationen der Familie entspringt, nicht stinknormal ist: Sie ist irgendeine große Berühmtheit.

    „Irgendeine“ und „ganz normal“ sind also das Level dieser Sommergeschichte, in die noch zwei unterschiedlich geratene Cousins (Casoar und Theo) mit jeweils eigenen, irgendwelchen und stinknormalen Problemen hinzustoßen und die Ménage-à-trois komplettieren, die es in Sommergeschichten braucht.

    Die Spannung des Romans wird durch die Erzählweise erzeugt: Während die Figuren nämlich die ganze Zeit wissen, w3elche Probleme sie haben und warum sie so oder so auf bestimmte Situationen reagieren, wird und als Leser die Information bis nach der Hälfte des Buches vorenthalten. Klar war ich gespannt, was es mit Maseratis Mutter und ihrem selbstgewählten Rufnamen auf sich hat, Aber genauso klar ist: ich will als Leser doch nicht künstlich unwissend gehalten werden. Das funktioniert nur auf der Figurenebene: Wenn konsequent aus Maseratis Sicht erzählt wird, dann haben sie und ich als Leser die ganze Zeit keinen Schimmer, welchen bekannten Papa Caspar besitzt, bis er es uns beiden erzählt. Ich muss mir also nicht dumm vorkommen. Wenn aber aus Maseratis Sicht erzählt wird, wie sie sich mit ihrer Oma um die alten Geschichten zankt, dann stehe ich absichtlich uninformiert daneben. Das finde ich blöd; in Unterhaltungen wende ich mich in solchen Augenblicken ab und gehe.

    Glücklicherweise hat Bronsky eine schöne und unterhaltsame Erzählstimme, die mich bei der Stange hielt. So lang ist der Roman auch wieder nicht (wie keiner der Autorin), und außerdem wartete ich freilich auf die großmütterlichen Ungeheuerlichkeiten, für die Bronsky sich bekannt gemacht hat. Tonfall und Lektüre erinnern an vorherige Werk der Autorin, und die ließen sich ebenfalls gut lesen, waren allerdings besser konstruiert als dieser Band.

    Diesmal nur drei von fünf von Omas gefüllten Teigtaschen.

  • Ceciliasophie

    Alina Bronskys Bücher sind mir schon so oft empfohlen oder auf den verschiedenen Buch- und Lese-Plattformen unter die Augen gekommen. „Schallplattensommer“ war jedoch für mich das erste Buch der Autorin und ich verstehe nun, warum in Beschreibungen über ihre Bücher so häufig über die Einzigartigkeit ihrer Charaktere berichtet wird.

    Maserati fühlt sich als Außenseiter:in. Als einzige junge Frau im näheren Umkreis fühlt sie sich wie eine Kuriosität, für ihre Oma, bei der sie aufgewachsen ist und mit der sie gemeinsam den Imbiss der Gemeinde führt, fühlt sie sich alleine verantwortlich. Mitten hinein in den Sommer stolpern Caspar und Theo, die neu in die Nachbarschaft gezogen sind.

    Schallplattensommer lässt sich irgendwie nicht richtig fassen und in eine Schubalde stecken. Für einen jugendlichen Liebesroman fehlt es an Liebe, für ein Drama ist es doch nicht dramatisch genug, ein Krimi ist es trotz vieler Geheimnisse auch nicht und eine seichte Sommerlektüre nur in vereinzelten Passagen. Ein Buch, ebenso flexibel und wenig fassbar wie seine Protagonistin.
    Ich bin wirklich hin und hergerissen, wie ich das Buch fand. Es ist weder sehr gut, noch schlecht. Ich war wahrscheinlich einfach nicht die richtige Leserin beziehungsweise in diesem Fall Hörerin für das Buch.
    Die Handlung blieb mir oftmals zu oberflächlich, aufgedeckte Plottwists wurden nicht weiter behandelt, Geheimnisse nicht verfolgt. Maserati verhält sich liebevoll bis verletzend, ist sehr sprunghaft und ambivalent. Ich mochte sie in der einen Passage, in der anderen weniger. Zusammenfassen, worum es in dem Buch nun im Kern ging, kann ich gar nicht.
    Aber wirkliche Emotionen konnte das Buch nicht hervorrufen. Wahrscheinlich werde ich mich in kurzer Zeit schon nicht mehr an das Buch und seinen Inhalt erinnern.

    Durch den sehr beschreibenden Schreibstil wurde die sommerliche Atmosphäre wirklich gut rübergebracht. Trotz des stürmischen und regnerischen Wetters, das draußen herrschte während ich es mir mit dem Buch gemütlich gemacht habe, hatte ich beim Lesen stets den Geruch von Sonnencreme und Badesee in der Nase.
    Aber die Leichtigkeit, die ich sonst mit solchen Gerüchen und Erinnerungen verbinde, fehlte bei diesem Buch.

    Jasna Fritzi Bauers Stimme passte wirklich gut zu der Geschichte rund um Maserati. Ruhig, nicht aufgeregt und ein bisschen kratzig.

    Ich entscheide mich bei der Bewertung für die Mitte, es war kein schlechtes Buch, aber auch kein sehr gutes. Ich denke immer noch, dass ich einfach die falsche Leserin war und wünsche anderen Leser:innen mehr Spaß mit dem Buch!

  • Lea Ratzel

    Von Alina Bronsky habe ich vor schon echt einigen Jahren das letzte Buch gelesen. Ich glaube, damals konnte die Autorin mich nicht so richtig überzeugen aber jetzt denke ich, dass ich damals vielleicht einfach noch zu jung war. Denn "Schallplattensommer" hat mich komplett in seinen Bann gezogen und ich hätte nie gedacht, dass in einem so kurzen Buch mit knapp 200 Seiten so viele Emotionen, Geschichten, Schicksalsschläge und so viel Leben steckt. Die Protagonistin Maserati fand ich großartig skizziert, ein junges Mädchen, auf deren Schultern die Last der Welt liegt und die sich mit so vielen Dingen herumschlagen muss und musste, die aber doch eigentlich ganz andere Dinge im Kopf haben sollte. Man konnte sich als Leser wahnsinnig gut in Maserati hineinversetzen, denn auch wenn die meisten von uns in diesem Alter wohl keine derartigen Lasten mit sich tragen mussten, so kennt doch jeder das Gefühl wenn einem alles zu viel wird und die Zeit für sich selbst auf der Strecke bleibt. Und viele kennen es sicherlich auch, wenn dieser Zustand zum Dauerzustand wird. Maserati wurde dadurch, obwohl sie für die anderen Charaktere im Buch vermutlich nicht ganz so leicht zu durchschauen war, total nahbar. Ich konnte mich total gut in sie hineinversetzen und ihre Gedanken und Handlungen nachvollziehen.
    Auch die anderen Charaktere waren sehr ausdrucksstark und echt, nichts wurde geschönt und romantisiert, sondern einfach ein echtea Leben mit echten Menschen skizziert.
    Die Handlung an sich fand ich auch total spannend und vielschichtiger, als ich es erwartet hätte. Vieles wird nur angedeutet oder ganz offen gelassen, aber das ist auch genau der Reiz an dem tollen Schreibstil der Autorin, der so viel Raum für die eigene Fantasie lässt, aber einem dennoch nicht das Gefühl gibt, zu wenige Informationen zu erhalten. Gleichzeitig fand ich die Handlung total unvorhersehbar und überraschend, was mir gut gefallen hat.
    Cover und Titel finde ich total stimmig zum Inhalt und auch zu den anderen Büchern der Autorin, bei denen die Cover ja auch immer etwas "anders" sind und sich von der breiten Masse absetzen. Selbiges kann man wohl auch zum Inhalt sagen.
    Für mich war "Schallplattensommer" ein total unerwartetes Highlight und ich werde Alina Bronsky in Zukunft definitv genauer im Blick behalten!