Eines Menschen Flügel by Andreas Eschbach


Eines Menschen Flügel
Title : Eines Menschen Flügel
Author :
Rating :
ISBN : 378572702X
ISBN-10 : 9783785727027
Language : German
Format Type : Hardcover
Number of Pages : 1264
Publication : First published September 30, 2020
Awards : Kurd-Laßwitz-Preis Bester deutschsprachiger Roman (2021)

Eine ferne Zukunft auf einem fernen, scheinbar paradiesischen Planeten – doch der Schein trügt.
Etwas Mörderisches lauert unter der Erde. Daher haben die Siedler ihre Kinder gentechnisch aufgerüstet, sodass sie fliegen können. Es gibt jedoch weitere Rätsel: Noch nie haben die Menschen die Sterne gesehen. Der Himmel ist immer bedeckt, als würde sich dahinter etwas verbergen. Den Himmel, so heißt es, kann man nicht erreichen. Oder doch? Owen, einem Außenseiter, gelingt es – mit tödlichen Folgen …


Eines Menschen Flügel Reviews


  • Aleshanee

    Ich weiß wirklich nicht, wie ich hier anfangen soll, euch dieses Meisterwerk zu beschreiben.
    1257 Seiten lang und so prall gefüllt mit einer unglaublich genialen Geschichte, dass ich weder Längen wahrgenommen habe, noch das Gefühl hatte, nicht vorwärts zu kommen - im Gegenteil, je weiter ich kam, desto weniger wollte ich, dass es zu Ende geht!
    (An dieser Stelle auch ein großes Dankeschön an den Verlag, der dieses Buch nicht wieder in Teile gesplittet, sondern es trotz seiner Dicke in seiner Gesamtheit belassen hat)

    Der Klappentext hat mir jetzt noch nicht wirklich viel verraten, auf was ich mich hier einlasse, aber es ist von Andreas Eschbach, also hab ich zugegriffen und WOW!
    Der Autor erschafft hier eine Welt auf einem fernen Planeten und beschreibt das Leben dort mit so viel Feingefühl, Detailiertheit und Anschaulichkeit, das ich gar nicht mehr wegwollte.
    Vorne und hinten im Buch gibt es übrigens eine farbige Karte des Kontinents, so dass man einen schönen Überblick hat und jeden Weg der Protagonisten verfolgen kann.

    Die Menschen dort haben Flügel, die sie von ihren Ahnen erhalten haben, um sich in luftigen Höhen fortzubewegen und in den übermächtigen Bäumen zu wohnen - denn der Boden birgt eine tödliche Gefahr.
    Doch die Ahnen haben ihnen noch mehr hinterlassen, die Großen Bücher, in denen sozusagen das "Regelwerk" steht, wie ihre Gesellschaft zu führen ist und das erlebt man mit dieser Geschichte hautnah: ein System an Regeln, das tatsächlich funktioniert und in dem die Menschen sich respektieren, Freiraum lassen, das Miteinander im Vordergrund steht und das ein Beispiel dafür ist, wie es tatsächlich sein könnte.


    "Du musst weitermachen", flüsterte sie ihm zu. "So einen wunderbaren Traum darfst du nicht aufgeben. Ich glaube an dich, Owen."
    Zitat Seite 19


    Natürlich gibt es auch Streitereien und Unstimmigkeiten, Neid und Sorgen und Ängste, aber eben in einem Rahmen, der erträglich und nötig ist, um das Leben in all seinen Facetten zu erleben und daran zu wachsen. Ob es um die Kinder geht, deren Entwicklung gefördert und nicht gemaßregelt wird, um das Zusammenleben, das durch Toleranz und gemeinschaftlichem Wirken funktioniert und auch die Liebe, die zwischen Hoffnung und Enttäuschung, Verbundenheit und Verlust ihre Vielseitigkeit widerspiegelt...

    ... dass die Sehnsucht, die man verspürte, nicht irgendeiner Frau oder irgendeinem Mann galt, sondern dass man vielmehr ein Bild in sich trage von dem Menschen, mit dem man sein Leben teilen wollte, und dass es die Suche nach diesem Bild sei, die einen antreibe und dieses Gefühl ausmache.
    Zitat Seite 651

    Eschbach erzählt hier in einem ruhigen Stil ohne Effekthascherei, fesselt dabei aber ungemein, in dem er mich als Leser immer mehr in diese Welt integriert hat. Der Einblick auf diese Welt ist faszinierend, die Figuren wirken absolut menschlich mit all ihren Gefühlen und auch der Verlauf der Ereignisse, die nach "Owens Höhenflug" eintreten, sind durch ihre Unvorhersehbarkeit mitreißend und spannend.

    Dass Kapitel sich abwechseln, indem sie jeweils aus verschiedenen Sichtweisen der Protagonisten erzählt werden, ist ja nichts neues, doch der Autor setzt hier noch einen drauf, denn es gibt eine Vielzahl an Charakteren, die hier sozusagen zu Wort kommen und die man dadurch näher kennenlernt. Lasst euch davon bitte nicht abschrecken, denn er schafft es, trotzdem oder gerade dadurch für den Leser einen völlig umfassenden und doch im Detail tiefgehenden Eindruck zu schaffen, da alles zusammenhängt und man praktisch jeden von außen und auch von innen kennelernt.

    Dabei treibt er die Geschichte in einem harmonischen, gemessenen Tempo an, bis sich die Ereignisse gegen Ende plötzlich fast schon überstürzen!

    Meine Eindrücke und meine Begeisterung in Worte zu fassen fällt mir wirklich schwer: wie genial Eschbach hier die Geschichte aufgebaut hat, welche vielen Botschaften darin stecken, die zum Nachdenken und in sich gehen anregen und wie er jeden einzelnen Charakter so ausgefeilt und nah an mich heranbringen konnte.
    Vor allem auch durch das Ende, auf das ich nicht vorbereitet war und das, auch wenn sie die Geschichte perfekt abrundet, eine tiefgehende Melancholie in sich trägt, die noch lange in mir nachklingen wird.

    Mein Jahreshighlight und eins der besten Bücher, die ich bisher gelesen habe!

    Woher sollte ein einzelner Mensch denn wissen, was für so viele andere Menschen gut und richtig war? Das wussten die Menschen doch im Allgemeinen selber am besten.
    Zitat Seite 1004


    Weltenwanderer

  • Andreas

    Vor tausend Jahren flohen Wissenschaftler vor einer repressiven Herrschaft auf einen unbekannten Planeten in der Hoffnung, dass sie und ihre Nachkommen dort unentdeckt bleiben. Paradiesisch lockten Freiheit, eine wundervolle Natur und eine schützende Wolkendecke. Doch überall auf festem Erdboden in Entfernung zu fließendem Wasser lauert ein mysteriöses Wesen und verschlingt jeden in Nullkommanichts, der es wagt, auch nur für Sekunden den Boden zu berühren.

    Das Team entschloss sich, dem Planeten nicht den Rücken zu kehren, sondern den Kindern und Kindeskindern eine genetische Chance zu geben: Sie mischten die menschlichen Gene mit denen des Pfeilfalken und erschufen so eine geflügelte Rasse, wie sie auf dem Titelbild zu finden ist. Zusätzlich gaben sie ihren Nachkommen eine Reihe an Regelwerken mit, die seither das Zusammenleben in 34 Stämmen bestimmen, aber auch alle möglichen handwerklichen oder heilkundliche Erläuterungen abgeben. Verbote müssen auch sein, und am Auffälligsten ist die Einschränkung von Maschinen – nur, was mit eigener Kraft betrieben werden kann ist erlaubt.

    Der Roman folgt aber nicht diesen lange in der Vergangenheit liegenden Ereignissen, sondern den Abenteuern dieser geflügelten Menschen auf der Suche nach den Sternen:

    »Was sind die Sterne?«, fragte Owen, als er noch ein Kind war.
    »Die Sterne«, sagte der alte Hekwen, den man den Weisen nannte, »sind der Ort, von dem wir kommen.«
    »Und wo sind die Sterne?«
    »Jenseits des Himmels«, sagte Hekwen und deutete empor zum milchig-grauen Firmament, hinter dem das große Licht des Tages leuchtete und die Welt erhellte.
    »Ich will sie sehen«, sagte Owen.

    Owen ist der beste Flieger aller Zeiten, doch die Sterne hat er noch nie gesehen, da sie unter einer unerreichbar hohen Wolkendecke ständig verschwunden sind, genau wie Sonne und Mond. Doch er hat sich dieses Ziel gesetzt, wenigstens den Himmel zu berühren, und so trainiert er, ahmt die Pfeilfalken nach, bis er das Unmögliche erreicht.

    Nur seine Frau schenkt ihm Glauben, und eine geheime Bruderschaft – ähnlich einer Inquisition – bewirkt, dass er für einen Lügner gehalten wird.

    Sein Sohn Oris schwört, die Ehre seines Vaters wiederherzustellen und begibt sich zusammen mit seinen gleichaltrigen “furchtlosen Fliegern” auf eine lange Quest, die die Weltordnung umwirft, Geheimnisse aufdeckt, Artefakte birgt und ihn in die letzten Winkel dieser Welt führt.

    Was für ein Schmöker! Eigentlich handelt es sich um eine Trilogie mit jeweils über 400 Seiten, und entsprechend ist dieser Roman auch gegliedert. Es war unmöglich, das Buch wegzulegen, Lesepausen waren schmerzhaft und die Nächte waren kurz. Was für ein Glück, dass ich Urlaub hatte und so schmökerte ich die knapp 1300 Seiten in nur einer Woche durch.

    Was sich hier bietet ist pure Unterhaltung mit einem grandiosen, liebevoll und konsistent detaillierten Setting, abwechslungsreiche Charaktere, und ein durchgehender Spannungsbogen, der von der ersten bis zur letzten Seite anhält.

    Der Autor schlägt eine interessante Struktur ein: Jedes längere Kapitel folgt in dichtem Abstand der Perspektive eines neuen Charakters. Die wesentlichen Handlungsträger bleiben dabei gleich, und klare Helden sind Himmelsstürmer Owen und sein rächender Sohn Oris nebst seiner Handvoll treuer Begleiter. Doch bietet sich so die Gelegenheit, den Fortschritt der Handlung nicht nur aus deren beider Blickwinkel zu verfolgen, sondern eine Gesamtsicht auf die Welt, ohne die Bindung des Lesers an die Protagonisten zu verlieren. Leider schleicht sich hier und da etwas viel Wiederholung und Rückblick ein, die durchaus gestrafft werden könnten. Der Anteil am Gesamtwerk ist allerdings so marginal, dass das zwar auffällt, aber nicht stört.

    Es entwickelt sich mit etlichen Liebeleien und Eheversprechungen nicht nur die Beziehungen der jugendlichen Protagonisten, sondern auch deren Einsichten in die Welt. Der Roman kann als romantische Science Fantasy und Jugendliteratur charakterisiert werden, folgt aber nicht der klassischen Campbellschen Heldenreise.

    Die zugrundeliegende Welt und die Kultur der geflügelten Menschen gestaltet Eschbach auf jeder Seite detailliert und liebevoll aus. Es gibt viel zu entdecken, jeder der 34 Stämme bietet etwas Einzigartiges in der Art, wie sie Landwirtschaft betreiben, wie sie ihre Nester ausbauen und eigenwillige Gewohnheiten pflegen. Die Stärke des Autors liegt hier mehr auf Seite der Dialoge und Schilderung menschlichen Beziehungen als in der Naturschau. Doch verliert sich Eschbach nie in längeren Darstellungen oder philosophischen Ruhepausen, sondern treibt stets die Handlung voran.

    Wer eine einfache Flucht in eine faszinierende Welt mit vielen, abwechslungsreichen Abenteuern sucht und sich sowohl in High Fantasy als auch in Space Opera wiederfindet, der liegt hier genau richtig.

  • Jin

    Es war eine unglaublich faszinierende, unterhaltsame und fantastische Geschichte mit vielen genialen und sympathischen Charakteren. Die Geschichte spielt in einer entfernten Zukunft, wo Menschen mit Flügeln leben. Diese leben sehr naturgebunden mit nur dem nötigsten, scheinbar in einer kleinen eingeschränkten Welt, wo das Limit der Himmel zu sein scheint. Aus wechselnden Sichten von verschiedenen Charakteren wird das Leben in dieser Welt erzählt ohne zu viel zu erklären. Die Welt war fremd genug um fasziniert zu sein, aber dennoch menschlich genug um sich den Charakteren nah zu fühlen.

    Ich war sehr erstaunt wie detailreich und liebevoll die Geschichte erzählt wurde, trotz der über 1000 Seiten war es zu keinem Zeitpunkt langweilig. Krumur und Dschonn sind mir besonders ans Herz gewachsen. Und Luksil und Efas fand ich besonders interessant. Generell fand ich all die Charaktere sehr gut ausgearbeitet und passend gewählt.
    Ich hatte anfangs nur eine spannende Geschichte erwartet und war dann doch erstaunt, dass es mir mehr gegeben hat als nur Spannung und Unterhaltung; insbesondere der Kapitel aus der Sicht der Bassaris hatte mich besonders bewegt. Die Weltenbau fand ich spannend, auch wenn es jetzt nicht unbedingt etwas ausgefallenes, neuartiges war. Letztendlich waren es die Charaktere und die Beziehungen zueinander, die mir ein tolles Leseerlebnis geschenkt haben. Jetzt wo ich das Buch zu Ende gelesen habe, bin ich schon etwas traurig, dass die Geschichte schon fertig ist.

    ** Dieses Buch wurde mir über NetGalley als E-Book zur Verfügung gestellt **

  • Andy

    Mit seim 1264 Seiten langen Roman "Eines Menschen Flügel" hat Andreas Eschbach einen echt fetten Schinken geschrieben.
    Schauplatz ist in fremder Planet irgendwo - unentdeckt für alle anderen Zivilisationen im Weltall.
    Er ist das Refugium eines kleinen, durch Geburtenkontrolle auf einem bestimmten Limit gehaltenen Volks. Ihre von einem anderen Planeten kommenden Vorfahren haben diesen Planeten für sie ausgesucht, damit sie vor allen anderen Völkern im Weltraum verborgen, existieren können. Dafür erscheint es den Ahnen notwendig, ihre Nachfahren daran zu hindern sich technisch weiterzuentwickeln. Also wurden sie künstlich 1000 Jahre lang auf dem Stand von Bauern und Jägern gehalten, ohne nennenswerte technische oder gesellschaftliche Entwicklung.
    Das ist die Ausgangssituation dieses Spacemärchens. Und so wie in einem Märchen alles größtenteils schwarz-weiß ist, ist es auch hier. Die Guten sind gut, die Bösen böse, oben ist oben und unten unten. Es gibt zwar keine Drachen aber die werden später gut durch Raumschiffe ersetzt. Irgendwo im Hintergrund agiert auch ein böser König oder Imperator...
    Die Handlung ist, wie sie ist - keine Spoiler an der Stelle - aber sie ist sehr ausufernd. Das zumindest kann ich sagen. Markant am Roman ist, dass jedes Kapitel aus der Sicht eines Charakters erzählt wird, der bereits bekannt ist oder neu. Wie gesagt wird für jedes Kapitel ein anderer Charakter bemüht, das mag mancher unübersichtlich finden. Für mich war es einer der Pluspunkte in diesem Buch. So erhielt man einen sehr guten Überblick über die Geschehnisse. Allerdings so übersichtlich, dass es mir dann doch des Öfteren zu viel war. Denn der Autor nutzte dieses Stilmittel gnadenlos aus, um eine Situation zwei, drei oder vier mal aus verschiedenen Erzählperspektiven zu betrachten. Hinzu kam, dass man die Charaktere mitunter bis hin zu ihrem ersten Babyrülpser beschrieben bekam. Das hatte bereits was Soapopernhaftes.



    Leider hat der Epilog alles noch verschlimmbessert. Der ist meiner Meinung nach völlig unnötig gewesen. Es hätte ausgereicht, wenn alles so endete, wie es eben endete. Die Helden finden ein heldenhaftes Ende, die Feigen, Fanatischen, Unentschlossen etc. müssen ihre eigene Suppe auslöffeln und der Rest eben ein märchenmäßiges "happily ever after" oder so.
    Aber nein. Der Autor musste einen Rattenschwanz hinten ran hängen, als wenn der Leser keine eigene Fantasie hätte.
    Rosmary hat ein Baby und Hanni und Nanni bekommen die Flügel gestutzt oder so ähnlich. Völlig überflüssig. Schon wieder nutzloses Infodumping.

    Ob mir das Buch gefiel? Zu Beginn schon. Doch ab der Hälfte fand ich, dass alles gesagt sei und der Autor endlich mit seiner Geschichte die Kurve kriegen müsse. Leider war da noch lange kein Land in Sicht.

    Nach diesem Buch hätte ich nie Eschbachs "Perry Rhodan" gelesen. Gut, dass es anders rum war.

  • Callibso

    Eine “Goodreads” Bewertung dieses Buches fällt mir wirklich schwer, ich könnte ihm alles zwischen zwei und vier Sternen geben: ein Stern ist definitiv nicht gerechtfertigt, bei einer so detailliert und liebevoll ausgearbeiteten Welt und einem Roman, der sich so flüssig lesen lässt und immer wieder beeindruckende Momente hat. Fünf Sterne sind aber - für mich - auch nicht gerechtfertigt, weil mir der Roman dafür zu wenig innovativ ist und die Figuren zu oberflächlich. Das Ende würde für mich trotz aller Kritik vier Sterne rechtfertigen, wenn man dazu noch 600 Seiten herausstreichen würde.

    Im Detail:

    Mit schöner Regelmäßigkeit veröffentlicht Andreas Eschbach alle zwei Jahre einen neuen großen Roman, der meist in die Kategorie »Thriller« eingeordnet wird. In den Jahren dazwischen erscheinen Bücher, die sich mehr an Jugendliche richten sowie andere Projekte, wie z.B. auch Perry-Rhodan-Romane. So erschien z.B. 2018 der Alternate History Roman »NSA – Nationales Sicherheitsamt« und 2019 der Abschluss der »Aquamarin«-Trilogie und zusätzlich noch die gelungene Perry-Rhodan-Biographie »Das größte Abenteuer«.
    Dieses Jahr ist also wieder ein neuer Roman »fällig« und es ist ein echter Ziegelstein geworden: »Eines Menschen Flügel« hat 1250(!) Seiten und ist dabei nicht so übersichtlich auf dickem Papier gedruckt, wie dies heute oft üblich ist. Ich denke, die Textmenge dieses Buches entspricht mindestens der gesamten »Aquamarin«-Trilogie von Eschbach oder auch einer zwölfbändigen Heftroman-Miniserie, die Hörbuch-Lesung dauert 42 Stunden.
    Das Buch wird – wieder einmal – nicht als Science-Fiction-Roman beworben, obwohl schon ein Blick auf den Klappentext für diese Einordnung genügt: Es geht um Menschen auf einem anderen Planeten, die gentechnisch modifiziert wurden und Dank ihrer Flügel in den Baumwipfeln ihrer Welt leben können. Daher war ich verblüfft, als ich auf der Umschlagseite eine dieser detaillierten Weltkarten vorfand, die ich eher mit Fantasy assoziiere.
    Es ist ein munteres, sympathisches Völkchen, das Eschbach hier schildert: in kleineren Stammesgemeinschaften leben sie in den Kronen ihrer großen Nestbäume, treiben Handel untereinander, sind weitgehend friedlich und auch etwas anarchistisch organisiert ohne größere Machthierachie. Sie leben glücklich im Einklang mit der Natur und sind technologisch nicht besonders weit fortgeschritten. Insgesamt wirkt alles wir ein kleines Paradies, eine positive Utopie. Die Menschen dort wissen, dass ihre Vorfahren von den Sternen kamen und ihnen die Flügel anzüchteten, um sie vor etwas zu beschützen, das auf dem Boden ihrer Welt lebt.
    Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt und darüber hinaus in Kapitel, die jeweils den Namen der Figur tragen, die dort die Hauptrolle spielt und über deren Lebenslauf die Welt vorgestellt wird. Es beginnt mit Owen, der die Sterne sehen möchte und dafür so hoch fliegen muss, wie es noch niemandem vorher gelungen ist. Er schafft es schließlich und die Erfahrung verändert nicht nur sein Leben, sondern ist der Ausgangspunkt für gravierende Umwälzungen. Owen verletzt sich bei seinem Versuch aber auch schwer und um ihm zu helfen, muss seine Frau etwas tun, das sie ihm und ihrem Sohn nie vollständig verraten will (keine Angst vor Spoilern übrigens: dies wird in den ersten 2% des Buches geschildert). Das Leben ihres Sohnes Oris wird noch ausführlicher erzählt und auch benutzt, um dem Leser mehr und mehr Details einer Welt zu zeigen, die Eschbach sehr sorgfältig konzipiert hat. Es macht durchaus Spaß, die Reisen und Erlebnisse anhand der Karte im Buch zu verfolgen und ich hatte anfangs den Eindruck, dass dieses Karte noch viel detaillierter hätte sein können. Allerdings wurde mir irgendwann auch klar, dass wir wirklich alle Punkte auf der Karte irgendwann besuchen werden.
    Die Welt ist wirklich sehr genau ausgearbeitet, so leiten sich z.B. die Namen der Bewohner immer vom Namen des Stammes ab und sehr viel später gibt es noch eine weitere Begründung für die kurzen Namen, die manchmal etwas zu ähnlich wirken. Es gibt Vorschriften, wo man hinzieht, wenn man heiratet (»sich verspricht«), es gibt einige spezielle Stämme mit besonderen Gewohnheiten, es gibt einen Stamm ohne Nest, die »Nestlosen«, die herumziehen und nicht überall gern gesehen sind. Wir erfahren die Jagd- , Koch- und Essgewohnheiten, die Flora und Fauna des Planeten wird beschrieben, wie die Stämme organisiert sind und vieles mehr. Interessant ist z.B. dass die Mitglieder dieses Volkes verschiedenste Hautfarben haben, diese aber nicht weitervererbt wird. Anscheinend werden nur die Farben der Flügel vererbt, die Hautfarbe ist zufällig. Daraus ergibt sich schnell, dass für irgendwelchen aus der Hautfarbe abgeleiteten Rassismus kein Platz ist, auch dies ein Bestandteil der Utopie.
    Irgendwann wird klar, warum die Menschen hier fliegen müssen und warum sie nicht auf dem Boden leben können, warum der Himmel so schwer erreichbar ist und wer die Vorfahren waren.

    Nach einhundert Seiten beschlich mich das Gefühl, dass Eschbach hier eine neue Jugendbuch-Trilogie in einem Band veröffentlicht hat, denn jetzt steht mehr und mehr eine Gruppe von Jugendlichen und deren Beziehungen im Mittelpunkt. Es liest sich leicht und flüssig, ist märchenhaft aber leider auch etwas einfach gestrickt. Bei mir machte sich Langeweile breit, weil die Geschichte träge vor sich hin floss und ich nicht recht wusste, wohin es gehen sollte. Dann aber gelingen Eschbach wieder großartige Szenen, wie z.B. die Rede von Owen beim Begräbnis von Hekwen.
    Weitere hundert Seiten später hatte mich das Buch etwas stärker gepackt: inzwischen ist ein tieferliegender Konflikt klar geworden, denn es gibt eine geheime Bruderschaft, die die technologische Entwicklung bremsen will im Dienste eines höheren Zieles. Im Mittelpunkt steht über weite Strecken die Suche der Teenagergruppe nach einem Bösewicht aus dieser Bruderschaft. Darüber wird die Welt weiter eingeführt und die internen Beziehungsgeflechte unter den Teenagern werden behandelt, was mich – vielleicht altersbedingt – etwas kalt gelassen hat.
    Nach und nach besuchen wir nun alle Plätze, die auf der Karte verzeichnet sind. Im Laufe der Zeit tritt noch ein weiterer Konflikt zu Tage und hier wird dann klar, dass das Paradies bedroht ist und dass es eigentlich um die Auseinandersetzung einer naturnah lebenden Kultur mit einer technologisch überlegenen geht, wie wir es schon in anderen Büchern und Filmen erlebt haben. Dabei wird das Buch noch lose in einen größeren Eschbach-Kontext eingebettet.
    Das Ende des Buches – als ich es endlich erreichte – hat mir dann tatsächlich sehr gut gefallen. Dazu möchte ich aber nichts verraten, nur, dass auch die Ökologie des Planeten genau erklärt wird.
    Ich habe mich intensiv gefragt, was mir denn eigentlich gestört hat, warum ich nicht wirklich zufrieden war und zwischendurch sogar aufhören wollte. Für mich erzählte Eschbach hier einfach zu ausufernd und ich dachte oft, dass man dieses Buch entweder hätte kürzen oder gleich in eine Trilogie aufteilen sollen. Die Figuren waren mir zu oberflächlich, die Dialoge zu vorhersehbar, irgendwie war mir alles zu nett. Manche Geschehnisse werden gar mehrfach erzählt, zwar aus verschiedenen Perspektiven aber ohne echten zusätzlichen Erkenntnisgewinn.
    Dies ist ein tolles Buch für jemanden, der sich in eine Welt versenken will und dabei nicht zu kritisch hinterfragt.

  • Michael

    Was hab ich mich gefreut, als ich gesehen habe, dass ein neuer Eschbach verfügbar ist und es sich dann auch noch um Science Fiction handelt.
    Anzusiedeln ist die Geschichte zudem wohl im Bereich der Jugendbücher. Irgendwie kam mir beim Lesen mehrmals der Begriff modernes Märchen in den Sinn, auch wenn diese Definition wohl nicht ganz richtig wäre.
    Die Prämisse scheint einfach:
    Eine Gruppe Jugendlicher macht sich auf den Weg, um die Welt zu erkunden und sprengt dabei auferlegte Ketten.
    Die Geschichte, die sich darum spinnt strotzt aber vor Kreativität und hat mich wieder einmal überrascht und gefesselt.
    Aus unterschiedlichen Perspektiven (jedes Kapitel ist aus der Sichtweise einer anderen Person geschrieben) erlebt man hierbei einerseits die Entwicklung von Oris von Kindesalter an bis zum jungen Erwachsenen, andererseits erkundet man die Heimatwelt der geflügelten Menschen, lernt ihre Lebensweise, ihre Wünsche, ihre Ängste, ihren Alltag kennen.
    Durch vage Andeutungen entsteht mit der Zeit ein immer größeres Bild der Vergangenheit des Planeten und seines Volkes, bis die Geschichte auf den letzten Seiten in einem großen Finale endet.
    Von der ersten Seite an zog mich die Geschichte in ihren Bann, aus dem ich mich trotz mancher Länge bis zum Schluss nicht befreien konnte.
    Eschbach kreiert in einfacher Sprache und auf ruhige Art und Weise eine Welt, die mir absolut real erscheint. Die Charaktere besitzen Tiefe und verhalten sich (meist) realistisch. Man fühlt sich mit vielen von ihnen verbunden und das Ende hallt bei mir noch immer nach. Trotz seiner Länge möchte ich kein Kapitel missen. Einzig die Vielzahl an unterschiedlichen Namen stellte mich teilweise vor Herausforderungen.
    Nebenbei gesagt erinnert mich die Entwicklung von Oris stark an die von Hiroshi in Herr aller Dinge. (Meiner Meinung nach eines der besten Bücher die ich bisher lesen durfte)
    Man wird in der Sifi einige Bücher finden deren Ideen vielleicht ausgefallener, sogar spannender sind, aber für mich zählt in erster Linie wie stark mich eine Geschichte in ihren Bann zieht und hier hat Eschbach meiner Meinung nach wieder ganze Arbeit geleistet.
    Für alle Leser die ihre Freude an einer liebevoll und detailreich erschaffenen neuen Welt haben, ist das Buch eine schöne Abwechslung, die einen den Alltag für einige Stunden vergessen lässt.
    Meiner Meinung nach ein gelungenes Werk des Autors.

  • reherrma

    Dieser Roman von Andreas Eschbach war eines meiner Lese-Highlights des Jahres 2020, ein Buch, das für mich genau zur richtigen Zeit kam, in dieser düsteren Zeit der COVID-19 Pandemie, als die Todeszahlen in eine absurde Höhe geschnellt sind.
    Ich muss ehrlich sagen, dass ich zuvor sehr skeptisch war, einerseits weil die Einschätzungen dieses Romans von einigen meiner Freunde vom Stuttgarter SF-Stammtisch (SFFS) eher mau bis negativ waren, andererseits weil ich die letzten Arbeiten von AE sehr gelobt habe und normalerweise gab es bei ihm immer einen qualitativen Einbruch nach einigen sehr guten Büchern. In meiner Einschätzung muss ich nun konstatieren, dass dies, für mich, eine seiner besten Arbeiten überhaupt ist. Dass dies jedoch nicht jedermanns Sache ich, kann ich nur zum Teil verstehen, was ich im Folgenden noch begründen werde.
    Der Roman beginnt vordergründig als Science Fantasy (obwohl man nach der Lektüre sagen muss, dass es sich durchgehend um SF handelt) und wandelt sich zum Schluss in lupenreine SF, das ist ein Vorgehen, die Eschbach bereits in seinem Erstling „Die Haarteppich-Knüpfer“ verwendet hat oder z.B. auch bei Iain M. Banks „Inversionen“, ein Roman der durchgehend als Fantasy-Roman angesehen werden kann, erst auf der letzten Seite wird offenbart, dass es sich um einen der Romane aus dem „Kultur-Zyklus“, den Iain M. Banks berühmt gemacht hat, handelt.
    Auch bei „Eines Menschen Flügel“ wird im Schluss-Drittel des Romans klar, dass es sich hier um einen Roman aus Eschbachs „Haarteppichknüpfer-Universum“ (
    Die Haarteppichknüpfer by Andreas Eschbach
    Quest by Andreas Eschbach) handelt. Dass dies nicht extra beworben wird, ist m.E. dem Bastei-Lübbe Marketing zu verdanken.
    Man kann den gesamten Roman auch als eine Geschichte der „Vertreibung aus dem Paradies“ sehen, denn die genetisch veränderten Menschen haben Flügel und wurden von ihren Schöpfern mit Gesetzen und Verhaltenskodexen ausgestattet, so dass sie 1000 Jahre lang in Einklang mit der besonderen Ökologie des Planeten gelebt haben. Da ihre Vorfahren vor einer galaxisweiten unmenschlichen, autokratischer Diktatur geflohen sind, die sich selbst als „Imperium“ bezeichnet, haben sie sich auf einem Planeten mit Trennschichtatmosphäre (eine erdähnliche Sauerstoff/Stickstoffatmosphäre in Bodennähe und eine nicht atembare Atmosphäre oberhalb einer Trennschicht, die die Bewohner Himmel benannt haben) versteckt gehalten. Die Wahrscheinlichkeit einer Entdeckung war deshalb sehr gering, weil der Planet von außerhalb wie eine Venusatmosphäre aussieht und von den Prospektoren deshalb als nicht bewohnbar klassifiziert wurde. Um eine Entdeckung zu verhindern, war durch verschiedene Bücher der „Schöpfer“ oder „Ahnen“ ihren genetisch veränderten Nachkommen verboten worden, Technologien und exakte Wissenschaften zu entwickeln. Der technologische Stand sollte auf dem niedrigen Niveau einer auf Landwirtschaft basierenden Zivilisation gehalten werden, wenn auch die verschiedenen Stämme (durch die Namensgebung sehr gut zu unterscheiden) verschiedene Fertigkeiten entwickelt haben, die sie durch Handel mit anderen Stämmen auf dem einzig bewohnten Kontinent austauschen, darunter z.B. die Erz-Gewinnung und Eisenproduktion, Papierherstellung, Holzproduktion etc.pp. und andere handwerkliche Fertigkeiten.
    Der Grund, warum den Menschen Flügel durch Gentechnik gezüchtet wurden, war der „Margor“, eine, unter der Oberfläche lauernden, todbringende Gefahr. Sie wartet nur darauf, dass Unvorsichtige sich in sein Territorium begeben, um gnadenlos und sekundenschnell zuzuschlagen. Das lernen schon die Jüngsten und so kam es, dass die Menschen sich vor Jahrtausenden in die Bäume zurückzogen. Keine Bäume wie wir sie kennen. Riesenbäume, in denen die Menschen ihre Nester errichteten. Die wenigen Stellen, an denen der Margor nicht zuschlägt, sind den Menschen bekannt. Was der Margor genau ist, (das haben auch die Ahnen nicht herausgefunden) wird erst in den letzten Kapiteln enthüllt.
    Deshalb wird jeder sonstige Kontakt mit dem Boden tunlichst vermieden. Über den Kontinent verteilt haben im Laufe der Zeit viele Völker ihre Nester aufgeschlagen. Friedliebende Völker, die keine Kriege miteinander führen. Das Zusammenleben funktioniert sehr gut, diese Völker/Stämme unterstützen sich auch gegenseitig. Treiben Handel. Tauschen Neuigkeiten und Wissenswertes aus. Und heißen Besucher stets willkommen und freuen sich über die Abwechslung. Alle Menschen ziehen an einem Strang in dieser paradiesischen Welt, in der Technologie durch das Verbot der Ahnen ein Fremdwort ist. An diese Verbote halten sich die Menschen im Großen und Ganzen auch.
    Ihnen mangelt es an nichts, jedoch gibt es unter ihnen auch Freigeister. Freigeister, die Fragen stellen. Neugierig auf das sind, was ihnen verborgen bleibt. Einer von ihnen ist Owen, einer der besten Flieger unter den Menschen. Der Himmel hatte eine magische Anziehungskraft auf ihn, so dass er in langen Jahren seine Flugkünste verbessert, von den Pfeilfalken (von denen das Genmaterial für die menschlichen Flügel stammten) lernte er eine spezielle Flugtechnik. Letztlich war sein Beruf als Signalmacher dafür verantwortlich (mit Hilfe eines primitiven Raketenrucksacks), dass es ihm eines Tages gelang, die Trennschicht (den Himmel) der beiden Atmosphären zu durchstoßen und einen Blick auf die Sterne zu erhaschen. Da die Luft dort oben sehr dünn war, wurde er bewusstlos und stürzte ab, nur durch ein Wunder hat er schwer verletzt überlebt. Durch einen Heiler erfährt seine Frau, dass durch dieses Ereignis eine geheimnisvolle Macht auf den Plan treten würde, die großes Unheil auf seinen ganzen Stamm werfen würde, wenn sie (die Macht) davon erfahren würde. Deshalb nimmt Eiris (seine Frau) ihm das Versprechen ab, dass er niemals darüber reden würde. Nach vielen Jahren, als Owen Vater von zwei Kindern wurde, Oris und seine jüngere Schwester Anaris, verstarb sein Mentor. (wie es im Buch immer in der poetischen Art geschrieben wurde „ Er ist dahin gegangen, wohin eines Menschen Flügel ihn nicht zu tragen vermochten“). Auf seiner Totenfeier sprach er zu zu den Trauernden und berichtete von seinem Flug zum Himmel und erzählte von den Sternen, zu denen die Menschen eines Tages zurückkehren sollten. Er erzählte dies in einer Glaubwürdigkeit, dass die schockierende Nachricht schnell auf dem gesamten Kontinent die Runde machte. Damit brachte Owen eine Lawine ins Rollen, die er selbst nicht mehr aufhalten konnte. Eine Lawine, die nicht nur ihn, sondern auch seinen Sohn Oris und viele seiner Freunde überrollen sollte…
    Dies ist der Auftakt zu einer epischen Geschichte sondergleichen, eine grenzen sprengende Reise, die aufzeigt, „wohin eines Menschen Flügel ihn tragen können“. Wenn Blut dicker ist als Wasser, die Vergangenheit die Gegenwart einholt und die Zukunft ein gänzlich neues Kapitel aufschlägt.
    Eschbach erzählt hier in seinem Brocken ohnegleichen (1257 Seiten) eine unglaublich intensive Saga, die nicht nur erzählerische Grenzen sprengt, sondern auch in seinem ruhigen und intensiven Stil unglaublich fesselt. Er beschreibt diese ferne, fremde Welt mit einer Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit, dass sie nach wenigen Kapiteln bereits vertraut erscheint. Menschen mit Flügeln, das Leben in Nestern, die Gefahr auf der Oberfläche… das alles erscheint plötzlich glaubwürdig und unglaublich nah. Vielleicht auch, weil die geflügelten Menschen uns sehr ähnlich sind. Sie arbeiten, leben und lieben. Gründen Familien und sorgen füreinander. Die Teenager flirten, was das Zeug hält, schlagen sich in die Büsche, um zu knutschen und zu fummeln. Für die soziale Komponente nimmt Andreas Eschbach sich auch ungemein viel Zeit. Überraschenderweise werden diese Beziehungs-Irrungen und -Wirrungen auch nicht langweilig oder erscheinen wie unnützes Beiwerk, das die Story streckt. Nein, denn „Eines Menschen Flügel“ ist viel mehr als die Erfüllung eines Menschheitstraums - der, zu den Sternen zu reisen, sondern ebenso eine Geschichte über das Erwachsenwerden. Noch mehr, eine Geschichte über Freundschaft, Verlust, Gerechtigkeit. Über Mut, Übermut, Rache. Man nehme all das und packt noch mehr obendrauf. Keine Seite erscheint als schmückendes Beiwerk. Die detaillierte Beschreibung von Flora und Fauna saugt einen als Leser ins Geschehen. Sitten und Bräuche werden nachvollziehbar erklärt. Genau durchdacht und voller Überzeugung zu Papier gebracht. Genau so sollte ein SF-Roman sein !
    Eschbach erzählt seinen Roman insgesamt in drei Teile unterteilt, die umfassenden Kapitel, welche jeweils noch aus eigenen Unterkapiteln bestehen, werden jeweils aus der Sicht eines anderen Protagonisten erzählt. Das klingt komplizierter als es ist, denn obwohl sich einige Begebenheiten kreuzen und aus anderen Blickwinkeln dargestellt werden, bleibt die Geschichte kontinuierlich in Bewegung. Mal werden vergangene Ereignisse aufgegriffen und kurz erwähnt, mal wird tiefer auf bereits Erzähltes in einem anderen Blickwinkel eingegangen. So kommen auch beiläufig erwähnte Charaktere zum Zuge, die einerseits ihre Sicht der Dinge schildern, aber auch eine ganz eigene Storyline liefern. Daraus ergibt sich eine unglaubliche Fülle an Namen, die den Leser aber nur selten überfordern sollte. Es hat mir sehr gefallen, wie man so bei der Stange gehalten wird, wenn zum Beispiel die fortlaufende Handlung aus der Erzählperspektive eines Protagonisten plötzlich an einem Schlüsselmoment stoppt, und man an eine ganz andere Stelle katapultiert wird. Und zwar mit einem Charakter, der bisher vielleicht nur beiläufig Erwähnung fand und nun erstmal ganz woanders ansetzt. Dessen Story knüpft dann wiederum an den Cliffhanger des großen Ganzen an. Das ist großes Kino und klingt komplizierter als es tatsächlich ist und man merkt eigentlich erst beim Lesen, wie flüssig Andreas Eschbach seine Jahrzehnte umspannende Geschichte scheinbar mühelos aus dem Ärmel schüttelt.
    Dieser diverse Stil, die Vielzahl der Charaktere und der gigantische Umfang, sind es auch nach meiner Meinung, das einige Hardcore SF-Fans abstößt, denn der Sense of Wonder findet erst statt, als klar war, dass das Imperium durch eine Verkettung unglücklicher Umstände tatsächlich kommt und die Bevölkerung entscheiden muss, das Paradies zu verlassen oder sich dem Imperium bzw. der sog. Zivilisation zu ergeben? Hier kann man sich gut vorstellen, wie es der indigenen Bevölkerung Südamerikas ergangen ist, als die Spanier in ihr Land kamen und ihre Zivilisation vernichteten.
    Eschbach war nie als ein technikbesessener Autor bekannt, er war aber immer ein herausragender Erzähler, dessen Schreibstil viele fälschlicherweise als infantil abgekanzelt haben. Dabei ist m.E. dieser Roman auch beileibe kein ausgesprochenes YA-Buch, sondern ist für alle lesbar, für Jugendliche ebenso als auch für Erwachsene, sogar für mich als Hardcore SF-Liebhaber.
    Auch bin ich froh, dass sich Eschbach nach vielen Jahren getraut hat, seinem Haarteppich-Knüpfer-Universum noch ein weiteres Kapitel hinzuzufügen (neben "Die Haartepichknüpfer" und "Quest", wobei ich sagen muss, dass diese Geschichte noch viel Raum bieten würde, für weitere Romane. So wäre es schön, mehr über die Geschichte der Ahnen zu erfahren oder es wäre fantastisch, die Fortsetzung der Nachfahren auf dem 2. Fluchtplaneten zu lesen, es wäre für Eschbach genug Raum für viele weitere Geschichten um die geflügelten Menschen.
    Ehrlich gesagt, ich kann nicht erklären, wie man dieses Buch, das für mich wirklich das Highlight zum Jahresende war, nicht mögen kann, entweder man hat es nicht gelesen, nur angelesen oder…
    Man ist auf dem Weg dahin, wo eines Menschen Flügel einen nicht mehr tragen…

  • Marcel Haußmann

    Unglaublich aber wahr ich hatte bisher noch kein Buch von Andreas Eschbach gelesen. Das musste natürlich geändert werden und warum nicht einfach mit seinem neusten Werk beginnen, das sich absolut spannend anhört:

    Auf einem Planeten in ferner Zukunft leben die Menschen glücklich und zufrieden ... zumindest fast denn unter der Erde lauert der Tod. Die Nachkommen werden deshalb genetisch verändert so das sie Flügel besitzen und fliegen können. Doch auch jetzt gibt es weitere Geheimnisse: Warum sind die Sterne nie zusehen und der Himmel immer bedeckt? Es heißt das eines Menschen Flügel den Himmel und die Sterne nie erreichen können. Doch Owen setzt alles daran das zu erreichen und ist erfolgreich, jedoch mit tödlichen Folgen ...

    Als Erstes muss ich erwähnen, dass es mir recht schwerfällt zu dem Buch eine Rezension zu schreiben da die Geschichte so umfangreich ist.

    Andreas Eschbach hat hier eine riesige Welt entworfen die so Komplex und einzigartig ist das man das Setting einfach lieben muss. Die Menschen können aufgrund von Genmanipulation inzwischen fliegen da der Boden zu Teilen vom Margor beherrscht wird der jeden Mensch in Sekunden verschlingt, wenn er den Boden betritt. Die Menschen haben sich inzwischen in Wohn- und Nistbäumen niedergelassen und es haben sich eigene kleiner Völker gebildet, die über den Planeten verstreut sind und untereinander Handel treiben. Diese Völker leben nach den Büchern der Ahnen, die diese als Lebensrichtlinien hinterlassen haben. So wird z.b. jeglicher technologischer Fortschritt unterbunden und auch der Himmel und die Sterne sind tabu. Wieso, weshalb warum erfahrt ihr dann im Laue der Geschichte. Denn natürlich gibt es jemanden der sich dennoch fragt was es mit den Sternen auf sich hat und versucht diese zu erreichen.

    Die Charaktere sind alle ganz wundervoll aufgebaut und interessant gestaltet allerdings sind es so verdammt viele das man leicht den Überblick verlieren kann. Das große Unterscheidungsmerkmal sind die Flügel und natürlich die Geschichten der Charaktere. Und trotz der Menge an handelnden Personen macht Spaß den vielen Subplots und die kleinen Geschichten um die Haupthandlung zu verfolgen denn diese Geschichten zeichnen die Charaktere und geben ihnen Tiefe. Dennoch hätte ich mir auch an einigen Stellen etwas mehr Hintergrund Wissen gewünscht z. B. zum Margor.

    Der Schreibstil von Andreas Eschbach konnte mich total überzeugen. Ich musste mich immer zwingen das Buch aus der Hand zu legen so eingenommen war ich von der Geschichte, den Charakteren und der Welt. Die Spannungskurve ist zwar nicht durchgehend vorhanden und trotzdem wurde mir nicht langweilig da einem das Setting so in seinen Bann zieht und einen an die Seiten fesselt. Die immer wieder dramatischen und unvorhersehbaren Wendungen tun ihr Übriges dazu das man das Buch nicht aus der Hand legen möchte.

    Mit "Eines Menschen Flügel" ist dem Autor ein Fantasy und Science Fiction Highlight der Sonderklasse gelungen. Wenn ich nach 1257 Seiten immer noch traurig bin das die Geschichte nicht weiter geht hat der Autor für mich alles richtig gemacht. Eine absolute Leseempfehlung die einige Zeit in Anspruch nimmt aber sich in meinen Augen auf jeden Fall lohnt.

    5 von 5 Sternen


  • Nanodayolo

    Es ist nicht einfach für mich, dieses Buch zu bewerten.
    Vor ein paar Tagen, als ich einige hundert Seiten gelesen hatte, war ich absolut begeistert- ich war sicher, dieses Buch würde am Ende einen Sonderplatz zwischen meinen absoluten Favoriten finden.
    Diese Begeisterung nahm etwa ab der Hälfte langsam ab. Das letzte Drittel war absolut kein Vergleich mehr zu dem grandiosen Start. Und nun, wo ich fertig bin, muss ich sagen, dass mich ein Busch sehr selten so dermaßen enttäuscht hat.
    Ich bin quasi von 'das muss jeder gelesen haben!' zu 'kann man sich vielleicht mal gebraucht für den halben Preis kaufen, muss aber nicht' gerutscht.
    Doch jetzt der Reihe nach.

    Ich fange mit dem an, was mir besonders gefallen hat.
    Der Schreibstil ist zum größten Teil sehr schön. Das Erzähltempo ebenso (auf eine Ausnahme komme ich gleich zu sprechen) und auch die Charaktere selbst haben mir recht gut gefallen.
    Die Welt, welche uns präsentiert wird, ist sehr detailliert beschrieben und man kann sich schön hineinfinden. Alles wird als traumhaft und paradiesisch beschrieben, und dann hat man eben den Margor dabei- welcher im Kontrast zu dem Rest der friedlichen Welt besonders grauenhaft wirkt. Die erste Szene, in welchem er aktiv wird, ist mir jetzt noch sehr deutlich vor Augen.
    Viele Rezensionen berichten darüber, dass es zu viele Charaktere gibt, dass die Namen zu ähnlich und zu verwirrend sind. Ich kann da nicht zustimmen, ich fand die Anzahl noch sehr überschaubar und verwechselt habe ich auch niemanden. Im Gegenteil, dadurch, dass die Namen recht ähnlich sind und ein System haben, fiel es mir sehr einfach, sie einander zuzuordnen- man weiß immer gleich, wer aus welchem Gebiet kommt und wer mit wem verwandt ist.
    Auch die Prämisse an sich hat mir gefallen, und etwa bis zur Hälfte des Buches (so ca. Seite 700-800) ist die ganze Geschichte sehr interessant. Man fiebert mit, man möchte wissen, was lost ist.
    Was genau ist der Margor? Was steht im Buch Wilian? Was haben die Ahnen sich gedacht, mit all ihren Regeln? Und was geschieht, wenn die Menschen diese brechen?

    Und damit kommen wir zu den Aspekten, welche mich leider sehr enttäuscht haben.
    Zum einen die eben erwähnte Ausnahme, was das Erzähltempo anbelangt: Jedes Kapitel hat seinen eigenen Erzähler. Soweit, so gut. In diesen Kapiteln erfährt man recht viel über den aktuellen Erzähler- wohingegen die Charaktere extrem blass und eindimensional wirken, wenn gerade jemand anderes über sie erzählt. (Luchwen hat halt immer Hunger, Bassaris ist groß und stark, Meoris ist eine gute Schützin...) Jeder Charakter hat eine bestimmte Meinung über die anderen und irgendwie scheint es immer dieselbe Meinung zu sein, nun gut. Das ist es nicht einmal, was mich gestört hat.
    Diese Art des Erzählens ist am Anfang des Buches super, um uns die Welt auch näher zu bringen. Die Gesellschaft, die Natur, wir erfahren viel darüber in irgendwelchen Rückblicken auf das Leben der ganzen Protagonisten. Als die Geschichte jedoch fortschreitet und langsam richtig in Fahrt kommt, stören diese Rückblenden unglaublich. Ich möchte wissen, was jetzt in diesem Moment geschieht und nicht, was bei der Geburt von XY 20 Jahre zuvor so abging. Das ist gerade völlig egal! Es reißt mich aus dem Geschehen heraus und frustriert nur, weil die gerade aufgebaute Spannung im Nichts verpufft. Und nicht nur das- es bleibt nicht dabei, dass irgendwelche Anekdoten über die ferne Vergangenheit erzählt werden, nein. Es wird einem brühwarm erzählt, was alles gerade in den 400 Seiten zuvor so passiert ist! Das weiß ich doch, ich habe es gerade selbst gelesen! Ein Kapitel war dabei, welches wirklich nur auf ca. 20 Seiten noch einmal die letzten paar hundert Seiten zusammengefasst hat, ohne irgendeine neue Information irgendeiner Art zu liefern. In etwa so wie bei einer Fernsehserie, wo man zwischendurch eine Episode vorgesetzt bekommt, welche die letzte Staffel nochmal zusammenfasst. Das macht bei einem Buch keinen Sinn! Wenn ich etwas vergessen habe, blättere ich selbst zu der Stelle zurück und schaue nach. So wird es nur gestreckt. Ich lese sehr gerne dicke Bücher, aber keine künstlich in die Länge gezogenen!

    Ein wenig sauer aufgestoßen ist mir auch der Aspekt, dass diese Gesellschaft angeblich so paradiesisch lebt- es gibt (scheinbar) keinen Sexismus mehr. Keinen Rassismus- an sich gibt es verschiedene 'Rassen' eh nicht, aber es wird eben niemand nach seiner Hautfarbe differenziert.
    Homosexuell zu sein ist aber halt einfach nicht normal. Hmm. Natürlich nicht.
    Das spielt in dem Buch an sich keine große Rolle, hat mich aber durchaus etwas genervt.

    Das alles sind aber Feinheiten, welche mich in meiner Gesamtmeinung wenig beeinflusst hätten- wäre eben das letzte Drittel des Buchs nicht gewesen. Ab hier folgen Spoiler.



    Ja... ich war sicher, dass das hier ein 5/5 Roman wird. Als ich anfing, diese Rezension zu schreiben, hatte ich die 3/5 angeklickt. Aber nun während des Tippens wurde mir wieder bewusst, wie unglaublich enttäuscht ich von dem Ganzen bin. Also belasse ich es bei 2/5.
    Das Buch ist nicht schlecht. Ich rate nicht komplett davon ab. Es ist wirklich der Kontrast zwischen der spannenden und interessanten ersten Hälfte und dem ernüchternden und langweiligen zweiten Part, welcher meine Bewertung so runterzieht.
    Denn ein Buch, welches so vielversprechend anfängt und dann zur Qual wird, ist schlimmer als eines, welches einfach die ganze Zeit über nicht so berauschen ist.

  • Kelli

    Wieder ein genialer Eschbach Roman über eine Eindrucks- und liebevoll beschriebene Welt auf der die Menschen Flügel besitzen. Ein Traum von mir wurde somit war und ich genoss es sichtlich das Leben der beschriebenen Personen zu verfolgen. Eindrucksvoll wird die Kultur näher gebracht und man Rätselt über die Motive der Ahnen, welche ein Regelwerk in mehreren Büchern geschrieben haben. Als alter SciFi Kenner hatte ich schnell eine ungefähre Lösung der Geschichte parat, die sich am Schluss als richtig heraus stellte. Dies brachte mir jedoch keine Langeweile, Im Gegenteil kurzweilig trotz der über 1200 Seiten.... wann kommt eigentlich Band 2 ........ He he.

  • Moni2506

    Mit „Eines Menschen Flügel“ hat Andreas Eschbach einen Science-Fiction Roman über eine Zivilisation erschaffen, in der die Menschen Flügel haben und auf einem anderen Planeten leben. Erschienen ist der Roman Ende September 2020 bei Lübbe.

    Die Menschen leben auf einem fernen, scheinbar friedlichen und paradiesischem Planeten. Die ersten Siedler haben den Menschen Flügel gegeben, denn nicht alles ist so paradiesisch wie es scheint. Berührt man den Boden, stirbt man innerhalb weniger Momente. Doch auch der Himmel ist ein Rätsel. Dieser ist jederzeit bedeckt und gibt keinen Blick auf die Sterne frei. Die geflügelten Menschen wissen von ihren Vorfahren, dass es sie gibt und so keimt in einem jungen Mann namens Owen der Wunsch, zum Himmel zu fliegen und die Sterne zu sehen. Er schafft es, doch hierdurch wird eine Kette weiterer Ereignisse ausgelöst, die das Leben der Menschen auf diesem Planeten gefährdet.

    Als ich dieses Buch entdeckt habe, war ich sofort Feuer und Flamme. Menschen mit Flügeln, ein fremder Planet, den Menschen einst besiedelt haben und irgendwas Fieses im Boden, ergibt für mich eine absolut spannende Kombination. Wie sieht das Leben mit Flügeln aus? Wie ist dieser scheinbar paradiesische Planet? Auch die 1.257 Seiten konnten mich nicht davon abhalten, dass ich das Buch unbedingt lesen möchte. Respekt hat mir die Seitenzahl dennoch eingeflößt. 800 - 1.000 Seiten lese ich durchaus häufiger, aber 1.257 sind schon eine Hausnummer.
    Zum Schreibstil kann ich nur so viel sagen, dass ich diesen angenehm zu Lesen empfand. Hier hatte ich mir im Vorfeld allerdings auch keine Sorgen gemacht, weil mir NSA schon sehr gut gefallen hat. Eschbach beschreibt alles sehr genau, so dass man ein sehr klares Bild vom Planeten hat, was mir wirklich gut gefallen hat.
    Der Aufbau der Geschichte ist eher gemächlich. Man lernt wirklich jeden Aspekt des Lebens auf diesem Planeten kennen. Wie leben die Menschen, was essen sie, welche Bräuche haben sie, nach welchen Regeln leben sie. Ich gebe zu, es hat bei mir etwas gedauert, bis ich das alles schätzen konnte. Die Menschen leben auf den Bäumen in Nestern und man lernt hier das Leben in unterschiedlichen Nestern genauestens kennen. Die eigentliche Geschichte, das Owen die Sterne sehen will, es schafft und damit weitere Ereignisse auslöst, läuft eher im Hintergrund mit, erhält aber auf jeden Fall die Spannung und das man erfahren möchte, was denn nun Schreckliches passieren wird.
    Wäre da nicht der Hinweis gewesen, dass die Vorfahren auf diesen Planeten gekommen sind und ihre Nachfahren gentechnisch verändert haben, finde ich, hätte man das Buch auch fast für Fantasy halten können. Es hat für mich recht lange gedauert, bis weitere Aspekte aufkamen, die das Buch zu Science-Fiction machen.
    Dieses Buch hat sich so klammheimlich in mein Herz geschlichen. Als die unterschwellige Gefahr zur Gewissheit wird, war ich so mit diesem Planeten und den Menschen, die darauf leben verbunden. Es ist der Wahnsinn in welcher Detailverliebtheit Andreas Eschbach diesen Planeten und das Leben darauf erschaffen hat. Es ist alles so greifbar und man möchte einfach, dass dieser Schöpfung nichts passiert.
    Ich kann in diesem Buch auch keine Person im Besonderen nennen, mit der ich mitgefiebert habe. Die Kapitel sind immer aus der Sicht einer einzelnen Person geschildert und man lernt die Welt dadurch aus unterschiedlichen Blickwinkeln kennen. Owen hat mich eingenommen, weil er unwiderruflich an seinem Traum die Sterne zu sehen, festgehalten hat. Kalsul wirkte zuerst unsympathisch, aber als wir die Geschichte aus ihrer Sicht ein Stück begleiten, merken wir wie sehr sie den Planeten und die Freiheit liebt, auch wenn sie zuweilen etwas zu oberflächlich wirkt. Bassaris hat mich mit seiner Treue zu Oris begeistert, dem er auf all seinen Wegen folgt, auch wenn es Gefahr bedeutet und es gibt noch so viele Personen mehr, die alle ihren Beitrag zur Geschichte leisten. Insgesamt hat der Autor hier eine Gesellschaft erschaffen, die durchaus ihre Fehler hat, aber insgesamt sehr erstrebenswert erscheint.
    So begeistert ich von diesem Buch auch bin, hatte es dennoch einige Längen für mich. Besonders im letzten Abschnitt wurden einige Ereignisse nochmals aus anderer Sicht wiederholt. Ich verstehe die Notwendigkeit und das dies dem Aufbau des Buches an sich geschuldet ist, aber ich empfinde es dennoch als eher weniger gelungen. Das Ende des Buches insgesamt betrachtet, fand ich schon gut, aber es wirkte auf mich auch ein wenig nüchtern. Das Emotionale und das Epische was ich in den Seiten davor hatte, war plötzlich weg und irgendwie fühlte ich mich da ein wenig beraubt.

    Fazit: 1.257 Seiten und eine Welt, die es sich definitiv lohnt zu Entdecken. Die Ausführlichkeit, in der sich Andreas Eschbach das Leben auf diesem fremden Planeten ausgedacht hat, ist bemerkenswert und sich eine Gesellschaft auszudenken, die so greifbar ist, dass man sie unbedingt schützen möchte, ist für mich persönlich eine besondere Kunst. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung, auch wenn ich kleinere Kritikpunkte hatte.

  • Cindy

    Abgebrochen - Romane mit unterschiedlichen Perspektiven mag ich eigentlich, aber nicht, wenn mir die gleiche Geschichte immer wieder erzählt wird. Der Anfang war so vielversprechend und ich habe deshalb lange mit dem Abbruch gehadert. Aber nach 3 Monaten ist es genug.

  • CrossingJordan

    3,5 - 4 Sterne

    Dieses Buch zu bewerten fällt mir etwas schwer. Eschbach präsentiert hier eine spannende Idee und ein wahnsinnig geniales Worldbuilding. Die Welt der geflügelten Menschen ist sehr ausufernd beschrieben, wodurch man sich alles gut vorstellen und eintauchen konnte und von Anfang an die Entwicklung der Hauptcharaktere miterlebt hat.
    Leider fand diese ausufernde Erzählung auch einen negativen Beigeschmack. Irgendwann war es einfach zu viel der nebensächlichen Geschehnisse und ich hätte mir mehr Fokus auf die Entwicklung der eigentlichen Handlung gewünscht. So war ich manchmal sogar schon etwas frustriert, wenn es wieder Richtung Kernhandlung ging, das Kapitel spannend und mit Cliffhanger endete und man sich im nächsten wieder bei einem anderen Charakter wiederfand, Erlebnisse nochmal aus anderer Sicht wiedergekäut wurden oder man gar mit eigentlich Nichtigem oder Rückblenden, die nicht wirklich etwas zur Geschichte oder den Hintergründen der Charaktere beigetragen haben, aufgehalten wurde.
    Der dritte und finale Teil konnte mich dann aber wieder so richtig packen, zwar war ich vom Ende bzw. dem Epilog nicht ganz überzeugt, dennoch hat mich das letzte Kapitel etwas wehmütig zurückgelassen. Obwohl sich Eschbach in einigen Belangen wirklich hätte kürzer fassen können, hätte ich noch gerne mehr erfahren.

    "Eines Menschen Flügel" ist jedenfalls eines der besondersten Bücher, die ich bisher gelesen habe.

  • Marie

    Hmm.. Leider war das Buch nicht das für mich, was ich mir erwünscht hätte.
    *
    Eines Menschen Flügel war für mich das 2. Buch von Andreas Eschbach. NSA habe ich 2018 gelesen und trotz aller Schrecken und einer furchtbaren Hintergrundgeschichte habe ich es geliebt! Alleine schon seine Art zu schreiben und die Charaktere authentisch beleuchtet.
    Aber hier soll es nun mal leider nicht um NSA gehen.
    Auch "Eines Menschen Flügel" hat ein grandioses Worldbuilding und war so ganz anders, als ich es mir anhand des Klappentextes vorgestellt habe. Positiv und negativ. Was mir sehr gefiel, war die Karte, welche auf der Innenseite des Buches abgedruckt ist, denn die habe ich häufig gebraucht am Anfang! Bis ich mich in die Welt eingefunden hatte, mit all ihren eigenen Stämmen, Ländern, Orten, Zeitrechnungen und und und hat es tatsächlich gedauert, sodass ich anfangs nicht allzu viel am Tag im Buch gelesen habe.
    Als ich mich dann nach tatsächlich etwa 150-200 Seiten rein gefunden habe (ja, so lange dauerte es!) war es ein fantastisches SciFI&Utopie-Leseerlebnis mit spannenden Charakteren.
    Vor tausend Jahren flohen Wissenschaftler vor einer repressiven Herrschaft auf einen unbekannten Planeten in der Hoffnung, dass sie und ihre Nachkommen dort unentdeckt bleiben. Paradiesisch lockten Freiheit, eine wundervolle Natur und eine schützende Wolkendecke. Doch überall auf festem Erdboden in Entfernung zu fließendem Wasser lauert ein mysteriöses Wesen und verschlingt jeden in weniger als einen Wimpernschlag, der es wagt, auch nur für Sekunden den Boden zu berühren.
    Das Team entschloss sich, dem Planeten nicht den Rücken zu kehren, sondern den Kindern und Kindeskindern eine genetische Chance zu geben: Sie mischten die menschlichen Gene mit denen des Pfeilfalken und erschufen so eine geflügelte Rasse...
    *
    Nachdem ich allerdings ca 600 Seiten gelesen hatte, wurde mir dann doch langweilig.. Ich kann die Rezensionen hierzu, dass das Buch keine Längen aufweist, nicht verstehen. Ich möchte nicht das gleiche Ereignis aus 3 verschiedenen Sichten noch einmal lesen, ich möchte nicht noch 200 Seiten vor Ende aus einer neuen Sicht ein Erlebnis aus Kapitel 3 lesen. Ich hätte es auch schöner gefunden, wenn nicht jeder noch so kleinster Charakter ein ausschweifendes Kapitel gehabt hätte; lieber wollte ich von früheren Charakteren ein 2. Kapitel und noch einiges mehr. So stieg ich irgendwo zwischen Seite 630-700 auf das Hörbuch um. Das war dann für mich wieder interessanter und ich wollte eigentlich gern ab ca Seite 1000 wieder im Buch lesen, da es nun doch einige spannende Wendungen gab. Doch dann zog es sich wieder so hin, wie Kaugummi (wie R.L. Stine immer gern in seinen Büchern schreibt) und man wurde durch ein neues Kapitel aus dem Geschehen gerissen und stattdessen wieder an etwas von vor gefühlten Ewigkeiten erinnert..
    Das Ende dann an sich, die letzten etw 100 Seiten gefielen mir dann doch wieder sehr gut.
    It was a wild ride! 3,5 ⭐ von mir. Vielleicht gehe ich auch nochmal auf 4.. aber dafür hatte ich, denke ich, einfach ein paar Kritikpunkte zu viel. Mal sehen, wie ich in ein paar Tagen oder Wochen dazu stehe.

  • teach_ing

    Was für ein Buch! Auf 1257 entspannt sich das Panorama einer fernen Welt, in denen die Menschen Flügel besitzen.Dort leben sie auf riesigen Nestbäumen in Stämmen zusammen, auf denen sich auch das tägliche Leben und Arbeiten abspielt. Denn auf dem Boden dieses paradiesischen Planeten lauert eine tödliche Gefahr: der „Margor“.
    Vor tausend Jahren kamen einst die Ahnen der Menschen von den Sternen auf diesen Planeten, um ihn bewohnbar zu machen. Da es ihnen nicht gelang, die ständige tödliche Gefahr des Margor zu bezwingen, veränderten sie die Gene der Menschen, so dass diese mit Flügeln geboren wurden und ihr Leben von nun an in der Luft und auf den Bäumen verbringen konnten.

    Mein Eindruck zu dem Buch:
    Zunächst haben mich die vielen Seiten des Buchs schon etwas eingeschüchtert. Ich lese gern, viel und schnell – aber über 1200 Seiten sind schon ein Wort.
    Da ich aber gern Geschichten lese, die mich völlig in eine andere Welt eintauchen lassen und mich auch vor Jahren schon das Buch des Auroren „Das Jesus-Video“ begeistert hatte, war ich mehr als neugierig , was es mit dieser fremden Welt auf sich hat.
    Ganz schnell ist man in der Geschichte drin und lernt die einzelnen Charaktere kennen, möchte mehr erfahren – über den bedrohlichen Margor oder was das Geheimnis der Besiedlung dieses Planeten ist. Die Geschichte entfaltet sich langsam, nimmt aber dann kontinuierlich an Fahrt auf. Immer wieder wechselt die Perspektive und – teils schon dem Leser bekannte Ereignisse - werden aus einer anderen Perspektive erzählt. Das fand ich nicht störend, im Gegenteil – mir hat es geholfen, den Überblick über die Ereignisse zu behalten, denn es sind schon sehr sehr viele Informationen, die auf den Leser einstürmen.
    Zwischendurch hätte aber etwas mehr Tempo oder Kürze der Geschichte gut getan, da wurde ich als Leserin etwas ungeduldig – alles in allem fand ich aber das Hineintauchen in diese fremde Welt, die sich wie ein buntes Kaleidoskop vor den Augen des Lesers entfaltet, absolut faszinierend. Die immer wieder wechselnden Charaktere der Geschichte, die dann über längere Strecken im Mittelpunkt standen, wuchsen mir als Leserin ans Herz und immer mehr verknüpften sich die einzelnen Perspektiven zu einem großen Ganzen. Das fand ich sehr gelungen.
    Man konnte wirklich völlig abtauchen und über weite Strecken las es sich für mich auch wie ein Fantasyroman und nicht wie Science Fiction. Wer diese Art Bücher liebt und Zeit hat, sich auf eine völlig andere Welt einzulassen, für den ist das Buch eine Empfehlung.
    Einen Stern weniger vergebe ich, weil es mir persönlich gegen Ende zu schnell ging und ich als Leserin einige Wendungen und Ereignisse so nicht mehr nachvollziehen konnte Vielleicht aber auch nur, weil ich sie nicht nachvollziehen wollte, denn es gelingt Andreas Eschbach, dass diese fremde Welt am Ende dem Leser so vertraut ist, dass man fast trauert, wenn es sich anders entwickelt, als man selbst es sich vorgestellt oder gewünscht hat.

  • Bookyrella

    Eines Menschen Flügel ist mit 1258 Seiten das mit Abstand dickste Buch, welches ich in den letzten Jahren gelesen habe. Die dünnen Seiten haben mich etwas abgeschreckt, so dass ich das Werk nun zwei Monate im wahrsten Sinne des Wortes mit mir herum geschleppt habe.
    Es handelt sich hier um einen Epos der auf einem Planeten in einem alternativen Universum, oder auch möglichen, weit entfernten Zukunft spielt, in der Menschen mit Flügeln auf Bäumen leben.
    Es geht um alte Mythen und Verschwörungstheorien, die Neugierde und Naivität der Menschen, eine alternative Art des Zusammenlebens die auf ihre Art perfekt scheint aber doch nicht ist...

    Es handelt sich hier um ein grandioses Worldbuilding, anders als befürchtet (weil das ja oft bei so dicken Fantasy/Science Fiction Kloppern der Fall ist) habe ich mich die ganze Zeit fast schon zu Hause gefühlt und war auch nicht überfordert von dieser neuen Welt.
    In den einzelnen Kapiteln begleitet man immer andere beflügelte Menschen und erhält so einen umfassenden Einblick in die verschiedenen Sichtweisen auf die Geschehnisse. Dabei wird oft an unterschiedlichen, meist früheren Zeitpunkten in der Geschichte angeknüpft, weshalb sich das Lesen teilweise wie Jo-Jo spielen anfühlt.
    Es ist als würde man ein Geschichtsbuch lesen, dass aus Erzählungen vieler Einzelner zusammengetragen wurde. Die Erzählungen sind dabei sehr detailverliebt, es gibt viel "Drum-Herum" bei dem ich mich nicht entscheiden kann ob ich es liebe, weil es nötig ist um diese wunderbare Welt zu erzeugen, oder hasse, weil es hin und wieder meinen Lesefluss zu sehr unterbrochen hat. Am Ende will ich jedoch keine einzige Seite missen.

    Es fällt mir schwer dieses Werk Endgültig zu bewerten. Am Ende muss ich allerdings zugeben, dass ich mich durch manche Passagen regelrecht durchkämpfen musste, auch wenn diese vermutlich essentiell zur Geschichte beigetragen haben. Daher 4 Sterne.

  • Erinido

    Eines Menschen Flügel war definitiv eine Überraschung. Der Roman ist kein gewöhnlicher Eschbach, wer das erwartet, wird wahrscheinlich verwirrt sein. Aber es ist eine fantastische Zukunftsgeschichte, dessen Worldbuildung wahnsinnig gut gemacht war! Von den Menschen mit Flügel, über deren Namen und Familienzugehörigkeiten über die Beschreibung der fremden und doch vertrauten Landschaft, alles war stimmig. Uns bekannten Gegenständen anderen Namen zu geben, um die Entfremdung zu Erfindungen unserer Zeit darzustellen, fand ich sehr clever. Ich hatte meinen Spaß dabei, mitzurätseln, wovon die Rede sein könnte. Die SciFi-Elemente kommen erst sehr spät im Buch, was ich persönlich gar nicht schlimm fand, da ich für gewöhnlich mit SciFi nicht warm werde, hier hat es aber letztendlich gut gepasst.

  • Ellemir

    Einer der Lesehöhepunkte dieses Monats. Andreas Eschbach erzählt hier auf mehr als 1200 Seiten, aber ohne größere Längen oder unnötige Effekthascherei, die Geschichte einer Welt, in der Menschen mit Flügeln leben. Aus der Sicht verschiedenster Figuren enthüllt er nach und nach, wie es zu dieser Situation kam, nach welchen Regeln die Bewohner dieser Welt leben und warum diese nötig sind. Dadurch werden zwar häufig Dinge mehrfach, aus verschiedenen Perspektiven geschildert, was aber in meinen Augen nicht zu unnötigen Wiederholungen führt, sondern verschiedene Aspekte beleuchtet.

    Ein gelungener Roman, der sich der Einordnung in eine bestimmte Kategorie schlicht entzieht.


  • Nils

    "Eines Menschen Flügel" ist ein großartiges Panorama einer faszinierenden und bis ins letzte Detail ausgearbeiteteten Welt. Auch die Handlung und die thematischen Ansatzpunkte können dabei überzeugen, sodass kleine Probleme beim Pacing im letzten Drittel und bei der Figurenentwicklung nicht groß ins Gewicht fallen.

  • Frank Lang

    Andreas Eschbach hat mit seinem Roman „Eines Menschen Flügel“ eine sehr interessante und überaus spannende Welt geschaffen, in die er eine Handlung platziert, die jeden Leser, der sich an dieses Bollwerk wagt, mitreißt und hier und da zum Nachdenken über moralische Grundsätze einer Gesellschaft anregt.

    Die Gesellschaft, in die der Leser entführt wird, ist erstmal sehr befremdlich. Die Menschen haben Flügel und leben gemeinschaftlich in unterschiedlichen Familien auf Nestbäumen, die ungeahnte Ausmaße haben müssen, denn ganze Häuser passen bequem auf seinen Ästen. Die Namen der Nester finden sich dann auch in den Namen der Nestmitglieder wieder. Angesichts der Fülle an Namen scheint das auf den ersten Blick eine Herausforderung zu sein, war es aber nicht, was an der ungewöhnlichen Erzählstruktur liegt.

    Andreas Eschbach erzählt nicht nur aus Sicht einer Person, sondern er springt stetig von einer zur anderen Figur. Und das Besondere daran: Es sind immer andere Figuren, zu denen er springt. Es gibt keine Dopplung. Klingt immer noch verwirrend, ist es aber immer noch nicht. Denn es gibt einen roten Faden, der sich durch das ganze Buch zieht, aber nicht immer direkt sichtbar ist. Manche Ereignisse werden dadurch aus verschiedenen Sichtweisen erzählt, meist geht es aber in der Geschichte weiter, in dem einfach zu einer Sicht einer anderen Figur gewechselt wird. Ich fand diese Erzählweise sehr motivierend und ansprechend.

    Lediglich im letzten Drittel des Buchs gibt es einige Rückblicke zum Anfang des Buchs, die zwar das Leben in den Gesellschaften weiter ausmalen, aber der Geschichte auch den Schwung nehmen. Auf der anderen Seite fühlen sich diese Passagen manchmal wie eine Heimkehr an, wenn die Ereignisse erwähnt werden, die ich als Leser schon längst wieder vergessen habe. Allerdings wird der Geschichte auch so die Spannung genommen und der Leser wird arg ausgebremst. Und das genau in dem Moment, in dem alles auf einen Höhepunkt zuzusteuern scheint. Ich wollte wissen wie es weitergeht und werde stattdessen in die Vergangenheit geschickt. Die zwei Seiten dieser "Erzählmedaille".

    Viele Fragen, die dem Leser während der Geschichte kommen, werden zum Ende hin aufgelöst. Das Ende selbst wird den ein oder anderen etwas zwiegespalten zurücklassen. Mir fehlt das irgendwie das gewisse Etwas. Der Esprit der Geschichte geht in diesem Ende irgendwie unter. Es hätte für mein Gefühl ruhig etwas versöhnlicher sein können.

    Fazit

    Was für eine Idee, den Menschen endlich ihren Wunsch zu erfüllen, sich endlich in die Lüfte erheben zu können. Neben dieser Idee sprudelt das Buch weiter mit interessanten Eindrücken und Entwicklungen. Sie vereinen sich mit Sehnsüchten nach den Sternen, nach der Ferne, nach einem freien Leben ohne gesellschaftliche Zwänge. Es lädt selbst zum Träumen ein und ist dabei wunderbar geschrieben. Leider geht dieser Flair mit dem Ende verloren und der Leser wird sehr abrupt auf den Boden der Tatsachen geworfen. Dieser Wurf in die „Realität“ hätte nicht sein müssen. Dennoch ist dieses Buch absolut empfehlenswert, trotz seiner Länge, vor der sich niemand „fürchten“ muss.


    (Ein paar mehr Gedanken zu diesem Buch habe ich mir auf meinem Blog gemacht.)

  • Gernot1610

    ... mein letzter Eschbach.

  • Miss Aliana

    Ein absolutes Meisterwerk!!!!

  • Anna Dekker

    Reading 1200 pages in a language that you don’t often use is quite a challenge, but for the most part of this book it was worth it. The world building is amazing and the characters evolve and truly come alive.
    The reason why I have opted of 3 starts (actually 3,5) rather than 4 was that the last 250-ish pages seemed rather unnecessary to me. Once the big secret came out and the waiting was for the worst to happen, ad a reader I wanted to see whether the characters would come out of it ok. Instead, the author introduced several new characters, and brought back previous ones, retelling part of the story from their point of view.
    This made me lose patience with the book a bit, which is a shame because it is such a well-constructed, well written novel that I would have loved keeping it as one I will read again. As it is, I doubt I will.

  • Christoph R.

    Ein Planet in einer fernen Zukunft, auf dem die Menschen Flügel haben. Ein Paradies. Wäre da nicht die tödliche Gefahr aus dem Boden. Der Himmel ist immer bewölkt, weswegen niemand je die Sterne gesehen hat.
    Owen versucht das Unmögliche: den Himmel zu erreichen.
    So beginnt dieser großartige Roman, der eine Mischung aus Fantasy und Science Fiction ist. Mit etwa 1250 entwirft Eschbach eine ganze Welt, die wir im Laufe der Geschichte aus verschiedenen Perspektiven kennenlernen dürfen.
    Mir hat der Roman sehr gut gefallen! ⭐⭐⭐⭐⭐

  • Felix Pütsch

    Die Geschichte hat eine sehr interessante Prämisse. Menschen mit Flügeln leben in einer Welt die ähnlich der unseren ist, aber doch ganz anders. Wie kommen sie dahin, und wie geht es weiter? Das wird im Laufe der Geschichte erzählt, dazu unzählige Geschichten zwischen den einzelnen Charakteren. Das Thema fand ich interessant, und es regt zum Nachdenken an. Der Schreibstil hat mir allerdings nicht zugesagt. er wirkt hölzern, außer der Sachebene passiert da nicht viel. Das hat das Lesen manchmal etwas ermüdend gemacht.

  • Janna

    What?😍😍😳

  • Christian

    Auf Seite 400 abgebrochen