Himmelsfern (Himmelsfern, #1) by Jennifer Benkau


Himmelsfern (Himmelsfern, #1)
Title : Himmelsfern (Himmelsfern, #1)
Author :
Rating :
ISBN : 3839001439
ISBN-10 : 9783839001431
Language : German
Format Type : Hardcover
Number of Pages : 496
Publication : First published September 16, 2013

Noa verliebt sich. Doch ihr bleiben nur zwei Wochen. In zwei Wochen wird der Junge, den sie liebt, dem Menschsein den Rücken kehren, vielleicht für immer.
Hat ihre Liebe unter diesen Umständen überhaupt eine Chance? Wird der Schmerz am Ende nicht viel zu groß sein?
Doch Noa kennt das Spiel mit dem Feuer – ihre Leidenschaft ist der Tanz mit den brennenden Poi. Wird sie es schaffen, ihre Furcht zu bezwingen, so wie sie bei jedem Training, jedem Auftritt ihre Angst überwindet? Denn sie ist seine einzige Hoffnung...


Himmelsfern (Himmelsfern, #1) Reviews


  • Amélie

    Das war jetzt bereits das dritte Mal, dass ich dieses Buch gelesen habe und es wird bei jedem Reread immer besser. Ich finde den Schreibstil der Autorin unglaublich schön und zugleich sehr „leicht“. Die Charaktere (vor allem Marlon) liebe ich über alles, jeder einzelne hat seine Besonderheiten, selbst wenn er/sie nicht sehr oft während der Geschichte auftaucht. Das einzige, was mich ein kleines bisschen stört, ist, dass die Kapitel oft echt ziemlich lang waren (zum Teil 40 Seiten für 1 Kapitel) und ich dadurch nicht mal schnell „zwischendrin“ weiterlesen konnte, weil ich es nicht leiden kann, mitten im Kapitel das Buch zur Seite zu legen 🙄
    Ansonsten eine absolute Leseempfehlung von mir!

  • Jessy MelodyofBooks

    Meine Rezension zum Buch fidnet ihr unter:
    http://youtu.be/pQyiMhVolO8

  • Nadjab

    Klappentext
    Noa verliebt sich. Doch ihr bleiben nur zwei Wochen. In zwei Wochen wird der Junge, den sie liebt, dem Menschsein den Rücken kehren, vielleicht für immer.
    Hat ihre Liebe unter diesen Umständen überhaupt eine Chance? Wird der Schmerz am Ende nicht viel zu groß sein?
    Doch Noa kennt das Spiel mit dem Feuer - ihre Leidenschaft ist der Tanz mit den brennenden Poi. Wird sie es schaffen, ihre Furcht zu bezwingen, so wie sie bei jedem Training, jedem Auftritt ihre Angst überwindet? Denn sie ist seine einzige Hoffnung …

    Meine Meinung
    Das Buch erzählt aus der Sicht von Noa. Noa verliebt sich Hals über Kopf, was ihr komplettes Leben und ihren kompletten Sommer auf den Kopf stellt. Sie ist mutig, stur, entschlossen, aber auch ein wenig ängstlich, um nicht verletzt zu werden. Die Geschichte spielt mit beinahe zu vielen Geheimnisse, auch wenn die Auflösung dann durchaus interessant war. Aber dennoch hätte mich das lange Warten - wo der Schwerpunkt auf der sich entwickelnden Beziehung und den Charakteren lag - beinahe abgeschreckt. Doch die Auflösung und der Fantasy-Hintergrund, den ich bisher sehr selten gelesen habe, war durchaus interessant. Vielleicht hätten aber auch ein paar Seiten weniger der Geschichte etwas besser getan. Es gibt aber auch überraschende Wendungen und Entwicklungen. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen.

    Bewertung
    Eine gelungener Jugendliebesroman, der einen interessanten Hintergrund hat, mich aber wegen der vielen Geheimnisse zu Beginn leider etwas abgeschreckt hat und mich nur gut unterhalten konnte, daher gibt es nur
    3,5 von 5 Würmchen

  • Tina

    Ich fands leider zum Einschlafen langweilig :(

  • Marie

    Noa betritt eine U-Bahn und damit ändert sich alles in ihrem Leben.
    Die U-Bahn entgleist und nur dadurch, dass sich ein junger Mann auf sie stürzt überlebt sie überhapt. Noch seltsamer ist, dass der junge Mann aus dem Krankenhaus verschwindet. Noa möchte sich unbedingt bei ihrem Schutzengel bedanken und dabei wird sie von drei durchgeknallten Jugendlichen entführt.

    Das alles klingt so surreal, dass selbst Noa kaum mitkommt. Und es wird noch viel bunter.

    Ich will gar nicht zu viel erzählen, aber die Geschichte ist unglaublich gut. Die Charaktere sind ausgefeilt und vielschichtig. Keine Klischees, aber auch kein Kitsch.

    Unbedingt lesen!!!!!!

  • Dana

    Mir fällt es mir unheimlich schwer, irgendwas zu dem Inhalt zu sagen, ohne zu spoilern. Das Buch lebt quasi davon, dass man als Leser*in ebenso wenig weiß wie Noa, und gleichermaßen versucht, die Puzzleteile zusammenzusetzen. Dabei habe ich das Buch auch als sehr unvorhersehbar empfunden.
    Das Buch ist in erster Linie eine Liebesgeschichte mit kleinen Fantasyelementen und im Vordergrund stehen die Protagonist*innen. Wer spannende Kämpfe und epische Weltrettungsmissionen erwartet, ist hier falsch. Das Buch ist ruhig, allerdings von einer unterschwelligen Spannung untermalt, die an die Seiten fesselt. Und gleichzeitig ist die Geschichte auch außergewöhnlich, anders, als die meisten Geschichten dieses Genres, auch wegen ihrer Erzählweise.

    Und die Liebesgeschichte ist unglaublich schön, sie ist melancholisch, aber auch romantisch, ohne dass ich es als kitschig empfunden hätte. Am ehesten lässt sie sich vielleicht als bittersüß beschreiben. Gleichzeitig geht es darum, auch Imperfektion zu lieben, das eigene Leben nicht unbedingt dafür aufzugeben, darum, was Liebe verzeihen kann und was sie erreichen kann. Es geht um gemeinsames Lachen und darum, sich gegenseitig Stärke zu geben. Um Vertrauen, um Halt geben, und einfach um unheimlich viel.
    Gleichzeitig ist das Buch aber auch emotional und kann einen fertigmachen. Daneben ist der Schreibstil auch unheimlich angenehm, manchmal leicht poetisch, oft mit gelungener Wortwahl.

    Noa ist auch eine unheimlich sympathische Protagonistin. Sie hat einen ziemlich sarkastischen und zynischen Stil, mit dem sie die Geschehnisse kommentiert, was immer auch für Unterhaltung sorgt. Sie macht vielleicht nicht immer alles richtig, aber ich konnte ihre Handlungen immer nachvollziehen. Gleichzeitig wirkt sie lebendig, authentisch, wie eine echte Jugendliche. Sie ist oft stark, also innerlich stark, aber eben auch nicht immer, sie nimmt nicht einfach alles hin.
    Gleichzeitig ist sie auch individuell. Sie hat ein eher ungewöhnliches Hobby - Poi spielen - und auch sonst eigene Charaktereigenschaften. Überhaupt wirken alle Charaktere sehr authentisch und individuell. Und gerade die Interaktion zwischen Noa und ihrem alleinerziehenden Vater habe ich sehr gerne gelesen, zumal die beiden ihre Gefühle hinter Humor verstecken und trotzdem wissen, was der*die andere ausdrücken will.

    Ansonsten lässt sich vielleicht noch etwas zu der Kulisse sagen, die wie eine Metapher wirkt und für eine entsprechende Atmosphäre sorgt. Die Stadt wird als so grau, heruntergekommen und trostlos wie nur möglich beschrieben, und nicht zuletzt trägt Noa selbst den Nachnamen "Grau". Alles wirkt so banal alltäglich, unbedeutend, die Menschen hängen in ihren trostlosen Alltagen fest. Gerade auch Noas Nachbarschaft ist von Machtspielchen und Armut geprägt. Und obwohl Noa sich weigert, so zu werden wie die anderen Stadtbewohner*innen, merkt man auch, dass es ihr Zuhause ist, das sie kennt.

    Fazit: Sehr angenehmer Schreibstil und eine unterschwellige Spannung fesseln an die Seiten dieser außergewöhnlichen und bittersüßen Liebesgeschichte mit tiefgründigen, authentischen Charakteren und einer sarkastischen, individuellen und sehr sympathischen Protagonistin!

  • Booklunatic

    4 Sterne von mir.

    Was ich toll fand: Wie immer vor allem anderen die wundervolle Benkau'sche Sprache. Außerdem war der Auftakt des Buchs super, pure Gänsehaut. Sowie viele tolle Ideen, wie die der singenden Steine. Und Noa war ein interessanter Charakter. Das Ende war auch sehr schön.

    Aber, ich sage es ungern, das Buch hatte in der Mitte für mich einige Längen. Zudem haben sich die Funken zwischen Noa und Marlon nicht auf mich übertragen - ganz anders als bei Joy und Néel aus der "Dark"-Dilogie (wobei da auch schwer ranzureichen ist).

    Fazit: Kein Hyper-Highlight für mich, aber dank des Benkau'schen Schreibstils für mich dennoch ein Muss-Buch und absolut lesenswert.

  • Anka Räubertochter

    Bis zur Hälfte hin hat mir das Buch sehr gut gefallen. Dann jedoch erfährt man, was es mit Marlons Geheimnis auf sich hat. Für mich kam die Auflösung unerwartet und hat mich richtig aus der Bahn geworfen, weshalb sich das Buch dann auch in eine Richtung entwickelte, die mir nicht zusagen konnte. Der Epilog war dann allerdings so gut, dass ich mich schlussendlich doch dazu entschieden habe, dem Buch 3 Sterne zu geben.
    Fazit: Die Geschichte war ganz nett, mehr aber auch nicht.

  • Lilys.Buchwelt

    Mich hat lange kein Buch so sehr berührt wie dieses! Ich habe auch schon lange nicht mehr wg einem Buch so viel geweint! Aber es ist sooooo schön!

  • Lisa

    2,5

  • Seline

    Ich hab das Buch abgebrochen. Es war einfach nur langweilig und komisch. Die Geschichte hat mich nicht packen können und hat sich in eine Richtung entwickelt, die ich so gar nicht ansprechend fand.

  • Sarina

    "In diese Bahn zu steigen, hat mein Leben verändert. Diese winzige Entscheidung - einzusteigen oder nicht - hat mich in Stücke zerfetzt; ein Loch in meinem Inneren geflickt, von dem ich nicht wusste, dass es da war; mir Glück geschenkt und wieder entrissen; mich mit Wunden zurückgelassen und nichts als einer vagen Hoffnung, eines Tages Heilung zu erfahren. Den Abgrund zu überschreiten und der warnenden Stimme zu trotzen, war die beste Entscheidung meines Lebens.“ (S.10)

    Zum Buchinhalt

    Alles fängt mit einer geheimnisvollen Stimme an. Eine Stimme, die Noah davor warnt in die U-Bahn einzusteigen. Doch sie widersetzt sich der Warnung, tut die Stimme als Einbildung ab. Ein Fehler, denn plötzlich entgleist die U-Bahn. Noa sieht schon dem Tod in die Augen, als sich ein unbekannter Mann auf sie stürzt, sodass sie nur ein paar leichte Verletzungen erleidet während die anderen Fahrgäste nicht so glimpflich davon kommen. Wer war dieser Mann? Wollte er sie retten? Ist er vielleicht ihr Schutzengel? Diese Fragen lassen Noa fortan nicht mehr los…und so beschließt sie kurzerhand diesen Fremden wiederzufinden. Allerdings ahnt sie zu dem Zeitpunkt noch nicht, welchem düsteren Geheimnis sie auf die Spur kommen wird…

    Zum Schreibstil

    Ich bin von Jennifer Benkaus Schreibstil einfach nur begeistert. Sie versteht es eine so eindrucksvolle Atmosphäre und Stimmung in die Geschichte hineinzuarbeiten, sodass man gar nicht mehr aufhören möchte mit lesen. Auch die Gedanken und Gefühle ihrer Protagonisten beschreibt sie wunderbar treffend und sehr authentisch. Ich weiß nicht ob das bei ihren anderen Büchern auch so ist, da ich bisher noch kein anderes von ihr gelesen habe, aber wenn dem so ist kann ich absolut nachvollziehen, warum sie so viele Fans hat. Was mir auch gefallen hat, war die Einteilung der Kapitel. Das Buch besteht nämlich aus einzelnen Lektionen, die Noa schrittweise lernen wird.

    Meine Meinung

    Mir ist es wirklich sehr schwer gefallen diese Rezension zu schreiben bzw. die richtigen Worte zu finden, die diesem Buch gerecht werden. Bereits seit Monaten habe ich mich auf „Himmelsfern“ gefreut, da es eine der Neuerscheinungen ist, die ich dieses Jahr unbedingt lesen wollte. Allein das Cover ist schon ein Kaufgrund, da es einfach wunderschön gestaltet ist, aber auch der Klappentext hat mich schnell neugierig gemacht, obwohl ich mir dahinter nicht allzu viel vorstellen konnte. Das ist jedoch kein Minuspunkt, im Gegenteil! So konnte ich ohne große Erwartungen an das Buch herangehen und mich überraschen lassen :)

    Den einzigen Gedanke, den ich hatte, war, dass ganz bestimmt Engel darin vorkommen werden (Feder auf dem Cover = Engel), was jedoch nicht so ist. In „Himmelsfern“ spielen ganz andere Wesen eine Rolle, denen ich bisher kaum Beachtung geschenkt habe. Mehr möchte ich gar nicht verraten, da sonst der gewünschte Überraschungseffekt, der diesem Buch das gewisse Etwas verleiht, verloren geht.

    Die Geschichte beginnt gleich mit einem äußerst mysteriösen Ereignis, das für eine geheimnisvolle Grundstimmung sorgt und sehr viele Fragen bei mir aufkommen ließ. Was war das für eine Stimme, die Noa davor gewarnt hat in die U-Bahn zu steigen? Wer ist der blonde Typ, der ihr das Leben gerettet und danach spurlos aus dem Krankenhaus verschwunden ist? usw. Fragen über Fragen, auf die man keine Antwort findet. Stattdessen tappt man lange Zeit im Dunkeln, rätselt mit, sucht nach Hinweisen, geht diese oder jene Möglichkeit durch, versucht das Geheimnis selbst zu lösen.

    Verstärkt wird dieser Drang zusätzlich dadurch, dass ab und zu ein paar Details preisgegeben werden, auf die man sich, auch wenn man es möchte, keinen Reim machen kann. Darüber hinaus schafft es Frau Benkau eine solche düstere und gleichzeitig einnehmende Atmosphäre hervorzurufen, die ich noch nie bei einem Buch gespürt habe und ein Unterbrechen des Lesens kaum möglich macht. Bald schon war meine Neugier fast nicht mehr auszuhalten. Ich wollte wie Noa einfach nur die Wahrheit wissen.

    Als ich dann endlich erfuhr, was es mit den geheimnisvollen „Fremden“ auf sich hat, war ich für einen Moment echt sprachlos. Nicht vor Entsetzen, sondern Bewunderung. Die Idee an sich ist mal etwas ganz anderes: frisch, unverbraucht und umso spannender. Aus diesem Grund habe ich sie liebend gern verfolgt und begierig jedes Fetzelchen Information in mich aufgesogen

    Noa ist ein starkes, mutiges Mädchen, das in ihrer Vergangenheit bereits mit einem sehr unschönen Erlebnis konfrontiert wurde, für das sie sich obendrein noch eine Mitschuld gibt. Dieser Gedanke hätte mich längst fertig gemacht, doch sie lässt sich davon nicht unterkriegen, egal wie aussichtlos ihre Lage manchmal sein mag. Sie hat ihr Lächeln und ihren witzigen, ja auch ein wenig sarkastischen Humor behalten.

    "Mist! Ich sollte nicht erröten, weil mein ehemaliger Entführer mir heimlich und unbemerkt folgte. Ich sollte eigentlich in Tränen ausbrechen oder in Panik geraten und wegrennen. Ich sollte die Polizei rufen. Stattdessen wurde mir warm im Bauch. Prächtig." [S.149]

    Was ich auch sehr an ihr mochte, manchmal aber auch etwas nervig fand, war ihre sture Art allen Dingen auf den Grund gehen zu wollen. Ich glaube „Aufgeben“ kommt in ihrem Wortschatz nicht vor^^ Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann hält sie so lange daran fest bis sie die Antwort gefunden hat. Selbst wenn sie dafür ein Risiko eingehen muss. Sie spielt mit dem Feuer, ganz gleich ob sie sich dabei Verbrennungen zufügt.Während der gesamten Geschichte macht sie eine eindrucksvolle Entwicklung durch, die sie erkennen lässt was es bedeutet zu lieben und loszulassen

    Marlon, der Junge in den sich Noah verliebt, lernt man erst mit der Zeit so richtig kennen. Zu Beginn wusste ich nicht auf welcher Seite er steht und ob man ihm wirklich trauen kann. Irgendwie hat er mich aber auch fasziniert, da er etwas zu verbergen schien. Im Verlauf wurde er mir immer sympathischer und ich fing an seine warmherzige Art zu mögen.

    Die Liebesgeschichte war für mich persönlich das Highlight der ganzen Geschichte. Ich war von Anfang an richtig begeistert welche Tiefe die Gefühle, die Noa und Marlon füreinander hegen, bereits angenommen haben, obwohl von außen wenig auf gegenseitige Zuneigung hingedeutet hat. Trotzdem hat man gespürt, dass eine Verbindungen zwischen ihnen besteht. Natürlich gibt es nicht nur emotionale Szenen, sondern auch welche, die gefährlicher und actionreicher sind, die einem Herzklopfen bereiten und eine Gänsehaut einjagen.

    Das Ende war einfach nur genial und hat der ganzen Geschichte einen wunderschönen Abschluss bereitet.

    Mein Fazit

    „Himmelsfern“ von Jennifer Benkau ist ein Buch, das von der ersten bis zur letzten Seiten voller Emotionen und mysteriöser Gegebenheiten steckt, die sich dem Leser nur nach und nach dem erschließen. Man tappt lange Zeit im Dunkeln und weiß nicht wer Freund oder Feind ist, was die Spannung ungemein ankurbelt. Ich war regelrecht an die Geschichte gefesselt und konnte sie, wenn dann nur für kurze Zeit, unterbrechen. Dazu noch eine tolle, authentische Liebesgeschichte, die mit ganz viel Gefühl und Tiefgründigkeit überzeugt, sowie über ein paar unnötige Längen hinwegtröstet.

    Alles in allem ein wunderschönes, geheimnisvolles, aber auch etwas düsteres Leseerlebnis und ganz gewiss nicht mein letztes Buch von dieser Autorin :)

  • BecciBookaholic

    Inhalt
    Noa spielt gerne mit dem Feuer. Ihre Leidenschaft ist der Tanz mit den brennenden Poi. Jedes Training und jeder Auftritt stellen ein enormes Risiko dar und die Angst scheint stets mitzuschwingen. Doch wenn sie sich einmal überwindet und sich ganz den Flammen überlässt, verschwindet die Welt um sie herum und sie wird eins mit dem Feuer. So ähnlich fühlen sich für Noa auch die Begegnungen mit Marlon an. Sie kennt das Risiko und sie weiß, dass ihnen nicht viel Zeit bleibt, dennoch lässt sie sich mit all ihrer Liebe auf ihn ein. In wenigen Wochen wird er sich verändern, er wird vergessen. Er wird sie vergessen! Oder ist Noa Marlons letzte Chance?

    Meinung
    Ich war schnell sehr neugierig auf dieses Buch. Jennifer Benkau ist einfach eine geniale Autorin und so musste ich dieses Werk natürlich lesen. Ein glücklicher Umstand, hat es mir sogar ermöglicht es vorab zu lesen.

    Der Schreibstil ist ungewohnt anders. Ich ziehe nicht gerne Vergleiche zu anderen Büchern, da es aber hier um die selbe Autorin geht und es mir förmlich ins Auge gesprungen ist, muss ich es erwähnen. Hätte auf dem Buchdeckel nicht der Name „Jennifer Benkau“ gestanden, wäre ich jede Wette eingegangen, dass es nicht von ihr stammt. Der Schreibstil ist völlig untypisch für sie. Am Anfang hat mich das erschreckt, mittlerweile sehe ich das eher positiv. Denn was für ein Genie muss man sein, den Schreibstil so zu verändern, dass er derart konform mit der Geschichte geht? Sie schreibt hier sehr jugendlich, beinahe ein wenig kindlich mit einigen Kraftausdrücken. Es wirkt alles sehr einfach gehalten, dennoch mysteriös und geheimnisvoll oder gerade deshalb? Nachdem ich mich daran gewöhnt hatte, fand ich es, wie gesagt, sehr passend und es ließ sich flüssig lesen.

    Die Geschichte ist seltsam. Die erste Hälfte fand ich grandios. Es war sehr geheimnisvoll und man wurde die ganze Zeit über im Dunkeln über Marlons Daseinsform gelassen. Ab und zu hat man einen unfertigen Brocken hingeworfen bekommen, der ein paar wenige Details preisgab, den Rest konnte man sich dazu dichten oder warten. Auch wenn der Handlungsverlauf im Grunde nicht spannend war, erzeugte diese mysteriöse Stimmung eine kribbelige Gänsehaut und eine vorerst unterschwellige Neugier nagte sich nach draußen. Bald schon war ich an dem Punkt angelangt, dass ich einfach nur noch die Wahrheit wissen wollte, was absolut mit den Gedanken der Protagonistin übereinstimmte. Als ich dann endlich erfuhr, was es mit dem geheimnisvollen „Fremden“ auf sich hat, war ich enttäuscht und empfand es als seltsam. Ich habe schon die ganze Zeit in die richtige Richtung gedacht und dennoch war es schließlich ernüchternd. Ab dann begannen einige Passagen, die sich sehr in die Länge gezogen haben und somit den Lesefluss ein wenig störten. Es gab die gesamte Zeit über einige unnötige Passagen, bei denen ich bis jetzt noch keinen Sinn sehe. Allerdings ist das reine Geschmackssache. Die Idee an sich ist schon originell, erinnert mich jedoch an eine andere Geschichte, die ich sehr mochte. Für mich persönlich war die ganze Entwicklung etwa nach der Hälfte einfach seltsam. Hinzu kommt, dass mir bis zum Schluss eine bestimmte Sache einfach nicht schlüssig erschien. Es wollte sich nicht in die Geschichte einfügen und war befremdlich, aber ich möchte nicht zuviel verraten, also lest es selbst. Absolut positiv zu erwähnen ist die Grundstimmung. Ein wenig düster und die Ausweglosigkeit ist ein ständiger Begleiter. Trotz allem leuchtet das helle Licht einer jungen Liebe. Ich war von Anfang an angetan von den vielen Gefühlen, ob positiv oder negativ, sie waren immer authentisch. Es beginnt alles so zögerlich und schroff, dennoch spürt man von Anfang an diese besondere Verbindung. Die Liebesgeschichte war für mich das Highlight des ganzen Buches. Frau Benkau versteht es einfach auch, die Gedanken und Gefühle der Liebenden wunderbar treffend zu beschreiben und ihnen einen besonderen Zauber zu verleihen. Ein wenig hat mich die knisternde Stimmung zwischen Noa und Marlon über die Längen hinweggetröstet.
    Das Ende muss ich gesondert erwähnen, denn es war genial und wundervoll. Dieses wahnsinnig emotionale und tolle Ende tröstet ebenfalls über so manche Langatmigkeit hinweg und lässt mich zufrieden zurück. An dieser Stelle hat die Autorin mal wieder ihr Händchen für das perfekte Ende gezeigt.

    Die Personen mochte ich fast von Anfang an. Noa ist ein intelligentes, starkes Mädchen mit einer unschönen Vergangenheit. Sie musste früh erfahren, was es bedeutet ohne Mutter aufzuwachsen, nicht weil sie keine hatte, sondern weil besonders tragische Umstände eine normale Mutter – Tochter – Beziehung nicht möglich machten. Sie lernte also zeitig verantwortungsbewusst zu handeln. Ihr Vater lässt ihr dabei, bis dato, auch viel Freiraum. Sie ist zielbewusst, risikofreudig und immer auf der Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit. Ich mochte ihre sture Art den Dingen auf den Grund zu gehen. Jede Widerrede führte bei ihr ins Leere. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, wurde es auch so, wie sie es wollte. Sie wirkt stets überzeugend und hat immer einen frechen Spruch oder schlagende Argumente in petto. Sie ist sehr loyal und kippt in schwierigen Situationen nicht gleich. Selbst die ständige Ausweglosigkeit lässt sie nicht verzagen. Andere Menschen würden daran kaputt gehen, doch Noa, die das Risiko liebt, geht bewundernswert mit der Situation um. Die Hoffnung stirbt schließlich zuletzt.

    Marlon’s Einstieg in die Geschichte ist ein wenig typisch. Der geheimnisvolle Typ erweckt sofort das Interesse des Mädchens. Er scheint perfekt zu sein, doch beim näheren Hinsehen ist das absolut nicht der Fall. Eigentlich will er nicht, dass sie ihm zu Nahe kommt und umgekehrt und dennoch lässt es die magische Anziehungskraft nicht zu, sich voneinander fernzuhalten. So langweilig beziehungsweise ausgeschöpft sich das jetzt anhören mag, hier hat mich die Neugier mit einer Geschwindigkeit überrannt, dass es mir einfach egal wurde. Es ist schlicht und ergreifend schön und Marlon nach kurzen Startschwierigkeiten recht liebenswert. Er hat einen unbändigen Beschützerinstinkt, eine starke Fassade, die er nahezu die ganze Zeit aufrecht erhält und trotzdem schlummert da ein Kern, auf den es sich lohnt zu schauen. Er betrachtet Noa auf eine Weise, die purer Faszination gleichkommt, dabei ist er eigentlich das Phänomen. Seine warmherzige Art, die er hinter einer tosenden Wand von Wut verbirgt ist durchaus interessant. Allerdings war der Umgang mit seinem Bruder in meinen Augen anfangs einfach nur nervig. Später werden diese Handlungsweisen aber recht gut erklärt.

    FAZIT
    Himmelsfern von Jennifer Benkau ist ein Buch, was sich schwer beschreiben lässt. Es vereint viele Emotionen und zeigt eine fremde, für mich recht seltsame Begebenheit. Eine tolle, authentische Liebesgeschichte mit ein paar Längen im Handlungsverlauf, lässt mich trotzdem zufrieden zurück. Die Autorin ist einfach grandios und dieses Buch eine sehr gute Unterhaltung.

  • Stefanie Hasse hisandherbooks.de

    Zitat:
    „All seine kryptischen Andeutungen, seine Versprechungen, mir eine Erklärung zu liefern, um mich dann ratloser zurückzulassen als zuvor – all das sollte mir in höchstem Maße auf die Nerven gehen. Fakt war allerdings, dass ich das Rätselraten in gewisser Weise genoss, damit hatte Marlon recht gehabt. In meiner Fantasie trudelten die absurdesten Ideen durcheinander. Vampire, Engel, Aliens… all diese Spinnereien schlängelten sich in einer kribbelnden Spirale meine Wirbelsäule hoch und runter.“
    (S. 174)

    Inhalt:
    Noas Leben ist abgesehen von ihrem Hobby, dem Tanz mit dem brennenden Poi, eigentlich ganz normal. An diesem einen Tag, als sie die U-Bahn betreten will, hört sie eine Stimme, die sie vor dem Einsteigen warnt. Sie hadert kurz mit sich, sieht, wie andere Umkehren und flüchten. Noa steigt trotz aller Vorwarnungen ein.
    Die U-Bahn entgleist. Es gibt einen Toten. Noa hatte Glück, dass dieser blonde Mann auf sie gefallen ist.
    Kann es sein, dass er ein Schutzengel ist? Im Krankenhaus ist der Blonde plötzlich verschwunden.
    Nach ihrer Entlassung beginnt Noa zu forschen – mit Erfolg. Als sie den mysteriösen Retter aufsuchen will, wird sie gekidnappt und ihr Leben soll sich für immer verändern.

    Meinung:
    Ein neues Buch von Jennifer Benkau und eine düstere wie mysteriöse Inhaltsangabe… Klar war dies ein absolutes Must-Read für mich! Und so stürzte ich mich in das außen so rosafarbene und unter dem Schutzumschlag so düster-schwarze Buch.

    Das Intro zeigt eine kurze Szene über eine wichtige Entscheidung, eine lebensverändernde Entscheidung, und schürt sofort das Bedürfnis, mehr zu erfahren.

    In dem darauffolgenden Einstieg in die Geschichte, der 1. Lektion, wie Frau Benkau ihre Kapitel in diesem Buch nennt, lernte ich die Protagonistin Noa kennen und begleitete sie bei eben jenem wichtigen Ereignis: einem U-Bahn-Unglück.
    Ein Unglück, das für sie hätte vermieden werden können, hätte sie dieser Stimme in ihrem Kopf mehr Beachtung geschenkt.
    Beim Entgleisen der U-Bahn fiel ein Mann auf Noa, der ihr vielleicht das Leben gerettet hat. In seinem Rücken steckte ein Plastikteil – im Krankenhaus ist ihr mysteriöser Retter aber verschwunden.

    Der Suche nach ihm hat sie es zu verdanken, dass sie – unter den schlimmsten Umständen – auf Marlon trifft. Und diese Begegnung entwickelt sich ganz anders, als man im ersten Moment annehmen sollte.

    Noa hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen. Sie erzählt ihre Lebensgeschichte in der Ich-Perspektive in Vergangenheit. Die bereits erwähnten „Lektionen“ führen durch eine ganze Spanne ihres Lebens, von zahlreichen Hochs und Tiefs geprägt.
    Noa selbst ist bodenständig und „normal“, lebt mit ihrem Vater allein, nachdem die Mutter die Familie nach einer tragischen Begebenheit verlassen hat. Noa liebt das Spiel mit dem Feuer. Ihr Hobby, der Tanz mit dem Poi, ist alles andere als normal. Durch ihn hat Noa aber ihre Lebensweisheit gewonnen: Wer sich einmal verbrannt hat, muss schnell wieder weitermachen. Das Spiel mit dem Feuer wird von der Autorin oftmals in Verbindung mit anderen Gefahren verwendet.

    Mit Noa hat Jennifer Benkau einen mehr als tiefgründigen Charakter erschaffen. Vielschichtigkeit ist gar kein Ausdruck mehr. Schon recht früh lernt der Leser zahlreiche Facetten an ihr kennen, wie ihr außergewöhnliches Hobby, ihre (freundschaftlichen) Beziehungen, ihre empfindsame Art, ihren toten Bruder und die Beziehung zu ihrer Mutter.
    Dies führte dazu, dass ich schon ein immens großes Bild von ihr hatte, als sie auf Marlon traf, der dann ihr gesamtes Leben umkrempelte und alles andere wieder in den Schatten zwang. So entstand und entwickelte sich eine zweite Noa, die nur kurzfristig Bezug zu ihrem alten Leben nimmt. Denn ein gewisses Geheimnis ist nur für sie bestimmt und muss gehütet werden – egal mit welchen Konsequenzen.

    Über Marlon selbst will ich nicht allzu viel verraten. Er hat mir als „Typ“ sehr gut gefallen, war ebenfalls gut ausgestaltet und seine Art mochte ich auf Anhieb. Seine düstere Seite, das mysteriöse an seinen Taten, machte mich fast verrückt. Er war so schwer zuzuordnen: Entführer, Retter, Stalker, allwissend, geheimnisvoll, auf der Flucht… Noa selbst war ebenso planlos wie ich, aber ihre Großmutter scheint klarer zu sehen, als manch einer vermuten mag.

    Lange hatte ich kein Buch mehr, in dem ich so lange Zeit nicht wusste, mit was ich es zu tun habe. Ich hatte Ideen, ja, aber genauso oft manipulierte mich Jennifer Benkau wieder und ich war mir niemals sicher. Ebenso mit der Frage, wer zu den Guten oder den Bösen gehört.

    Der Schreibstil der Autorin war gewohnt atmosphärisch und stimmungsvoll, für meinen Geschmack zeitweise aber zu ausschweifend und detailliert. So spürte ich des Öfteren kleine Längen, hatte das Gefühl, dass die Handlung durch Nebensächlichkeiten nicht vorankommt. Mit Noas Sprüchen kam ich ebenfalls nicht immer klar. Ihr Sarkasmus und ihre humorvolle Art wirkten auf mich teilweise zu gewollt.

    Als die Geschichte dann nach der Offenbarung an Fahrt gewonnen hat, fiel mir dies aber nicht mehr auf. Ich konnte kaum pausieren, fieberte mit Noa und Marlon, litt mit ihnen und gab mich nicht immer ganz jugendfreien Gefühlen hin. Somit konnte mich Jennifer Benkau bis zum Ende an ihr Buch fesseln und mit tiefen Emotionen zurücklassen.

    Urteil:
    Meine Erwartungen an „Himmelsfern“ waren sehr hoch. Jennifer Benkau lieferte mir eine Geschichte, die mich mitreißen und überraschen konnte. So lange hat mich kein Buch mehr auf die Offenbarung des „Geheimnisses“ warten lassen. Die stimmungsvolle, düster bis melancholische Atmosphäre des Buches reißt den Leser mit und lässt über die kleinere Längen hinwegsehen. Bis zum Ende fieberte ich mit der Protagonistin Noa, ehe ich „Himmelsfern“ mit jeder Menge durchlebter Gefühle zuklappen konnte. Himmlische 4 Bücher für Noa und Marlon.

    Ein Muss für Fans großer Geheimnisse, die überrascht und mitgerissen werden wollen. Wer die Atmosphäre in Jennifer Benkaus Büchern mag, sollte sofort zugreifen und mit Noa auf die Suche nach dem Geheimnis um den mysteriösen Marlon gehen.

    ©his-and-her-books.blogspot.de

  • em

    4.5 ✨

    „Er hätte lügen können. So leicht hätte er mir eine glaubwürdige Geschichte erzählen können, mit der ich mich zufriedengegeben hätte. Aber er hatte nicht gelogen, sondern mir die Wahrheit gesagt. Zögernd, ja. Vor Unsicherheit stockend. Aber ohne eine Lüge. Bedingungslos ehrlich.“

    Ich habe eigentlich nichts an dieser Geschichte auszusetzen.
    Noa und Marlon waren u n g l a u b l i c h, genau wie ihre Geschichte. Wie sie miteinander umgehen war einfach nur vorbildlich und wie mystisch alles seit Beginn war, habe ich unglaublich genossen!
    Jennifer Benkau ist eine absolute Künstlerin, sie reiht Worte aneinander wie niemand anderes und kreiert Zitate, die Filme verdient hätten🫶🏼

    Auch die kleinen Fantasyaspekte fand ich toll, genauso aber die Ernsthaftigkeit und die reale Seite der Story.

    Für mich kam das Ende dann relativ schnell, aber trotzdem bin ich total positiv überrascht von Himmelsfern und werde es auf jeden Fall wieder lesen!

  • Anna

    Es ist schwierig für mich, meine Empfindungen zu diesem Buch in Worte zu fassen.
    Schon an Anfang hatte ich hohe Erwartungen aufgrund des viel versprechenden Prologs.
    Lange Zeit war man als Leser völlig ahnungslos und wusste genauso wenig wie die Protagonistin. In dieser Phase war es anfangs etwas langweilig, aber bald wollte man unbedingt wissen, was hinter dieser ganzen Mystik steckte.
    Als man es dann erfuhr, war es furchtbar. Man war geschockt, berührt und wusste nicht weiter.
    Doch die Handlung ging natürlich noch weiter. Es wurde spannend, gefährlich und vor allem sehr sehr tragisch.
    Es geschah etwas sehr trauriges und darauf folgte weiteres sehr trauriges - anders kann ich es nicht sagen.
    Und gegen Ende war es dann noch viel viel trauriger und die Tränen flossen nur so in Strömen. Es hätte viel schlimmer enden können, aber die Autorin hat es geschafft, einen trotz ihrem gewählten Ende einfach mit ihren Worten völlig zu Tränen zu rühren. Das Ende war gut, obwohl es so traurig war.
    Es war wirklich wunderschön geschrieben. Wen dieses Buch kalt lässt, dem kann man auch nicht mehr helfen.
    Danke für diese wunderschöne traurige Liebesgeschichte.

  • Leselurch

    *Worum geht's?*
    Noa Grau führt gemeinsam mit ihrem Vater ein ganz normales Leben - bis sich nach einer schrecklichen U-Bahn-Katastrophe alles ändert. Plötzlich geschehen merkwürdige Dinge in Noas Leben. Ihr mysteriöser Retter flüchtet aus dem Krankenhaus, seltsame Gestalten treiben sich in ihrer Nähe herum und Noa verliebt sich. Ausgerechnet in einen Jungen, der in zwei Wochen dem Menschsein den Rücken kehren wird. Hat so eine Liebe überhaupt eine Chance? Einen Sinn?

    *Meine Meinung:*
    Mit "Dark Canopy" und "Dark Destiny" hat sich Jennifer Benkau in der Buchszene Rang und Namen gemacht. Nun legt die Autorin mit "Himmelsfern" nach, einem Roman, der zwar in eine ganz andere Richtung geht, aber nicht weniger überzeugend ist. Die Geschichte von Noa Grau spielt in der heutigen Zeit in einer unbekannten Stadt Deutschlands und erzählt von ihrem relativ normalen und unspektakulären Leben - bis es nach einer U-Bahn-Katastrophe plötzlich in eine völlig unerwartete Wendung nimmt...

    "Himmelsfern" ist in typischer Benkau-Manier sowohl stilistisch als auch inhaltlich besonders. Die gesamte Geschichte mitsamt ihren vielschichtigen Handlungssträngen ist geschickt konstruiert und komplex ausgearbeitet. Man kann nie einschätzen, was auf den nächsten Seiten auf einen warten wird oder welche Geheimnisse gelüftet werden. Bloß die Kapitelüberschriften - oder eher die "Lektionen", wie Jennifer Benkau sie passenderweise genannt hat - geben Hinweise darauf, was die Charaktere auf den folgenden Seiten lernen müssen. Langweilig wird es hier nie, auch wenn die Geschichte ein wenig zu lange bis zur großen Enthüllung braucht, die wiederum alles verändern wird. "Himmelsfern" ist kein absolutes Spannungsbündel, trotzdem hat es durch den Wechsel zwischen ruhigen und rasenden Tönen den Titel Pageturner absolut verdient.

    Noa Grau ist nicht wie andere Protagonistinnen. Sie ist zurückhaltend, aber kein scheues Naivchen. Sie ist weder allseits beliebt, noch ist sie eine Außenseiterin. Kurzum: Noa ist eine ganz normale junge Frau. Abgesehen von ihrem außergewöhnlichen Hobby, dem gefährlichen Spiel mit den Feuer-Poi, ist Noa ebenso unauffällig, wie es ihr Nachname vermuten lässt. Sie ist wie ein Mädchen, das ganz zufällig im Haus nebenan wohnt oder mit einem in die gleiche Klasse geht - und genau das macht es so einfach, sich mit ihr zu identifizieren. Durch ihren seltsamen, trockenen Humor, ihren immerwährenden Hunger und ihre herrlich erfrischende Art, die gerade durch ihre Gewöhnlichkeit aus der Masse heraussticht, wächst einem Noa sofort ans Herz.

    Im Laufe der Handlung vollzieht Noa allerdings eine beachtliche Entwicklung. Die Noa, die man am Anfang kennenlernen darf, hat kaum noch etwas mit der Noa gemein, die man nach der letzten Seite zwischen den Buchdeckeln zurücklassen muss. Die plötzlichen Veränderungen in ihrem Leben ziehen nicht ohne weiteres an ihr vorbei. Sie hinterlassen gravierende Spuren, die Noa reifer und erwachsener werden lassen. Was sich nun nach einer typischen Jugendbuch-Entwicklung anhört, ist ausnahmsweise nicht "Noa-normal". Man erlebt mit Noa ihr Leben, das mit jeder Seite mehr an Normalität verliert und doch seine Ehrlichkeit niemals verliert, und nimmt etwas für sich selbst daraus mit.

    Die Nebencharaktere in "Himmelsfern" als eben solche zu bezeichnen, tut mir schon beinahe in der Seele weh! Denn Jennifer Benkau hat mit ihnen kleine Perlen geschaffen, von denen man nicht genug bekommen kann. Sie sind so individuell und einzigartig, so authentisch und lebendig, dass man sie durch die Seiten greifen, gar ihren Herzschlag spüren kann. Jeder von ihnen, selbst die Gegenspieler, überzeugen mit ihren facettenreichen Persönlichkeiten. Am liebsten würde man ganze Bücher über ihre eigenen Geschichten lesen! Diesem Wunsch kommt Jennifer Benkau in dem Prequel "Himmelsnah", das von Corbin und Anna erzählt, sogar nach.

    "Himmelsfern" ist eines jener Bücher, das vor allem von seiner dichten Atmosphäre lebt. Um die gesamte Geschichte schwebt ein dicker Nebel, der alles farblos, trist und distanziert wirken lässt. Er lässt eine Melancholie entstehen, die einem auf bittersüße Weise direkt ins Herz geht. Erst durch die Charaktere und ihre Emotionen gewinnt die Geschichte an Farben; Farben, die sich mit jedem Ereignis intensivieren und innerhalb eines Herzschlags wieder verloren gehen können. Mich hat "Himmelsfern" mit seiner stimmungsvollen Atmosphäre absolut gefesselt und emotional mitgerissen: Mal habe ich himmelhoch jauchzend an den Seiten geklebt, dann war ich wieder zu Tode betrübt.

    *Cover:*
    Zauberhaft! Das blasse Rosa, was mir natürlich sehr gut gefällt, ist weder zu aufdringlich noch zu "girly". Die Feder mit den wunderschönen Verzierungen ist ein echtes Highlight und passt perfekt zum Roman, auch wenn sie einige Geheimnisse birgt...

    *Fazit:*
    Mit "Himmelsfern" hat Jennifer Benkau wieder einmal einen wundervollen Roman geschrieben, der mit einer geschickt gestrickten Handlung, vielschichtigen Charakteren und einer dichten Atmosphäre für melancholische Lesestunden sorgt. Ewig schon habe ich kein Buch mehr gelesen, das mich so lange - sogar ein wenig zu lange - über das zwischen den Buchdeckeln verborgene Geheimnis rätseln lassen hat. Die Geschichte hat mich absolut gepackt und emotional mitgerissen. Ich habe "Himmelsfern" nicht gelesen, ich habe es erlebt! Trotz meiner Begeisterung kann ich "Himmelsfern" nicht bedingungslos weiterempfehlen. Wer ruhigere Töne in einer Geschichte schnell als langatmig empfindet, wird sich in diesem Roman nicht rundum wohl fühlen. Für "Himmelsfern" vergebe ich schwache 5 Sterne.

  • big_book_love 232

    3,5🌟
    Es hat länger gedauert in die Geschichte einzutauchen doch ab der Hälfte würde es dann besser. Der Schreibstil war ganz gut, für mich ging das wirkliche Geschehen einfach zu spät los. Ansonsten eine schöne Liebesgeschichte ohne Kitsch, der man eine Chance geben sollte.

  • Lisa

    Um es gleich hinter mich zu bringen und damit ihr wisst, was in dieser Rezension auf euch zukommt, sage ich es jetzt einfach mal ganz kurz: die erste Hälfte von HIMMELSFERN fand ich (bis auf den Start) furchtbar langweilig, die zweite Hälfte hat mir allerdings sehr gut gefallen.

    Die ersten Seiten von HIMMELSFERN fand ich richtig gut gelungen und so spannend, dass ich nicht anders konnte als weiterzulesen und mich zu fragen, was genau da vor sich geht. Es beginnt mit einem Unfall in der U-Bahn, der einige Fragen aufwirft und bei dem einige Sachen passieren, die man sich nicht wirklich erklären kann, schon gar nicht Noa, die Protagonisitin. Ich klebte förmlich an den Seiten und wollte die Ursachen erfahren. Doch nach dem so rasanten Start machte sich bald Ernüchterung und Langeweile bei mir breit. Für mich plätscherte die Geschichte so dahin und konnte mich leider nicht mitreißen. Es passiert schon einiges, aber da ich das Verhalten von Noa stellenweise einfach nicht nachvollziehbar fand und ihr Gefühlsleben mich zum Kopfschütteln gebracht hat, konnte ich mich einfach nicht mitziehen lassen.

    Es geht in dieser ersten Hälfte darum, wie Noa und Marlon sich besser kennenlernen und näher kommen. Da ich schon den Beginn dieser Beziehung, bzw. die erste Begegnung und das erste Aufkommen von Gefühlen auf Noas Seite echt verquer fand, konnte mich auch der Rest nicht vollkommen begeistern. Ich an Noas Stelle hätte vermutlich nichts mehr mit Marlon & Co. zu tun haben wollen, aber sie sieht das etwas anders und so nimmt die Geschichte ihren Lauf. Ich muss zugeben, zwischenzeitlich war ich so weit, dass ich das Buch unterbrechen wollte, weil es einfach nicht vorwärts ging, was den Knackpunkt der Geschichte angeht. Ich hatte ja schon so meine Vermutungen, denn die Hinweise sind nicht knapp und unauffällig gesät , aber es kam einfach nichts, was endlich mal ein paar neue Wendungen hineingebracht hätte. Ich hatte das Buch schon fast wieder ins Regal gelegt, da kam ENDLICH(!) die große Enthüllung. Nach ca. 230 Seiten. Auch wenn es mich nicht groß überrascht hat und die Art der Enthüllung mich etwas verwirrte, war ich doch wieder milde gestimmt und habe das Buch weitergelesen.

    Die zweite Hälfte war dann ab einem bestimmten Punkt auch wirklich wieder so spannend, dass ich das Buch dann kaum noch aus der Hand legen konnte. Das Ende war dann wieder etwas anders, als man es so gewohnt ist, aber das fand ich eigentlich ganz gut.

    Noa war mir als Protagonistin ganz sympathisch. Bis auf ihr Hobby, das Poi-Spielen ist sie eigentlich ein ziemlich "durchschnittlicher" Mensch, der aber das Herz auf dem rechten Fleck hat und eine innerliche Stärke hat, die ihr selbst gar nicht so bewusst ist. Ich mochte sie sehr gerne, auch wenn wir in gewissen Dingen doch andere Ansichten haben. Was ich besonders schön und interessant fand war ihre Beziehung zu ihrem Vater, die mich des Öfteren auch zum Lachen gebracht hat.

    Marlon fand ich als Charakter sehr interessant (auch wenn ich den Namen leider gar nicht leiden kann). Er ist nicht der typische hübsche Protagonist (er hat bspw. zu große Füße), was ich sehr erfrischend fand. Er ist ein sehr geheimnisvoller Typ Mensch, aber nicht auf diese "ich-glitzere-und-bin-gefährlich-für-dich"-Art, wie es sie leider viel zu häufig gibt. Ebenso wie Noa hat er auch mich fasziniert und vor einige Rätsel gestellt, die ich sehr gerne ergründet habe. Seine "Weggefährten" fand ich ebenso interessant, obwohl sie mich manchmal auch zur Weißglut bringen konnten. Das gehört zu einem guten Buch aber dazu.

    Einige Charaktere sind meiner Meinung nach etwas zu blass geblieben und ich hätte gerne mehr über sie erfahren. Ebenso hätte ich mir zu einigen Handlungssträngen mehr Informationen und Hintergrundwissen gewünscht, was meiner Meinung nach an manchen Stellen zu kurz kam. Ich möchte nicht zu viel über die einzelnen Personen und Handlungen erzählen, denn ich finde, das muss man sich in diesem Buch alles selbst erarbeiten. Man muss für sich selbst entscheiden, wer gut und wer böse ist, denn das ist nicht immer ganz so einfach. Außerdem würde euch das einen Hinweis auf das Mysterium um Marlon geben und das wäre ja blöd, denn dann ist die Überraschung weg ;) .

    Die Idee hinter der Geschichte hat mir gut gefallen, aber viel besser noch fand ich die anderen kleinen und großen "fantastischen" Ideen, die die Autorin in das Buch eingebaut hat. Ich hatte Spaß dabei diesen Teil von Marlons "Welt" kennen zu lernen und mich von den Dingen überraschen zu lassen.

    Die Atmosphäre des Buches würde ich wohl als "bedrückt" bezeichnen. Es schien mir fast so, als würde über allem eine dicke Regenwolke hängen und dass man jeden Moment mit deren Ausbruch rechnen muss. In anderen Büchern hätte mich das wohl gestört, aber zu Noas und Marlons Geschichte hat es einfach gepasst. Das Buch ist nachdenklich, melancholisch aber auch romantisch. Es ist eine ganz ungewöhnliche Mischung, die HIMMELSFERN zu einem ganz eigenen Lesevergnügen machen.

    Insgesamt bekommt HIMMELSFERN allerdings "nur" 3 Pancakes von mir, da die erste Hälfte mir einfach zu langatmig war. Eine Leseempfehlung bekommt das Buch dennoch von mir :) !

  • Julia

    Als Himmelsfern in meinem Briefkasten landete hab ich wirklich alles stehen und liegen gelassen und ungeachtet dem Buch, welches ich eigentlich gerade las, mit diesem hier angefangen. Ich hatte wirklich große Hoffnungen in dieses Buch gesetzt, da Jennifers Bücher Dark Canopy und Dark Destiny zu meinen Favoriten zählen.

    Das Buch beginnt damit, dass Noa in eine U-Bahn steigen möchte, eine plötzliche Stimme in ihrem Kopf sie aber davor warnt. Die Stimme ignorierend steigt sie aber trotzdem ein und als die U-Bahn plötzlich entgleist hat sie Glück, dass ein blonder Mann auf sie fliegt und somit rettet. Doch hat er das mit Absicht getan? Ihre Freundin behauptet später dann felsenfest, er wäre ihr Schutzengel gewesen und obwohl sie nicht daran glaubt, macht Noa sich auf um ihren mysteriösen Retter zu finden. Dabei lernt sie Marlon kennen, welcher sie mit zwei anderen Leuten kurzerhand kidnappt und anschließend eine wilde Story über die Huntsmen erzählt, die Marlon und seine Leute töten wollen. Noa’s Zweifel wurden bald bezweifelt, als sie sich schließlich selbst in einer wilden Verfolgungsjagd befindet und sie möchte wissen, warum diese Leute es auf Marlon abgesehen haben.

    Jennifer Benkau’s Schreibstil war mal wieder wunderbar und sie schafft es sowohl eine melancholische als hier und da auch, durch die sarkastischen Bemerkungen von Noa’s Seite, eine humorvolle Stimmung hervorzurufen.

    "Es waren die Gedanken, die mich gefesselt hielten. Ich kam mir vor als stünde ich auf einem schmalen Balken über einem gähnenden Abgrund. Ich musste darüber gehen, durfte keinesfalls stehen bleiben. Aber mich hemmte, dass ich beim kleinsten Fehltritt ins Ungewisse stürzen würde."

    Noa ist ein sehr vielseitiger und etwas anderer Charakter und bereits in den ersten Kapiteln erfährt man viel von ihr. Ein ungewöhnliches aber von ihr heißgeliebtes Hobby ist das Spiel mit dem Feuer – den Poi. Ihre Eltern sind geschieden, ihre Mutter lebt in Japan, ihr Bruder Joel ist als Baby bereits gestorben und mit ihrem besten Freund Dominic hat sie schon alles durchlebt. Bei letzterem bin ich Frau Benkau übrigens wahnsinnig dankbar, dass sich da kein Liebesdreieck entwickelt hat! Jedenfalls konnte ich mich ziemlich schnell mit Noa anfreunden.

    Obwohl ich schnell in die Geschichte rein gekommen bin gab es später dann doch ein paar Dinge, die mich störten. Nehmen wir zum Beispiel Noa’s Entführung und ihr Verhalten danach. Meiner Meinung nach verzeiht sie Marlon viel zu schnell und ich fand es nicht gerade realistisch, dass man dem Typen hinterherrennt, der einen eben noch entführt hat. An ihrer Stelle wäre ich auch bald verrückt geworden, da Marlon so viel Zeit braucht, bis er endlich mal mit der Sprache rausrückt. Immer wieder weicht er ihren Fragen aus und gibt immer nur Bruchstücke über sein Geheimnis preis, sodass ich ihn an Noa’s Stelle irgendwann mal geschüttelt hätte. In dieser Hinsicht bewundere ich ihre Geduld also ungemein.

    Außerdem gibt es einige Stellen, die ich nicht so ganz nachvollziehen konnte und unglaubwürdig fand. Es ist klar, dass es sich hierbei um ein Fantasybuch handelt und deswegen zwangsweise nicht alles logisch sein muss, doch einige Erklärungen warfen bei mir dennoch Fragen auf. Ich hätte mir zum Beispiel gewünscht, mehr von den Huntsmen und ihren Beweggründen zu erfahren. Marlon schreibt Noa zwar eine Geschichte, die dies erklären sollte, doch bei mir warf diese immer noch Fragen auf. Besonders aus eines ihrer Mitglieder Stephan Olivier, welcher ziemlich interessant auf mich wirkte, hätte man noch mehr rausholen können.

    Von der Liebesgeschichte hab ich mir ehrlich gesagt gerade durch Dark Canopy mehr erwartet. Noa verliebte sich für meine Verhältnisse etwas zu schnell und so richtiges Herzklopfen habe ich auch nicht bekommen. Trotzdem will ich nicht sagen, dass von der romantischen Stimmung rein gar nichts da war, die Geschichte der beiden war trotz allem sehr schön.

    "Ist es etwas Persönliches oder traust du generell niemandem?"
    "Nur dir nicht. Weil es mir bei jedem anderen egal ist."

    Von den Nebencharaktere mochte ich vor allem Noa’s Vater, dieser war meiner Meinung nach der liebenswürdigste Charakter des ganzen Buches! Auch ihre Großmutter fand ich sehr interessant, hatte sie auch eine kleine Rolle, die am Ende jedoch doch noch überrascht.

    Die wenigen Actionszenen mit den Huntsmen fand ich am spannendsten und hätte man wenn es nach mir ginge mehr einbauen können. Überhaupt gibt es einige Szenen, die ich nicht als wichtig für den Handlungsablauf erachtete und die man eigentlich hätte weglassen können. Das Ende hat mir persönlich am besten gefallen und erweckte eine wahnsinnige melancholische und glückliche Stimmung in mir, sodass ich das Buch doch noch mit einem guten Gefühl zuklappen konnte.

    Fazit:
    Für mich ist es jetzt wahnsinnig schwer, dieses Buch zu bewerten. Überzeugen kann es vor allem durch den Schreibstil und die Charaktere, doch die Idee und Handlung an sich sind meiner Meinung nach nicht unbedingt die originellsten und hätte man vor allem besser umsetzen können. Trotzdem hat es mir sehr Spaß gemacht es zu lesen und freue mich schon auf weitere Werke von Jennifer Benkau!

  • Hasiesbuecherwelt

    Ich fand es nee tolle Geschichte besser als Marmorkuss. Kam anfangs auch nicht so rein aber nachher war es ne nette und auch nee tolle Liebesgeschichte tolle Umsetzung und Idee.

  • Iruen

    Sehr schwer zu bewerten. Es ist wirklich toll geschrieben und die Liebesgeschichte ist super-schön, aber die Story war mir einfach zu dünn. Auf den 500 Seiten ist einfach viel zu wenig passiert.

  • Aisling

    Himmelsfern – allein der Titel ist so wunderschön. Unterlegt von einem wundervollen Cover, dass einem zuruft: Lies mich! Jennifer Benkau ist die bei mir meistgelesene Autorin in diesem Jahr, wobei sie sich ganz leise in mein Herz geschlichen hat. Umso mehr habe ich mich gefreut, ihr neuestes Werk unabhängig vorab lesen zu dürfen. Ich werde mich bei meiner Beschreibung kurz fassen, denn die Geschichte sollte absolut nicht gespoilert werden.

    Noa lebt mit ihrem Vater in einfachen Verhältnissen. Sie liebt das Poi-Spiel und laute Musik. Während eines U-Bahn Unglücks wird ihr von einem Unbekannten das Leben gerettet. Ein Schutzengel – so glaubt sie. Noa macht sich auf die Suche nach ihrem Retter und trifft dabei auf Marlon. Ihr Leben nimmt eine Wende und sie wird in eine unglaubliche Geschichte gezogen.

    Erster Satz: Das Gefühl überkam mich flüchtig wie ein Déjà vu von fallenden Federn und gleichzeitig drängend, als drücke eine Hand gegen meine Brust.

    Idee: Puh, das wird schwierig zu erklären, ohne etwas zu verraten. Grundsätzlich finde ich die Idee, die mit dem Erinnern zu tun hat, sehr schön. Das, was Marlons eigentliches Problem stellt keine neue Idee dar. Aber ganz egal, es ist ein Buch von Jennifer Benkau und das allein ist Grund genug es zu lesen. :-)

    Plot: Bis zur Hälfte fand ich die Geschichte richtig super, teils lustig, frisch, jugendlich und dynamisch im Tempo. Dann empfand ich einige Längen, die ich erst anmeckern wollte, was sich aber im Rückblick als passend empfindet. Der Schlussteil war dann wieder schneller im Tempo und auf den letzten Seiten dermaßen emotional, dass ich tatsächlich kaum noch lesen konnte, weil ich vor Rührung weinen musste.

    Schreibstil: Jennifer Benkau schreibt einmalig, das kann ich nur immer wieder betonen. Sie erzählt als Ich-Erzählerin Präsens. Dabei bleibt sie ihrem Stil an sich die meiste Zeit treu. Die Erzählstimme ist jedoch sehr jugendlich und unbeschwert am Beginn, was wunderbar zu Noa passt, man aber von Dark Canopy, Dark Destiny und Stolen Mortality nicht gewöhnt ist. Während der Länge im hinteren Mittelteil habe ich ein wenig von dem Zauber vermisst, den ihre Schreibe sonst mitbringt, aber Frau Benkau findet zum Schluss zurück, um auf den letzten Seiten so pur emotionsvoll den Leser zu packen, dass man das Buch ganz aufgewühlt zuklappt.

    Charaktere: Eine Poi spielende Hauptprotagonistin! Da kann ich nicht anders, als sie zu mögen. Ich würde es selbst gerne können, hab aber keine Geduld dazu. Dann der Name: Noa. Mag ich auch gerne und ganz abgesehen davon, dass sie laute Musik mag, ist sie Jennifer Benkau gut gelungen. Sie wirkt authentisch mit ihren Macken und auch den rotzfrechen Kommentaren.

    Dass Marlon so wichtig wird, meint man zunächst gar nicht. Ich mochte ihn, aber er ist nicht unbedingt der Typ, den man anhimmelt. Er hat seine aggressiven Aussetzer, die man im späteren Verlauf des Buches versteht. Außerdem möchte er Noa beschützen und das am besten auch vor sich selbst.

    Olivier erscheint mir etwas zu passiv, da hätte man etwas mehr draus machen können, gerade weil er der Antagonist ist.

    Ganz toll haben mir wieder Nebencharaktere gefallen: Noas Vater, mit dem ich mich sicher gut verstehen würde, da er doch einen jugendlichen Touch hat und Rosalia, Noas Freundin, die zwar das Klischee der quietschenden besten Freundin erfüllt, aber dennoch ihren Charme hat.

    Von Emma würde ich gern mehr hören, diesem Mädchen, dass sich ihrem Schicksal mit Stolz hingibt.

    Hintergrund: Leider muss ich an diesem Punkt etwas meckern. Ich finde es hinkt hier und da mit der Logik, vor allem wenn es um das Vergessen und Erinnern geht. Dinge die erst als so unmöglich angedeutet werden, passieren dann doch. Das hat mich ganz persönlich etwas genervt. Es wird alles erklärt, keine Frage, aber dennoch befindet sich das für mich alles auf ganz dünnem Eis. Mir hat der Antagonist zu wenig Motivation für sein Handeln, oder es ist zumindest so bei mir angekommen.

    Was jedoch sehr gut recherchiert wurde, ist das Poispiel. Ich hatte angenommen, das dem eine wichtigere Rolle zuteil wird, aber dem ist nicht so. Dennoch kann man Noa hautnah erleben, wenn sie das Feuer schwingt.

    Fazit: Trotz der Längen und dem Hintergrund, die für den Punktabzug verantwortlich sind, kann ich diesem Buch eine wirkliche Leseempfehlung geben. Es könnte mehr gemeckert werden, wenn man ein Erbsenzähler sein möchte. Viel einfacher ist es jedoch sich tragen zu lassen und Zeuge einer Geschichte zu werden, die so bitter und ehrlich ist und zeigt, das Zeit manchmal so irrelevant ist.

    Für alle, die über Längen hinwegsehen, tiefe Gefühle lieben und einen nicht ganz so düsteren Jennifer Benkau Roman erleben möchten.

  • Mellee Sharon Kal Sharons Books

    Als erstes Danke ich nochmal Script5, welche es mir möglich machten, dieses Buch schon vor Erscheinungsdatum zu lesen.
    Dann möchte ich anmerken, dass es mir sehr schwer fällt, diese Rezension zu schreiben und hier für Worte zu finden, die diesem Buch gerecht werden, da es all meine Erwartungen übertroffen hatte und ich kurz und knapp einfach überwältigt war.

    Um was geht´s?
    Als Noa in die U-Bahn steigen will, hört sie eine Stimme, welche ihr sagt, sie solle nicht einsteigen. Doch sie tut es und die U-Bahn entgleist. Es gibt viele Verletzte und auch einen Toten, doch Noa erlitt nur leichte Verletzungen, denn ein unbekannter Mann stürzte sich auf sie. Wollte er sie retten? War es ihr Schutzengel? So beschließt Noa kurzentschlossen diesen Mann wiederzufinden und findet nach einiger Zeit kleine Hinweise über ihn. Als sie dann in einer Tierhandlung, in welcher der Mann immer einkauft einen Ferienjob annimmt und an ihrem ersten Tag zur Arbeit läuft, entdeckt sie den Mann. Sie läuft hinter ihm her und wird von drei anderen Wesen entführt. Marlon, Corbin und Emma. Diese warnen Noa vor dem Unbekannten, doch Noa ist überzeugt, dass sie nicht die Wahrheit sagen.
    Kurze Zeit später trifft sie Marlon auf der Straße wieder und er erzählt über sich und sein Volk. Doch Marlon und die anderen behüten ein dunkles Geheimnis und schon bald muss Noa erfahren, was es heißt zu lieben und loszulassen.

    Ausschnitt aus dem Buch Seite 484
    "Es fällt mir schwer zu beschreiben, was in dieser Nacht geschah. Erinnerungen sind unzuverlässig, wenn sich der Verstand weigert, Geschehnisse zu bewahren, weil diese auf den ersten Blick nichts Bewahrenswertes an sich haben."

    Gleich schon als ich die ersten Seiten des Buches gelesen hatte, wußte ich, es wird etwas Besonderes, denn schon nach wenigen Seiten hatte mich das Buch ganz tief in seinen Bann gezogen. Ich war sofort berührt von der Geschichte und konnte es einfach nicht mehr aus der Hand legen.
    Der Schreibstil des Buches, welcher eher für junge Erwachsene ist, gefiel mir genauso gut, wie auch in allen anderen Büchern der Autorin. Es ließ sich schnell und flüssig weg lesen.
    Es ist nicht in Kapitel eingeteilt, sondern hier in "Lektionen", "Lektionen" des Lebens, die Noa aus ihrer Sicht beschrieb.
    In der Mitte des Buches merkte ich dann, in welchen Gefühlen ich doch schwebte und mit welcher Tiefgründigkeit die Geschichte geschrieben wurde. Orte, Charaktere und auch die Handlung an sich wurden so emotional und mitreißend beschrieben, wie ich es selten gelesen habe. Die ein oder andere Träne konnte ich mir nicht verkneifen und genau das machte das Buch so lesenswert und zu etwas Besonderem. Doch nicht nur das Emotionale in dem Buch konnte mich überzeugen, auch viele nette Action und Kampfszenen kamen vor. Diese konnte man sich anhand der sehr detaillierten Beschreibungen sehr gut vorstellen.

    Die Protagonisten Noa hatte ich gleich von Anfang an in mein Herz geschlossen. Sie wirkte sehr erwachsen und doch vorsichtig. Ich lachte und litt mit ihr. Besonders, als sich das Buch dem Ende neigte, spürte ich ihre tiefe Trauer und doch blieb sie stark. Genau das mochte ich an ihr.
    Über Stephan Olivier, Noas Retter in der U-Bahn erfuhr man erst nach und nach einige Details, doch dieser Charakter blieb eher der "mysteriöse Unbekannte", welcher aber ein dunkles Geheimnis umgab.
    Marlon steigerte sich von Zeit zu Zeit. Anfangs wusste ich selbst nicht, ob man ihm trauen könne und ob er die Wahrheit sagte, doch im Laufe der Geschichte wurde er einem immer vertrauter gemacht und schon bald entwickelten sich tiefe Gefühle zwischen Noa und Marlon, welche in der Geschichte sehr verdeutlicht wurden, aber die Haupthandlung nicht im Hintergrund erscheinen ließen. Das wurde von der Autorin sehr gut umgesetzt.
    Über die Nebencharaktere Emma und auch Corbin, sowie über Noas Eltern, erfuhr man nur wenig, doch das, was diese zu erzählen hatten, war keinesweg uninteressant und rundete die Geschichte wundervoll ab.


    Ein Buch, was schwer in Worte zu fassen ist...
    Ein Buch was man gelesen haben muss...
    Ein Buch, welches ich auf jeden Fall noch ein weiters Mal lesen werden...
    Ein Buch, welches mich emotional so sehr berührte, dass ich auch die Nacht davon träumte...
    Ein Buch, welches für mich etwas Besonderes bleibt und volle Palmenzahl verdient...

    - Cover: 5/5
    - Schreibstil: 5/5
    - Story: 5/5
    - Emotionen: 5/5
    - Charaktere: 5/5

    Quelle:
    http://sharonsbuecher.blogspot.de

  • Sandra

    Inhalt:
    Was machst Du, wenn Du Dich verliebst, aber Du weißt, Du hast nur noch kurze Zeit für Deine Liebe. Wenn Du weißt, dass Du loslassen musst, wenn Du wirklich liebst. Und Du weisst, es gibt kein zurück. Lässt Du Dich darauf ein oder gehst Du? Für Noa ist es zu spät, sie kann nicht mehr zurück, lieber möchte sie diese wenige Zeit mit Marlon verleben und den Schmerz in Kauf zu nehmen. Doch eine alte Sage erzählt, dass man danach nie wieder lieben kann. Dass man daran verzweifelt. Marlon möchte Noa beschützen, doch das kann er nicht. Genau so wenig wie er die tödliche Gefahr abwenden kann, in der sie alle stecken, weil die Jäger auf ihren Spuren sind.


    Meine Meinung:
    Ich bin wirklich sehr zerrissen. Auf der einen Seite ist hier eine Geschichte, die mich - nach etwas Anlaufschwierigkeiten - wirklich berührt hat. Die mich zum Nachdenken brachte, zum lächeln, zum weinen. Die mir wieder einmal den wirklich schönen Schreibstil der Autorin näher brachte. Der nicht vor überlaufenden Gefühlen tropft, sondern immer etwas unverbindlich scheint und trotzdem so viel Gefühl vermittelt, dass es das Herz berührt. Der Fantasie so klar beschreibt, dass man die Realität gar nicht in Frage stellt. Natürlich ist alles möglich, was hier erzählt wird .. ich meine, warum auch nicht ...

    Und dann gibt es die andere Seite. Diese Hintergrundgeschichte des Buches, das Hauptthema. Das mich bereits ziemlich am Anfang zurück katapultiert in die bittersüße Melancholie von Mercy Falls. Wer das jetzt versteht, weiß, worüber ich spreche und wird mir eventuell zustimmen. Und wird wie ich zweigeteilt sein. Denn Mercy Falls war für mich etwas ganz neues, etwas kaum greifbares, endgültiges, verschlingendes. Und durch den so ähnlichen Hauptkern verliert Himmelsfern für mich ein Stück Glaubwürdigkeit. Schwer zu erklären, aber das ist mein Hauptgefühl, das, was für mich das Buch herabwertet, das mich ein bisschen unbefriedigt zurück lässt.

    Die Charaktere in diesem Buch ... passen zu der Geschichte. Man entwickelt Sympathien für sie, Verständnis. Man leidet mit ihnen mit, man lacht mit ihnen. Doch es gab auch Charaktere, die für mich unglaubwürdig waren. Wie Noas Vater. Seine Zugeständnisse .. wir reden hier immerhin von einem minderjährigen Mädchen, das sich ziemlich viele Freiheiten herausnimmt. Egal wie wichtig dieses gerade in dem Moment sind .. ich kann mir nicht vorstellen, dass Eltern, die ansonsten so liebevoll geschildert werden, in diesem Punkt so nachgiebig sind.

    Zurückblickend muss ich sagen, dass mich dieses Buch ein bisschen wie Wellen erreichte, die an einen Strand spülen .. zuerst beim Aufschlagen mit voller Wucht und einem unglaublichen Sog weiterlesen zu wollen. Um sich dann zurückzuziehen und friedlich vor sich hin zu schlummern und noch ein bisschen weiter zurück und gar nicht mehr berührend. Doch dann zur Mitte des Buches hin kamen sie wieder näher und am Ende hatte ich das Gefühl, sie wollten mich verschlingen und mit sich nehmen. Denn das letzte Viertel des Buches bringt so viel Spannung, Gefühl, Hoffnung und Traurigkeit mit sich, dass man es fast atemlos liest.

    Ich hätte euch gern ein wirklich unglaublich tolles Zitat mitgebracht, doch ich glaube, das würde zuviel verraten. Daher begnüge ich mich mit einem anderen, das zeigt, wie schön Gefühl in Worte gefasst werden konnte von der Autorin:

    "Nur seine Blicke verursachten dieses sehnsüchtige Ziehen, als würde er mit ihnen ein Vakuum in die Luft brennen, das mich ansog."

    Fazit:
    Es ist ein schönes Buch, mit einer tollen Geschichte, mit wundervollen Worten. Das einen mitreißt, dann loslässt um dann wieder zuzugreifen. Doch ich konnte mich nicht ganz darauf einlassen, weil es Erinnerungen an etwas anderes weckt und daher für mich ein bisschen an Glaubwürdigkeit verliert. Und doch bringt es auch vieles mit, was wirklich lesenswert ist. Deshalb würde ich trotzdem eine Leseempfehlung aussprechen. War ich in der Mitte des Buches eher geneigt, es wegzulegen, hat mich das letzte Viertel überzeugt, dass es das Lesen auf jeden Fall Wert war. Ich denke, bei diesem Buch muss jeder für sich entscheiden.

  • Eva

    Worum geht’s?

    Noa ist eigentlich ein ganz normales Mädchen. Doch ein U-Bahn Unglück verändert ihr ganzes Leben. Nur mit Glück und der Hilfe eines jungen Mannes übersteht Noa unverletzt das entgleisen einer U-Bahn. Auf der Suche nach ihrem Retter, der anschließend einfach aus dem Krankenhaus verschwindet, wird Noa in eine mysteriöse und gefährliche Geschichte gezogen. Mittendrin verliebt sie sich auch noch, doch der Junge den sie liebt beherbergt ein großes Geheimnis und den beiden bleiben nur 2 Wochen.

    Meine Meinung:

    Mein Interesse an diesem Buch wurde durch viele begeisterte Meinungen von verschiedenen Blogs und eine tolle Blogtour geweckt. Jennifer Benkau kannte ich vorher auch noch nicht. Alleine vom Cover und dem Klappentext, der ja nur sehr wenig verrät, her hätte ich das Buch wahrscheinlich nicht zur Hand genommen. Zum Glück habe ich es doch getan, denn sonst wäre mir eine wunderschöne, mitreißende Geschichte durch die Lappen gegangen.

    Da man durch die Buchbeschreibung nur wenige Informationen über die Geschichte bekommt, war ich im ersten Teil des Buches sehr ahnungslos und es haben sich viele Fragen gebildet. Aber grade das hat mich immer wieder zum weiterlesen gedrängt und ich konnte das Buch nur schwer aus den Händen legen. Von Beginn an wird die Spannung durch das U-Bahn Unglück und den mysteriösen Retter von Noa hochgeschraubt und man ist „live“ dabei, wie Noa immer weiter in eine anfangs noch sehr unklare und gefährliche Geschichte gezogen wird.
    Im Laufe des Buches wird man immer wieder mit neuen Informationen gefüttert, die zum einen viele Fragen, die Noa (und man selbst) sich stellt, beantworten aber auch immer wieder neue aufkommen lassen, so das es durchgehend interessant bleibt.
    Es gibt sehr viele ruhige und gefühlvolle Szenen, aber auch actionreiche und spannende Szenen, die auch manchmal direkt aufeinanderfolgen können, so dass sich eine passende Mischung bildet.
    Die Handlung war teilweise wirklich unvorhersehbar und hat mich einige Male sehr überrascht, da sie sich in eine Richtung entwickelt hat, die ich so nicht erwartet hätte.

    Noa ist eine wunderbare Protagonistin, und auch wenn ich es manchmal komisch fand, wie schnell sie neue Informationen einfach akzeptiert hat, fand ich sie sehr „menschlich“ gestaltet, so dass man sich gut mit ihr identifizieren konnte und ihre Gefühle und (die meisten) Reaktionen sehr gut nachvollziehen konnte. Eigentlich ist sie nur ein ganz normales Mädchen, das in eine gefährliche Situation gezogen wird und dabei viel durchmachen muss, vor allem emotional. Ich mochte sie und ihren Charakter wirklich gerne.
    Auch Marlon habe ich in mein Herz geschlossen, auch wenn er kein einfach zu verstehender, rätselhafter Charakter ist. Ohne zu spoilern kann man leider nicht viel zu ihm sagen.
    Grundsätzlich waren mir fast alle Charaktere sehr sympathisch, auch wenn ich bei manchen einen schweren Start hatte.

    Der Schreibstil von Jennifer Benkau war sehr bildhaft und ließ sich sehr leicht und locker lesen. Durch Noa hat sie eine tolle Erzählerin geschaffen, die mich mit ihrer etwas sarkastischen Art und ihren Kommentaren oft zum Lachen gebracht hat, die Geschichte aber auch sehr spannend, interessant und vorallem auch emotional erzählte.
    Zum Ende kann man natürlich nicht viel sagen, aber mich hat es sehr zufrieden gestellt, da ich wirklich das Gefühl hatte eine abgeschlossene Geschichte vor mir zu haben, die trotzdem noch Platz für Fantasien lässt.

    Fazit

    Lasst euch nicht von dem etwas nichtssagenden Klappentext abschrecken! Mit Himmelsfern serviert uns Jennifer Benkau eine wunderschöne, spannende, traurige und mitreißende Fantasy Geschichte und Liebesgeschichte. Sie versteht es den Leser mit genau der richtigen Portion an Informationshäppchen zu füttern, dass man sich seine eigenen Gedanken macht und immer auf der Suche nach mehr ist, was Himmelsfern für mich zu einem richtigen „page-turner“ machte. Mich konnte die Geschichte überzeugen und begeistern und deshalb gibt es von mir auch 5/5 Punkten für „Himmelsfern“.

  • Casusangelus

    Inhalt:
    Nach einem U-Bahn Unglück, welches Noa in ihren Ferien überlebt hat, ist nichts mehr in ihrem Leben so, wie es vorher einmal war. Ein geheimnisvoller Junge hat sich in der Bahn auf sie geworfen, was ihr das Leben gerettet hat, ist aber hinterher spurlos verschwunden. Noa ist fasziniert und macht sich auf die Suche nach ihm, wobei sie Marlon begegnet. Er warnt sie vor Stephan Olivier, Noas Retter aus der U-Bahn, doch warum sollte sie Marlon glauben, wo er sie doch zusammen mit seinem Bruder und einer Freundin entführt hat? Am liebsten würde sie ihn vergessen, nach dem er sie wieder frei gelassen hat. Doch irgendetwas fasziniert Noa an Marlon, so dass ihre Gedanken immer wieder zu ihm zurückkehren.

    Meine Meinung:
    Bei Jennifer Benkaus neuem Roman "Himmelsfern" handelt es sich um ein einteiliges Jugendbuch mit Fantasy-Elementen und vor allem einer schönen Liebesgeschichte. Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Noa.

    Da der Klappentext noch nicht allzu viel aussagt, bin ich ohne große Vorstellungen an das Buch heran gegangen und die Autorin hat mich, ein weiteres Mal, nicht enttäuscht. Schon der Beginn ist interessant, wo Noa im Prolog von der wichtigsten Entscheidung ihres Lebens erzählt und meint, dass sie diese dennoch kein zweites Mal treffen würde. Dies hat mich natürlich auf das Warum neugierig werden lassen, welches der Roman auch liefert.

    Durch ein U-Bahn-Unglück lernt Noa in ihren Ferien Marlon, seinen Bruder Corbin und deren Bekannte Emma kennen. Doch nicht gerade unter angenehmen Umständen, denn die drei haben Noa entführt, als sie näheres über ihren Retter aus der U-Bahn, Stephan Olivier, in Erfahrung bringen wollte. Wie schon in ihren anderen Büchern lässt Jennifer Benkau einen auch in Himmelsfern wieder ein wenig im Unklaren, was die Motive der Charaktere angeht. Dies finde ich immer besonders schön, da einem so schön viel Raum zum spekulieren bleibt und nicht alles gleich vorhersehbar ist. Ist der im Klappentext erwähnte Junge Noas Retter Stephan Olivier? Oder doch eher Marlon, der nach der Entführung versucht, sie näher kennen zu lernen? Und wieso sind er, Corbin und Emma hinter Stephan Olivier her gewesen?

    Die Protagonistin Noa war mir von Anfang an beim Lesen sympathisch, genauso wie ihr Vater, der sie nach der Trennung von Noas Mutter alleine groß gezogen hat. Auch das Verhältnis der beiden fand ich sehr schön und vor allem auch realistisch. Durch seine Schichtarbeit hat Noa viele Freiräume, bekommt aber auch Ärger, wenn sie einfach mal so weg bleibt. Da Noa aber ein sehr ehrlicher Mensch ist, macht sie so etwas eher selten, sondern sagt ihrem Vater immer Bescheid. Die Art fand ich sehr lustig, denn Noa kam immer zu ihrem Vater mit dem Satz "Ich habe ein Geständnis und eine Bitte".

    Interessant fand ich auch die Idee der Autorin, wie Marlon Noa sein Geheimnis enthüllt hat und auch seine Begründung dafür. Denn hätte er es ihr einfach so erzählt, hätte sie ihm bestimmt nicht geglaubt. Stattdessen hat er ihr Stück für Stück eine Geschichte zum Lesen gegeben, so dass Noa sich von selbst zusammen reimen musste, was denn nun mit ihm los ist. Auf diese Weise konnte ich als Leser auch gut mit Noa miträtseln. Noas Hobby, das Poi-Spielen, fand ich auch sehr interessant, denn die Autorin hat sehr eindrucksvoll beschrieben, wie Noa mit den Flammenbällen hantiert und dies auch immer wieder auf ihr alltägliches Leben übertragen.

    Fazit:
    Mit "Himmelsfern" hat Jennifer Benkau eine schöne, aber auch traurige Liebesgeschichte geschaffen ,bei der sich nicht alles auf den ersten Blick durchschauen lässt. Anfangs gab es für mich teilweise noch einige Längen, doch insgesamt war es sehr spannend und zum Ende hin kaum noch aus der Hand zu legen, so dass es von mir 4,5 von 5 Muscheln gibt.

  • Jessy Rey

    Es ist allenernstes ROSA. Ich dachte ich werd nicht mehr, das passte ja so überhaupt nicht zu Jennifer Benkau. Die Feder find ich natürlich mega toll, aber das Rosa passt trotzdem nicht so super zur Geschichte.

    Wer mich kennt weiß, ich liebe Jennifer Benkaus Art zu schreiben. Im Normalfall wenig jugendlich, sehr erwachsen und echt. Umso gespannter war ich auf Himmelsfern, ein Jugendbuch – ein ROSA Jugendbuch.

    Hinter dem Klappentext lässt sich nicht allzu viel vermuten und genau das fand ich super. Es lies mich mit fast ohne Erwartungen an das Buch heran gehen.

    Anfangs dachte ich: oh nein, Engel. Bitte nicht. Und umso erfreuter und überraschter war ich dann, als ich zusammen mit der Protagonistin herausfand, worum es wirklich geht.

    Die Engel sind vom Tisch.

    Stattdessen handelt „Himmelsfern“ von bisher eher unbeschriebenen Wesen. Was genau solltet ihr selber lesen, denn dieser „Aha“ – Effekt gibt dem Buch den gewissen Touch.
    Die Protagonistin Noa überlebt einen Unfall haarscharf. Und dann verliebt sie sich. Doch der Junge, dem sie ihr Herz schenkt, hat nur noch zwei Wochen, bevor er dem Mensch sein vermutlich für immer den Rücken kehren muss. Lässt Noa sich auf die Liebe ein, obwohl sie weiß, dass man ihr in weniger als 2 Wochen das Herz aus der Brust reißen würde? Es ist ein Spiel mit dem Feuer. Kann Noa die Angst vor Verbrennungen bekämpfen und letztendlich der rettende Anker für den Jungen den sie liebt sein?

    Ich finde den Inhalt zusammenzufassen OHNE wirklich was zu verraten, ist diesmal wirklich übermäßig schwer.

    Was jetzt nach einer total typischen Liebesgeschichte klingt, entpuppt sich als wirklich spannendes, mitreißendes Szenario.

    Ihr wisst vermutlich selbst, dass ich absolut gar nicht auf Kitsch stehe und so kann ich euch beruhigen – Himmelsfern ist zu keiner Zeit kitschig oder auf die Liebesgeschichte fokussiert.
    Viel mehr begeht man mit Noa zusammen Schritt für Schritt den Weg der Wahrheit und findet auch erst mit ihr zusammen heraus, was es mit den Jägern, dem Jungen den sie liebt und seiner Familie auf sich hat. Es bleibt fast das gesamte Buch über spannend.

    Noa ist ein wirklich sympathischer Charakter. Sie ist nicht das typische Mädchen, das gerne in Jugendbüchern verwendet wird, sondern eher der taffe Typ, der weiß was er will.

    Allerdings hat sie ebenso eine verletzliche Seite und einen gesundes Misstrauen gegen all die Dinge die sich ereignen. Magie und Zauberei? Steine in denen man Nachrichten hinterlassen kann? So was gibt es doch nicht.

    Noa macht eine interessante und glaubwürdige Entwicklung durch und am Ende kann man nicht anders, als mit ihr zu hoffen und zu fiebern und letztendlich zu trauern.

    Alle anderen Charaktere weisen ebenfalls viele tolle Merkmale auf, die sie einzigartig machen. Eine handfeste Vergangenheit, viele Charakterzüge und tolle Wortgefechte – außerdem wissen wir ja bereits, dass Jennifer Benkau nicht davor zurückschreckt, ihre Charaktere auf der Strecke zu lassen.

    Alles in allem war Himmelsfern für mich eine mehr als positive Überraschung, die mich nach der letzten Seite mit pochendem Herzen und einer Gänsehaut zurückgelassen hat. Ganz anders als alles bisherige, aber nicht schlechter. Wer interessante Charakter, ein liebevolles Setting und viel Tiefe zu schätzen weiß, der ist mit Himmelsfern wirklich gut beraten. Himmelsfern bekommt von mir 4,5 Federn. (Außerdem ist es ein Einzelband! )

  • Nicole

    Nach einem Zugunglück macht sich Noa auf die Suche nach ihrem Retter, den sie für ihren Schutzengel hält, und stolpert dabei in eine Verfolgungsjagd während der sie entführt und fest gehalten wird. Nachdem sie ihren Entführern keine Informationen geben kann wird sie wieder frei gelassen, aber der attraktive Marlon lässt sie nicht mehr los. Hat sie sich gar in ihn verliebt? Welches dunkle Geheimnis hütet er? Und in welchen Krieg ist sie da hinein geraten?

    Von Jennifer Benkau habe ich mittlerweile schon einige Bücher gelesen und bin immer wieder erfreut über den tollen Schreibstil mit dem sie ihre Geschichten erzählt. Dieser Stil wirkt so absolut selbstsicher, locker und frech und verströmt eine Leichtigkeit, die sich beim Lesen auch auf mich überträgt. Ich mag diesen Stil einfach und irgendwie ist er mittlerweile schon fast unverkennbar! Schon alleine deswegen sind ihre Bücher für mich immer ein kleines Highlight. Aus diesem Grund finde ich auch “Himmelsfern” wieder gelungen, obwohl es mir inhaltlich dieses mal gar nicht so gut gefallen hat.

    Die Optik des Buches ist einfach schick und verspricht mit seinem zarten rosa eine süße Liebesgeschichte. Tatsächlich ist die Geschichte aber eher bittersüß, so dass ich nach Beendigung des Buches sagen muss, dass die Optik eigentlich gar nicht mal soooo gut passt, obwohl sie mir trotzdem noch gut gefällt. Ich muss gestehen, dass ich auch anhand des Covers und der Buchbeschreibung gar nicht so genau wusste, auf was ich mich bei diesem Buch einlasse, von daher war ich sehr gespannt. Die abgebildete Feder ist ebenfalls als das zu nehmen, was sie ist und soll nicht etwa eine süße Leichtigkeit vermitteln, so wie ich es zunächst annahm, bzw. mir ausmalte.

    Dann mag ich zunächst einmal zu den Figuren im Buch etwas sagen. Leider fand ich diese dieses mal gar nicht allzu authentisch und gut durchdacht. Einen wirklichen Sympathieträger gab es auch nicht, vielleicht mal abgesehen von Noas Vater, den ich wirklich klasse fand ;) . Die Protagonisten Noa und Marlon haben mich aber eher kalt gelassen, vor allem ihre aufkeimende Beziehung konnte mich nicht überzeugen und schon gar nicht mitreißen und berühren. Irgendwie kam die Beziehung recht nüchtern und sachlich bei mir an, obwohl das gar nicht so zum Background passte.

    So ging es mir übrigens auch mit einigen Teilen der Geschichte: Ich konnte vieles nicht so recht nachvollziehen und fühlte mich teils vor vollendete Tatsachen gestellt. Ohne jetzt zu viel verraten zu wollen, aber ich begreife die ganzen Hintergründe immer noch nicht wirklich, bzw. verstehe einfach die Intention der Huntsmen z.B. nicht so recht. Da hätte ich mir wirklich mehr nachvollziehbaren Hintergrund gewünscht.

    Die Idee an sich ist toll und ich finde auch das gesamte Setting wieder super! Jennifer Benkau hat es wieder toll hinbekommen mit ihrem herausragenden Schreibstil unsere reale und bekannte Welt mit einer großen Portion Mystik und Fantasy zu vermischen.

    Trotz aller Kritik hat mir das Buch wieder gut gefallen, trotzdem vergebe ich hier nur drei Sterne (drei sehr gute!), weil ich ja doch einige Kritikpuntke habe und Jennifers Dark Canopy und Dark Destiny im Verlgeich noch vieeel gelungener fand.

  • Kate

    Was würdest du tun, wenn du weißt, dass der Mensch du liebst vielleicht für immer verschwinden wird? Würdest die restliche Zeit genießen? Weglaufen? Oder kämpfen, auch wenn alles dagegen spricht?

    Mit "Dark Canopy" hat Jennifer Benkau mich vollkommen umgehauen. Das Buch gehörte zu meinen Top 3 Büchern, die ich in 2012 gelesen habe. Daher war für mich klar, dass auch "Himmelsfern" aus der Feder der Autorin auf meine Must-Have-Liste kommt. Und was soll ich sagen?! Sie hat es geschafft, mich ein weiteres Mal zu verzaubern.

    Auch wenn man es nicht unbedingt möchte bzw. sollte, so vergleicht man natürlich die beiden Bücher beim Lesen. Ob "Himmelsfern" den Vergleichen zu scheuen braucht? Mit Sicherheit nicht! Sowohl "Himmelsfern" als auch die "Dark"-Bücher haben etwas Besonders. Etwas was die Autorin ihnen eingehaucht hat - den typischen Benkau-Stil, den ich absolut vergöttere und der in meinen Augen unvergleichbar ist.

    Aus diesem Grund lese ich ihre Bücher so gerne und aus diesem Grund ist auch "Himmelsfern" für mich zu einem wunderbaren Lesevergnügen geworden. Ich habe jede einzelne Seite der Geschichte genossen, sodass ich ohne Eile und Hast lesen könnte. Einfach, weil ich länger was von der Geschichte haben wollte. Habe mitgelitten, mitgefiebert und den wunderschönen Schreibstil von Frau Benkau bewundert. Sätze um Sätze voller zu Herzen gehender Zitate.

    Sowohl Noa als auch Marlon haben mich auf voller Linie überzeugt. Für mich gibt es nichts, was ich an der Geschichte oder den Figuren zu bemängeln hätte. Es war wie ein Abtauchen in eine andere und fremde Welt, voller Düsternis, einer gewissen Schwere, die dich dennoch nie erdrückt, und gleichzeitig so lebhaft und voller Farben, die man auf den zweiten Blick erst sieht. Eine Mischung, die Jennifer Benkau meisterhaft beherrscht.

    Auch dass, das Buch ein Einzelband spricht in meinen Augen für "Himmelsfern". Es müssen nicht immer Trilogien bzw. Reihen sein. Auch Einzelbände können begeistern und verzaubern. Jennifer Benkau hat es mit diesem Buch Eindrucksstark bewiesen.

    Fazit:

    "Himmelsfern" ist für mich ein rundum gelungenes Buch, welches mir absolut wundervolle Lesestunden beschert hat und mich von der ersten bis zur letzten Seite einfach nur begeistert hat. Ich will mehr von Jennifer Benkau und hoffe auf baldige weitere Werke.